Betriebssicherheit von Solaranlagen: Risiken bei Photovoltaik und Solarthermie im Vergleich

Betriebssicherheit von Solaranlagen: Risiken bei Photovoltaik und Solarthermie im Vergleich

Die Entscheidung für eine Solaranlage auf dem eigenen Dach ist ein Bekenntnis zu mehr Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit. Doch neben all den Vorteilen stellt sich vielen Interessenten eine zentrale Frage: Wie sicher sind diese Systeme eigentlich?

Die Sorge vor Bränden, Leckagen oder anderen Störfällen ist verständlich. Die gute Nachricht vorweg: Professionell installierte und gewartete Solaranlagen gehören zu den sichersten technischen Installationen an einem Gebäude.

Dennoch ist es wichtig, die spezifischen Risiken der beiden gängigsten Technologien – Photovoltaik und Solarthermie – zu kennen. Ein klares Verständnis dieser Unterschiede schafft nicht nur Vertrauen, sondern hilft Ihnen auch dabei, die richtigen Vorkehrungen für einen über Jahrzehnte sicheren Betrieb zu treffen.

Die Risiken der Photovoltaik: Fokus auf Elektrizität

Eine Photovoltaikanlage wandelt Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom um. Ihre potenziellen Risiken sind daher fast ausschließlich elektrischer oder mechanischer Natur.

Brandgefahr: Ein realistischer Blick auf die Fakten

Die wohl größte Sorge vieler Hausbesitzer ist die Brandgefahr. Studien, unter anderem vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, zeigen jedoch, dass Photovoltaikanlagen nur extrem selten die Ursache für einen Brand sind. Statistisch gesehen liegt die Wahrscheinlichkeit bei unter 0,01 %.

Kommt es dennoch zu einem Brand, lässt er sich meist auf zwei Hauptursachen zurückführen:

  1. Installationsfehler: Fehlerhaft montierte Steckverbindungen oder unsachgemäß verlegte Kabel sind die häufigste Ursache. Lockere Kontakte können zu hohen Übergangswiderständen und Überhitzung führen.


  2. Fehlerhafte Komponenten: Mängel am Wechselrichter oder an den DC-Steckern können in seltenen Fällen einen Defekt auslösen.


Praxisbeispiel: Stellen Sie sich vor, bei der Montage werden die Stecker zwischen zwei Solarmodulen nicht korrekt verriegelt. Über die Jahre kann Feuchtigkeit eindringen und Korrosion verursachen. Dadurch erhöht sich der elektrische Widerstand an dieser Stelle, was zu einer lokalen Überhitzung und im schlimmsten Fall zu einem Schmorschaden führen kann. Die Erfahrung zeigt: Die Wahl eines zertifizierten Fachbetriebs, der auf hochwertige Komponenten setzt, minimiert dieses Risiko entscheidend.

Elektrische Fehler und Lichtbögen

Ein seltener, aber ernst zu nehmender Störfall ist der sogenannte Lichtbogen. Er kann entstehen, wenn eine Leitungsverbindung im Gleichstromkreis (DC) der Anlage unterbrochen wird – etwa durch ein von einem Marder zerbissenes Kabel. Ein solcher Lichtbogen ist wie ein kleiner, stehender Blitz, der extreme Hitze entwickelt.

Moderne Wechselrichter verfügen heute über spezielle Detektoren (AFCI – Arc-Fault Circuit Interrupter), die solche Fehler erkennen und die Anlage sofort abschalten.

Mechanische Risiken durch Wind und Wetter

Ihre Anlage ist permanent der Witterung ausgesetzt. Eine unsachgemäße Montage kann dazu führen, dass sich Module bei starkem Sturm lösen. Daher sind die Qualität des Montagesystems und dessen fachgerechte Verankerung im Dachstuhl von höchster Bedeutung. Eine Schneelastberechnung stellt sicher, dass die Anlage auch einem schneereichen Winter standhält.

Die Risiken der Solarthermie: Fokus auf Wärme und Flüssigkeit

Eine Solarthermieanlage erzeugt keinen Strom, sondern Wärme. Sie erhitzt eine spezielle Solarflüssigkeit (ein Wasser-Glykol-Gemisch), die ihre Energie an den Wasserspeicher im Haus abgibt. Die Risiken sind hier folglich thermischer und hydraulischer Natur.

Nahaufnahme der Kollektoren einer Solarthermieanlage

Überhitzung und Stagnation

Was passiert, wenn die Sonne intensiv scheint, aber kein warmes Wasser verbraucht wird, zum Beispiel während eines Sommerurlaubs? In diesem Fall kommt die Zirkulation der Solarflüssigkeit zum Stillstand und die Anlage geht in die sogenannte Stagnation. Die Temperatur in den Kollektoren kann dabei auf über 200 °C ansteigen.

