Angebot angenommen: Was nach der Unterschrift für Ihre PV-Anlage passiert

Der Vertrag ist unterzeichnet – ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu Ihrer eigenen Photovoltaikanlage. Die Entscheidung ist gefallen und die Vorfreude auf sauberen Strom vom eigenen Dach wächst. Doch was genau passiert jetzt? Mit Ihrer Unterschrift beginnt die eigentliche Umsetzung, geprägt von administrativen Schritten und genauer logistischer Planung. Dieser Artikel gibt Ihnen einen klaren Fahrplan an die Hand und zeigt, welche Schritte Sie und Ihr Fachbetrieb in den kommenden Wochen und Monaten durchlaufen werden.
Der typische Fahrplan: Vom Vertrag bis zum ersten Solarstrom
Erfahrungsgemäß dauert der gesamte Prozess von der Vertragsunterzeichnung bis zur Inbetriebnahme Ihrer Anlage zwischen zwei und sechs Monaten. Diese Zeitspanne kann variieren und hängt von Faktoren wie der Auslastung des Netzbetreibers, der Verfügbarkeit von Komponenten und der Terminplanung Ihres Fachbetriebs ab. Die folgenden Schritte sollen Ihnen als verlässlicher Leitfaden dienen und Orientierung geben.
Phase 1: Die administrativen Vorbereitungen (Woche 1-8)
Direkt nach Ihrer Unterschrift beginnt im Hintergrund die administrative Vorarbeit. Ihr Fachbetrieb kümmert sich um die Bürokratie, damit die technische Umsetzung später reibungslos verläuft.
Schritt 1: Anzahlung und Auftragsbestätigung
In den meisten Fällen wird nach Vertragsabschluss eine erste Anzahlung fällig. Diese dient dem Fachbetrieb zur Sicherung der Bestellung und deckt erste Kosten. Üblich ist eine Summe zwischen 10 und 30 % des Gesamtpreises. Sobald die Zahlung eingegangen ist, erhalten Sie eine offizielle Auftragsbestätigung – und der Prozess nimmt seinen Lauf.
Schritt 2: Die Anmeldung beim Netzbetreiber
Dies ist einer der wichtigsten und zeitintensivsten Schritte, den Ihr Installateur für Sie übernimmt: die Anmeldung Ihres Vorhabens beim zuständigen Netzbetreiber. Dieser prüft im Rahmen der sogenannten Netzverträglichkeitsprüfung, ob das Stromnetz an Ihrem Standort die zusätzliche Einspeisung verkraftet. Die Anmeldung beim Netzbetreiber ist die zwingende Voraussetzung für den legalen Betrieb der Anlage. Aufgrund der hohen Nachfrage kann allein die Rückmeldung des Netzbetreibers mehrere Wochen dauern.
Phase 2: Die logistische Planung (Woche 4-12)
Sobald die ersten administrativen Hürden genommen sind, rückt die materielle Seite des Projekts in den Vordergrund. Ihr Fachbetrieb beginnt mit der Beschaffung der Komponenten und der konkreten Terminplanung.
Schritt 3: Bestellung der Komponenten
Mit der Auftragsbestätigung im Rücken bestellt Ihr Fachbetrieb die für Ihre Anlage vorgesehenen Komponenten: Solarmodule, Wechselrichter, Montagesystem und gegebenenfalls den passenden Speicher. Je nach Hersteller und Marktlage können die Lieferzeiten schwanken. Ein seriöser Betrieb wird Sie proaktiv informieren, falls es zu Verzögerungen kommt, und Ihnen gleichwertige Alternativen vorschlagen.
Schritt 4: Die Terminfindung für die Montage
Liegt die Zusage des Netzbetreibers vor und sind die Liefertermine der Hauptkomponenten bestätigt, kontaktiert Sie Ihr Fachbetrieb. Gemeinsam finden Sie dann einen konkreten Termin für die Montage vor Ort.
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Ab 2.099,00 €Phase 3: Die Umsetzung vor Ort (Woche 12-24)
Jetzt nimmt Ihr Projekt sichtbar Gestalt an: Das Montageteam kommt zu Ihnen, um die gesamte Technik zu installieren.
Schritt 5: Die Montage auf dem Dach
An den vereinbarten Tagen rückt das Montageteam an. Der Ablauf ist meist standardisiert: Zuerst wird bei Bedarf ein Gerüst aufgebaut, anschließend werden die Dachhaken sicher in den Dachsparren verankert. Darauf folgt das Schienensystem, auf dem schließlich die Solarmodule befestigt und verkabelt werden. Für ein typisches Einfamilienhaus dauert die reine Dachmontage in der Regel nur ein bis drei Tage.
