Autokran für die PV-Montage: Wann er sich lohnt und was er kostet

Die Entscheidung für eine Photovoltaik-Anlage ist gefallen, die Module sind ausgewählt und das Dach ist bereit. Doch eine entscheidende Frage stellt sich oft erst bei der Detailplanung: Wie gelangen die bis zu 30 Kilogramm schweren Solarmodule und die zugehörige Technik sicher aufs Dach? Die Antwort lautet in vielen Fällen: ein Autokran. Dieses Werkzeug bietet weit mehr als nur Bequemlichkeit – es ist oft der Schlüssel für eine sichere, effiziente und schadensfreie Installation.

Dieser Beitrag erklärt, in welchen Situationen ein Autokran unumgänglich ist, wie die Planung abläuft und mit welchen Kosten Sie als Bauherr rechnen müssen.

Warum ein Kran nicht nur eine Frage der Bequemlichkeit ist

Auf den ersten Blick mag der Einsatz schweren Geräts wie ein unnötiger Kostenfaktor wirken. Die Praxis aus tausenden Installationen zeichnet jedoch ein anderes Bild. Der Transport von Solarmodulen per Hand über mehrere Stockwerke oder auf steile Dächer birgt erhebliche Risiken: für die Monteure, für die Bausubstanz und nicht zuletzt für die teuren Komponenten selbst. Ein Sturz oder eine unsachgemäße Handhabung kann ein Modul irreparabel beschädigen.

Gerade moderne, besonders langlebige [Glas-Glas-Module] sind aufgrund ihrer robusten Bauweise schwerer als herkömmliche Module. Hier wird der Kraneinsatz schnell von einer Option zur Notwendigkeit, um Sicherheit und Effizienz zu gewährleisten.

Typische Szenarien: Wann wird ein Autokran unumgänglich?

Ein professioneller Installationsbetrieb prüft die Gegebenheiten vor Ort und entscheidet, ob ein Kran benötigt wird. Bestimmte Bedingungen machen seinen Einsatz jedoch nahezu unumgänglich.

Große Gebäudehöhe und steile Dächer

Als Faustregel gilt: Ab dem zweiten Obergeschoss oder bei einer Dachneigung von über 45 Grad wird der manuelle Transport von Solarmodulen extrem anspruchsvoll und gefährlich. Ein Kran kann hier ganze Paletten mit Modulen präzise und sicher an den Montageort heben, was die körperliche Belastung für die Installateure minimiert und die Unfallgefahr drastisch senkt.

  • Praxisbeispiel: Bei einem typischen dreistöckigen Stadthaus mit ausgebautem Dachgeschoss wäre es unverantwortlich, die Module durch ein enges Treppenhaus und anschließend über Leitern nach außen zu schaffen. Der Kran platziert das Material stattdessen direkt auf dem Dachgerüst.
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Schwer zugängliche Dachflächen

Nicht jedes Dach ist von der Straßenseite aus leicht zu erreichen. Dächer von Hinterhäusern, Anbauten oder Gebäuden in eng bebauten Innenhöfen stellen eine logistische Hürde dar. Ein Autokran kann diese Hindernisse mühelos überbrücken. Mit seinem langen Ausleger erreicht er auch entlegene Dachbereiche, ohne dass Gärten, Garagen oder Nachbargrundstücke in Mitleidenschaft gezogen werden.

  • Praxisbeispiel: Ein Reihenmittelhaus, dessen Hauptdachfläche zur Gartenseite ausgerichtet ist. Statt das gesamte Material umständlich durch das Haus zu tragen, positioniert der Kran die Module von der Straße aus direkt über das Gebäude hinweg.

Gewicht der Komponenten

Eine Photovoltaik-Anlage besteht nicht nur aus Modulen. Auch Komponenten wie Wechselrichter, Montagesysteme und vor allem Stromspeicher bringen ein beachtliches Gewicht mit sich. Ein einzelnes Glas-Glas-Modul wiegt oft zwischen 25 und 30 Kilogramm. Bei einer durchschnittlichen Anlage von 10 kWp kommen so schnell über 600 Kilogramm an Material zusammen. Diese Last manuell zu bewegen, ist ineffizient und riskant.

  • Aus der Praxis: Die Erfahrung zeigt, dass bei Anlagen mit mehr als 20 Glas-Glas-Modulen der Kraneinsatz fast immer die sicherste und schnellste Lösung ist, um das Material ohne Beschädigungsrisiko aufs Dach zu bringen.

Effizienz bei großen Anlagen

Je größer die Anlage, desto mehr spricht für den Kran. Bei Anlagen über 15 kWp kann der Einsatz eines Krans die Installationszeit um einen ganzen Tag verkürzen. Während das manuelle Hochtragen von 40 oder mehr Modulen Stunden dauert, hebt der Kran die gesamte Menge in wenigen Hüben. Diese Zeitersparnis relativiert die Kosten für den Kraneinsatz erheblich.

Planung ist alles: Was Sie vor dem Kraneinsatz bedenken müssen

Der Einsatz eines Krans muss sorgfältig in den gesamten Planungsprozess der [Photovoltaik-Anlage planen] integriert werden. Der Installationsbetrieb übernimmt in der Regel die komplette Organisation, doch es ist hilfreich, die einzelnen Schritte zu kennen.

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Prüfung der Zufahrt und des Standplatzes

Der Kran benötigt einen festen, ebenen Untergrund, um sicher stehen zu können. Auch die Zufahrtswege müssen breit genug sein und das Gewicht des Fahrzeugs tragen können. Vor Ort wird geprüft, ob ausreichend Platz für das Ausfahren der seitlichen Stützen vorhanden ist. Diese Stützen verteilen das Gewicht und gewährleisten die Stabilität.

