Stellen Sie sich vor: Die Komponenten für Ihre neue Photovoltaikanlage wurden gerade geliefert. Hochwertige Solarmodule, ein teurer Wechselrichter und das Montagematerial liegen sicher verpackt auf Ihrem Grundstück und warten auf die Installation.
Doch der Wetterbericht kündigt für die kommende Nacht ein schweres Unwetter mit Sturm und Hagel an. Damit rückt eine drängende Frage in den Fokus: Wer haftet eigentlich, wenn die noch nicht verbauten Teile beschädigt oder sogar von der Baustelle gestohlen werden? Die Antwort liegt in einer oft übersehenen, aber entscheidenden Absicherung: der Bauleistungsversicherung.
Was ist eine Bauleistungsversicherung und warum ist sie so wichtig?
Eine Bauleistungsversicherung, oft auch als Montageversicherung bezeichnet, ist eine spezielle Versicherung, die Schäden während der Bau- und Montagephase einer Photovoltaikanlage abdeckt. Man kann sie sich als eine Art ‚Vollkaskoversicherung‘ für die Baustelle vorstellen. Sie greift bei unvorhergesehenen Ereignissen, für die weder Sie als Bauherr noch der ausführende Handwerksbetrieb direkt verantwortlich gemacht werden können.
Ihre Bedeutung wird oft unterschätzt, da viele davon ausgehen, die Betriebshaftpflicht des Installateurs würde alle Eventualitäten abdecken. Das ist jedoch ein Trugschluss, denn die Haftpflicht des Betriebs greift nur bei Schäden, die er schuldhaft verursacht hat – nicht aber bei höherer Gewalt wie einem Sturm oder bei Diebstahl durch Dritte.
Praxisbeispiel: Während der Montage rutscht einem Handwerker ein Werkzeug aus der Hand und beschädigt ein Solarmodul. Hier greift die Betriebshaftpflicht des Installateurs. Zieht jedoch in der Nacht ein Sturm auf und wirft einen Baum auf die auf dem Gerüst gelagerten Module, ist dies ein Fall für die Bauleistungsversicherung.
Welche unvorhersehbaren Risiken deckt die Versicherung ab?
Die Phase von der Anlieferung der Komponenten bis zur finalen Inbetriebnahme ist die verletzlichste Zeit für Ihre neue Anlage. Die Bauleistungsversicherung schützt Ihre Investition vor einer Reihe von Gefahren:
- Wetterereignisse: Schäden durch Sturm, Hagel, Starkregen oder Blitzschlag an noch nicht fest installierten oder nur teilmontierten Anlagenteilen.
- Diebstahl: Solarmodule und Wechselrichter sind wertvoll und begehrt. Baustellen sind ein beliebtes Ziel für Diebe, insbesondere wenn die Komponenten über Nacht oder am Wochenende ungesichert lagern.
- Vandalismus: Mutwillige Zerstörung oder Beschädigung der auf der Baustelle gelagerten Teile.
- Montageunfälle: Schäden, die ohne direktes Verschulden des Monteurs entstehen, etwa wenn ein Bauteil durch eine unvorhergesehene Materialermüdung bricht.
- Fahrlässigkeit: Schäden, die durch einfache Fahrlässigkeit von am Bau beteiligten Personen entstehen.
Die Erfahrung zeigt, dass gerade Diebstahl und Sturmschäden die häufigsten Ursachen für teure Verzögerungen und Zusatzkosten sind. Eine Bauleistungsversicherung sorgt dafür, dass solche Ereignisse nicht zu Ihrem finanziellen Problem werden.
Wer ist für den Versicherungsschutz verantwortlich: Sie oder der Installateur?
Dies ist eine zentrale Frage, die Sie unbedingt vor Vertragsunterzeichnung klären müssen. Grundsätzlich gibt es zwei Modelle:
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Der Installationsbetrieb schließt die Versicherung ab (Regelfall):
Seriöse und erfahrene Fachbetriebe schließen für jedes Bauvorhaben standardmäßig eine Bauleistungsversicherung ab. Die Kosten dafür sind in der Regel bereits im Gesamtpreis des Angebots einkalkuliert. Dies ist für Sie als Kunde die sicherste und komfortabelste Lösung. Es ist ein klares Qualitätsmerkmal, das die Professionalität des Anbieters unterstreicht. -
Sie als Bauherr müssen die Versicherung abschließen (Ausnahmefall):
Manche, oft kleinere Betriebe, überlassen den Abschluss der Versicherung dem Kunden. In diesem Fall müssen Sie selbst aktiv werden und eine entsprechende Police für die Dauer der Bauphase abschließen. Das bedeutet zusätzlichen Aufwand, da Sie selbst Angebote einholen und vergleichen müssen.
Unsere Empfehlung von Photovoltaik.info lautet eindeutig: Bevorzugen Sie Anbieter, die den Versicherungsschutz als festen Bestandteil ihres Angebots ansehen. Das erspart Ihnen nicht nur Arbeit, sondern zeigt auch, dass der Betrieb seine Verantwortung ernst nimmt.