Schritt 6: Die elektrische Installation und Inbetriebnahme
Nach oder parallel zur Dachmontage kümmert sich ein zertifizierter Elektriker um den elektrischen Anschluss. Er installiert den Wechselrichter, meist im Keller oder Hauswirtschaftsraum, verlegt die Kabel vom Dach dorthin und schließt die Anlage an Ihren Zählerschrank an. Sobald der Elektriker die technische Inbetriebnahme abgeschlossen hat, ist Ihre Anlage funktionsfähig.
Phase 4: Die finalen Formalitäten (Nach der Montage)
Auch wenn die Module auf dem Dach sind und der Wechselrichter läuft, sind noch zwei formale Schritte nötig, bis Sie Strom einspeisen und eine Vergütung erhalten dürfen.
Schritt 7: Zählerwechsel durch den Netzbetreiber
Ihr alter Stromzähler muss gegen einen sogenannten Zweirichtungszähler ausgetauscht werden. Dieser kann sowohl den von Ihnen bezogenen als auch den von Ihnen eingespeisten Strom messen. Den Termin hierfür vereinbart der Netzbetreiber direkt mit Ihnen oder über Ihren Installateur. Auch hier kann es je nach Auslastung zu Wartezeiten von einigen Wochen kommen.
Schritt 8: Ihre Aufgabe – Die Registrierung im Marktstammdatenregister
Der letzte, aber entscheidende Schritt liegt bei Ihnen als Anlagenbetreiber. Sie sind gesetzlich verpflichtet, Ihre Anlage spätestens einen Monat nach der Inbetriebnahme im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur zu registrieren. Diese Online-Registrierung ist die Voraussetzung dafür, dass Sie die Einspeisevergütung für Ihren überschüssigen Strom erhalten.
Häufige Fragen nach der Vertragsunterzeichnung (FAQ)
Warum dauert die Anmeldung beim Netzbetreiber so lange?
Die Netzbetreiber werden aktuell mit Anträgen überflutet. Jede Anfrage muss individuell geprüft werden, um die Stabilität des Stromnetzes zu gewährleisten – ein Prozess, der personelle und technische Ressourcen erfordert, die vielerorts an ihre Grenzen stoßen.
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5.299,00 €Kann ich den Prozess beschleunigen?
Als Kunde haben Sie nur begrenzten Einfluss. Am besten können Sie den Prozess unterstützen, indem Sie Ihrem Fachbetrieb alle benötigten Unterlagen wie Lagepläne oder einen Grundbuchauszug zeitnah zur Verfügung stellen. Der weitere Ablauf liegt dann in den Händen des Installateurs und des Netzbetreibers.
Was passiert, wenn bestellte Komponenten nicht lieferbar sind?
Ein professioneller Fachbetrieb wird Sie darüber informieren und Ihnen alternative Produkte vorschlagen, die technisch mindestens gleichwertig sind. Hier ist eine offene Kommunikation entscheidend. Die Plattform Photovoltaik.info bietet hierzu neutrale Informationen, um Ihnen bei der Bewertung von Alternativen zu helfen.
Ab wann spare ich Geld?
Sobald die Anlage durch den Elektriker in Betrieb genommen wurde, können Sie den erzeugten Solarstrom direkt selbst verbrauchen (Eigenverbrauch) und sparen sofort Stromkosten. Geld für die Einspeisung ins Netz erhalten Sie jedoch erst, nachdem der neue Zähler installiert und die Anlage im Marktstammdatenregister registriert ist.
Wer ist mein Ansprechpartner für Rückfragen?
In der Regel benennt Ihnen Ihr Fachbetrieb einen festen Projektleiter. Diese Person sollte Ihr zentraler Ansprechpartner für alle Fragen rund um Termine, Technik und den allgemeinen Ablauf sein.
Geduld zahlt sich aus: Ihr Weg zur Energieunabhängigkeit
Der Weg von der Unterschrift bis zur fertigen Anlage ist ein strukturierter Prozess, der etwas Geduld erfordert, bei dem die meiste Arbeit jedoch in den Händen von Profis liegt. Während Sie auf die Genehmigung des Netzbetreibers oder die Lieferung der Komponenten warten, wird im Hintergrund alles für eine reibungslose Installation vorbereitet.
Wenn die Anlage dann am Netz ist und Ihr Zähler zum ersten Mal rückwärtsläuft (bildlich gesprochen), wissen Sie, dass sich das Warten gelohnt hat. Sie produzieren Ihren eigenen, sauberen Strom und machen sich ein Stück unabhängiger von steigenden Energiepreisen.
Sie möchten Ihre individuelle Situation besser einschätzen oder haben Fragen zu bestimmten Komponenten? Nehmen Sie gern Kontakt mit uns auf. Im Shop von Photovoltaik.info finden Sie zudem Komplettsets, die auf typische Anlagengrößen für Eigenheime abgestimmt sind.