Dies ist kein Defekt, sondern ein normaler Betriebszustand, für den jede Anlage ausgelegt sein muss. Sicherheitsventile und ein ausreichend großes Ausdehnungsgefäß stellen sicher, dass der entstehende Druck abgebaut wird, meist durch das kontrollierte Abblasen von Wasserdampf. Viele Kunden berichten, dass dies während langer Hitzeperioden gelegentlich vorkommen kann, ohne einen Schaden zu verursachen.

Leckagen und Frostschäden

Als flüssigkeitsführendes System birgt eine Solarthermieanlage naturgemäß das Risiko von Leckagen. Diese entstehen meist an Verbindungsstellen oder durch Materialermüdung nach vielen Jahren. Die Solarflüssigkeit ist in der Regel als schwach wassergefährdend eingestuft; ein Austritt sollte dennoch schnell behoben werden.

Ein weiteres Risiko ist Frost. Das beigemischte Glykol dient als Frostschutz. Ist die Konzentration zu gering, kann die Flüssigkeit im Winter gefrieren, sich ausdehnen und Rohre oder Kollektoren zum Platzen bringen. Die regelmäßige Überprüfung der Frostschutzkonzentration im Rahmen einer Wartung ist daher unerlässlich.

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Direkter Vergleich: Die Risiken auf einen Blick

RisikoPhotovoltaikSolarthermieWichtigste Gegenmaßnahme
BrandgefahrGering; meist durch Installationsfehler oder defekte DC-Komponenten.Nahezu ausgeschlossen; keine stromführenden Teile auf dem Dach.Qualifizierte Installation, hochwertige Komponenten.
Elektrischer SchlagRisiko bei unsachgemäßer Handhabung der DC-Kabel.Nicht vorhanden.Installation nur durch Fachpersonal, Beachtung der Warnhinweise.
ÜberhitzungKein relevantes Risiko für die Module selbst.Hauptrisiko (Stagnation); wird durch Sicherheitsventile kontrolliert.Korrekte Dimensionierung, funktionierendes Sicherheitsventil.
LeckagenNicht vorhanden.Hauptrisiko; betrifft die Solarflüssigkeit an Verbindungsstellen.Fachgerechte Montage, regelmäßige Sichtkontrolle des Drucks.
FrostschädenNicht vorhanden.Risiko bei falscher Konzentration des Frostschutzmittels.Regelmäßige Prüfung des Frostschutzmittels (im Rahmen der Wartung).
Mechanische SchädenRisiko durch Sturm oder hohe Schneelast.Risiko durch Sturm oder hohe Schneelast.Statisch geprüftes und fachgerecht montiertes Gestell.

FAQ: Häufige Fragen zur Sicherheit von Solaranlagen

Was passiert bei einem Gewitter mit meiner Photovoltaikanlage?
Eine fachgerecht installierte Anlage verfügt über einen Überspannungsschutz und ist in das Blitzschutzkonzept des Hauses integriert. Ein direkter Blitzeinschlag ist extrem selten und wird durch die Schutzmaßnahmen in der Regel in die Erdung abgeleitet, um Schäden am Haus zu verhindern.

Hält mein Dach das Gewicht einer Solaranlage aus?
Vor jeder Installation prüft ein Fachbetrieb die Statik des Daches. Moderne PV-Module wiegen etwa 15–20 kg pro Quadratmeter, wofür die meisten Dächer problemlos ausgelegt sind. Bei Solarthermie-Kollektoren, die mit Flüssigkeit gefüllt sind, ist das Gewicht etwas höher und wird daher ebenfalls genau geprüft.

Sind kleine Anlagen wie Balkonkraftwerke auch mit Risiken verbunden?
Ja, aber die Risiken sind deutlich geringer. Die Spannungen sind niedriger und es gibt keine komplexen DC-Verkabelungen auf dem Dach. Das Hauptaugenmerk liegt hier auf der sturmsicheren Befestigung am Balkongeländer oder an der Fassade.

Was kann ich selbst für die Sicherheit tun?
Die wichtigste Maßnahme treffen Sie vor der Installation: Wählen Sie einen erfahrenen und zertifizierten Fachbetrieb. Im laufenden Betrieb genügen eine regelmäßige Sichtprüfung auf sichtbare Schäden sowie die Einhaltung der empfohlenen Wartungsintervalle.

Fazit: Sicherheit durch Qualität und Fachwissen

Sowohl Photovoltaik- als auch Solarthermieanlagen sind ausgereifte und äußerst sichere Technologien. Die potenziellen Risiken sind bekannt, gut erforscht und lassen sich durch eine Kombination aus hochwertiger Technik, geltenden Normen und professioneller Installation beherrschen.

Die Entscheidung zwischen den beiden Systemen sollte daher nicht primär von Sicherheitsbedenken, sondern von Ihrem individuellen Ziel abhängen: Möchten Sie Strom erzeugen und Kosten sparen (Photovoltaik) oder Ihre Heizung und Warmwasserbereitung unterstützen (Solarthermie)? Indem Sie die systemspezifischen Risiken kennen und auf Qualität bei der Umsetzung achten, schaffen Sie die beste Grundlage für eine sichere und rentable Investition in die Zukunft.

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