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Ein gutes Angebot ist transparent. Prüfen Sie das Angebotsdokument genau, um sicherzugehen, dass Sie während der Bauphase vollständig abgesichert sind.
Achten Sie auf folgende Punkte:
- Expliziter Posten im Angebot: Suchen Sie nach Begriffen wie ‚Bauleistungsversicherung‘, ‚Montageversicherung‘ oder einem ähnlichen Hinweis.
- Fragen Sie direkt nach: Ist ein solcher Posten nicht aufgeführt, fragen Sie den Anbieter unmissverständlich: ‚Ist eine Bauleistungsversicherung für die gesamte Bauzeit im Preis enthalten und können Sie mir das schriftlich bestätigen?‘
- Prüfen Sie die Details: Ein seriöser Betrieb kann Ihnen auf Nachfrage die Eckdaten der Versicherung nennen, etwa die Deckungssumme und die Höhe einer eventuellen Selbstbeteiligung.
Ein wichtiger Anhaltspunkt sind auch die Gesamtkosten. Bei einem professionellen Angebot sollten alle Posten, von den allgemeinen PV Anlage Kosten bis hin zu solchen Absicherungen, klar und verständlich aufgeschlüsselt sein.
Als Faustregel gilt: Die Prämie für eine Bauleistungsversicherung für eine typische Einfamilienhaus-Anlage liegt meist im Bereich von 100 bis 250 Euro. Ein kleiner Betrag im Vergleich zum potenziellen Schaden, der im fünfstelligen Bereich liegen kann.
Der Übergang zur Betreiberversicherung nach der Installation
Die Bauleistungsversicherung bietet einen zeitlich begrenzten Schutz. Er beginnt mit der Anlieferung der ersten Komponenten auf die Baustelle und endet mit der erfolgreichen Abnahme und Inbetriebnahme der Anlage.
Ab diesemMoment benötigen Sie einen dauerhaften Schutz. Hier kommt die sogenannte Photovoltaik-Betreiberversicherung ins Spiel. Diese sichert Ihre Anlage während des laufenden Betriebs gegen Risiken wie Sturm, Hagel, Überspannung, Tierbiss oder auch Ertragsausfall ab. Entscheidend ist ein nahtloser Übergang. Sobald die Anlage am Netz ist, sollte die reguläre Photovoltaik Versicherung greifen. Viele Anbieter ermöglichen es, diese bereits im Voraus abzuschließen, sodass der Schutz pünktlich zur Inbetriebnahme beginnt.
Häufige Fragen (FAQ) zur Bauleistungsversicherung
Reicht die Haftpflichtversicherung des Installateurs nicht aus?
Nein. Die Betriebshaftpflichtversicherung des Handwerkers haftet nur für Schäden, die er nachweislich und schuldhaft verursacht hat. Sie deckt keine Schäden durch höhere Gewalt (z. B. Sturm), Diebstahl oder Vandalismus ab.
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5.299,00 €Ist meine Wohngebäudeversicherung zuständig?
In der Regel nicht. Eine Photovoltaikanlage ist erst dann über die Wohngebäudeversicherung (als fester Gebäudebestandteil) versichert, wenn sie fertig installiert und dem Versicherer gemeldet wurde. Die Bauphase ist meist ausgeschlossen.
Was kostet eine Bauleistungsversicherung ungefähr?
Für eine typische PV-Anlage auf einem Einfamilienhaus bewegen sich die einmaligen Kosten meist zwischen 100 und 250 Euro.
Wie lange ist die Versicherung gültig?
Der Versicherungsschutz beginnt mit der Anlieferung der versicherten Teile auf die Baustelle und endet mit der Abnahme der betriebsfertigen Anlage, spätestens jedoch zu einem vertraglich vereinbarten Zeitpunkt.
Was gilt, wenn ich ein Balkonkraftwerk selbst installiere?
Bei kleinen Stecker-Solaranlagen, die Sie selbst montieren, tragen Sie das Risiko in der Regel allein. Prüfen Sie, ob Ihre Hausratversicherung die gelagerten Teile vor der Montage gegen Diebstahl oder Sturmschäden abdeckt. Schäden während der Montage selbst sind jedoch meist nicht versichert. Angesichts des geringeren Werts ist das Risiko hier aber überschaubarer.
Fazit: Ein kleiner Preis für große Sicherheit
Die Bauleistungsversicherung ist ein unverzichtbarer Schutz für Ihre Investition in saubere Energie. Sie schließt eine kritische Lücke zwischen der Anlieferung der teuren Komponenten und der sicheren Inbetriebnahme. Die Kosten dafür sind im Vergleich zum potenziellen Schaden minimal.
Achten Sie bei der Auswahl Ihres Installationspartners darauf, dass dieser Versicherungsschutz standardmäßig im Angebot enthalten ist. Es ist ein klares Zeichen für Professionalität und vorausschauendes Handeln – und gibt Ihnen die Gewissheit, dass Ihr Projekt von Beginn an auf einem sicheren Fundament steht.
Weitere praxisnahe Informationen zur Auswahl des richtigen Fachbetriebs und zur Prüfung von Angeboten finden Sie direkt auf Photovoltaik.info.