Notwendige Genehmigungen

Wenn der Kran auf einer öffentlichen Straße oder einem Gehweg aufgestellt werden muss, ist eine Genehmigung vom zuständigen Straßenverkehrs- oder Ordnungsamt erforderlich. Die Beantragung kann zwei bis vier Wochen dauern und wird vom Installationspartner übernommen. Die Kosten hierfür sind überschaubar, aber der zeitliche Vorlauf muss in der Projektplanung berücksichtigt werden.

Koordination und Sicherheit am Installationstag

Am Tag der Montage ist eine enge Abstimmung zwischen dem Kranführer und dem Montageteam entscheidend. Der Arbeitsbereich des Krans wird aus Sicherheitsgründen weiträumig abgesperrt. Ein wichtiger Faktor ist das Wetter: Bei starkem Wind oder Gewitter kann ein Kraneinsatz nicht stattfinden und muss verschoben werden.

Der Kostenfaktor: Wie der Kran die Gesamtkosten beeinflusst

Die Kosten für einen Kraneinsatz sind ein transparenter Posten in jedem seriösen Angebot. Sie sind somit Teil der gesamten [Kosten einer PV-Anlage] und keine versteckte Zusatzgebühr.

  • Kosten im Überblick: Die Miete für einen Autokran inklusive Fahrer liegt typischerweise zwischen 100 und 150 Euro pro Stunde. Für einen halben oder ganzen Tag gibt es oft Pauschalen, die sich im Bereich von 800 bis 1.200 Euro bewegen. Hinzu kommen die Kosten für An- und Abfahrt sowie eventuelle Genehmigungsgebühren von 50 bis 300 Euro.
  • Als Faustregel gilt: Rechnen Sie bei einem typischen Halbtageseinsatz mit Gesamtkosten zwischen 500 und 800 Euro.

Diese Investition zahlt sich durch eine schnellere, sicherere Montage und den Schutz der wertvollen Komponenten aus.

Gibt es Alternativen zum Autokran?

Je nach Gegebenheiten vor Ort gibt es Alternativen, die allerdings ihre eigenen Nachteile haben.

Gerüst mit Aufzug

Ein Baugerüst mit integriertem Lastenaufzug ist zwar eine Möglichkeit, erfordert aber einen hohen Aufwand für Auf- und Abbau. Bei kurzen Installationszeiten ist diese Variante oft teurer und umständlicher als ein flexibler Kraneinsatz.

Schrägaufzug

Ein Schrägaufzug funktioniert ähnlich wie ein Leiterlift und eignet sich gut für gerade, gut zugängliche Dachflächen. Bei Hindernissen wie Gauben, Erkern oder Bäumen stößt er jedoch schnell an seine Grenzen.

Manuelle Anlieferung

Wie bereits erwähnt, ist der manuelle Transport nur bei sehr kleinen Anlagen (z. B. auf einem Garagendach) und bei ebenerdigem, einfachem Zugang eine vertretbare Option.

  • Praxistipp: Viele Kunden sind überrascht, dass der Kran im Vergleich zu einem kompletten Gerüst mit Aufzug oft die wirtschaftlichere Wahl ist, da er die [Installation Ihrer PV-Anlage] um viele Stunden verkürzt.

FAQ – Häufige Fragen zum Kraneinsatz

Wer kümmert sich um die Organisation des Krans?
Ihr Photovoltaik-Installationsbetrieb übernimmt die gesamte Planung, Beauftragung und Koordination des Kraneinsatzes. Sie müssen sich darum nicht selbst kümmern.

Muss ich als Hausbesitzer vor Ort sein?
Es ist empfehlenswert, zu Beginn des Einsatzes vor Ort zu sein, um eventuelle Rückfragen zu klären. Zwingend notwendig ist Ihre Anwesenheit während der gesamten Kranarbeiten aber nicht, sofern der Zugang zum Grundstück und zum Stromanschluss geklärt ist.

Was passiert bei schlechtem Wetter?
Sicherheit hat oberste Priorität. Bei zu starkem Wind, Sturm oder Gewitter wird der Einsatz vom Kranführer abgesagt und ein neuer Termin vereinbart.

Ist mein Gehweg oder meine Einfahrt stabil genug für die Stützen?
Der Kranführer prüft die Tragfähigkeit des Untergrunds vor dem Aufbau. Zur besseren Lastverteilung und zum Schutz des Belags werden spezielle, großflächige Unterlegplatten verwendet.

Fazit: Sicherheit und Effizienz haben Vorrang

Der Einsatz eines Autokrans bei der PV-Montage ist kein Luxus, sondern ein professionelles Werkzeug zur Lösung logistischer Herausforderungen. Er gewährleistet die Sicherheit der Monteure, schützt Ihre Investition vor Transportschäden und sorgt für einen zügigen und effizienten Ablauf der Installation. In vielen Fällen ist er die einzig sinnvolle Methode, um eine moderne Photovoltaik-Anlage fachgerecht auf dem Dach zu montieren.


Weitere praxisnahe Informationen zur Auswahl der richtigen Komponenten und zur Planung finden Sie direkt auf Photovoltaik.info.

Im Shop von Photovoltaik.info finden Sie zudem Komplettsets, die auf typische Anlagengrößen abgestimmt sind und Ihnen eine erste Orientierung geben.

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Patrick Thoma
Patrick Thoma

Patrick Thoma ist Gründer von Mehrklicks.de und JVGLABS.com.
Er entwickelt Systeme für KI-Sichtbarkeit und semantische Architektur – mit Fokus auf Marken, die in ChatGPT, Perplexity und Google SGE sichtbar bleiben wollen.

Mehr über ihn und die Arbeit:
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