Sie haben sich entschieden, mit einem eigenen Balkonkraftwerk aktiv an der Energiewende teilzunehmen und Ihre Stromkosten zu senken – eine ausgezeichnete Wahl. Bevor Sie jedoch mit der Installation beginnen, steht für Mieter ein wichtiger Schritt an: die Einholung der Zustimmung Ihres Vermieters oder der Hausverwaltung. Doch mit einer guten Vorbereitung ist dieser Schritt oft einfacher als gedacht.
Dieser Beitrag dient Ihnen als Leitfaden für eine erfolgreiche Kommunikation und enthält eine rechtssichere Mustervorlage für Ihre Anfrage. So schaffen Sie von Anfang an Klarheit und Vertrauen.
Warum die Zustimmung des Vermieters entscheidend ist
Auch wenn der Gesetzgeber mit dem „Solarpaket I“ die Rechte von Mietern zur Installation von Steckersolargeräten gestärkt hat, bleibt der Vermieter ein zentraler Ansprechpartner. Eine formelle Zustimmung ist aus mehreren Gründen ratsam:
- Vermeidung von Konflikten: Eine proaktive und transparente Anfrage verhindert spätere Missverständnisse oder rechtliche Auseinandersetzungen.
- Bauliche Veränderungen: Die Montage eines Balkonkraftwerks kann als bauliche Veränderung am Gemeinschaftseigentum (z. B. der Fassade oder dem Balkongeländer) gewertet werden. Hierfür ist grundsätzlich die Erlaubnis des Eigentümers erforderlich.
- Einheitliches Erscheinungsbild: Insbesondere in Mehrfamilienhäusern achten Vermieter und Eigentümergemeinschaften auf eine einheitliche Optik der Fassade.
Betrachten Sie die Anfrage nicht als Hindernis, sondern als partnerschaftlichen Schritt, der die Interessen beider Seiten wahrt.
So überzeugen Sie Ihren Vermieter: Die richtigen Argumente
Die Erfahrung zeigt, dass sich die meisten Bedenken von Vermietern auf die Themen Sicherheit, Optik und mögliche Schäden an der Bausubstanz beziehen. Indem Sie diese Punkte proaktiv ansprechen, zeigen Sie Verantwortungsbewusstsein und können Sorgen wirksam entkräften.
1. Sicherheit hat oberste Priorität
Das stärkste Argument ist die Einhaltung aller technischen Normen.
Praxisbeispiel: Erklären Sie Ihrem Vermieter, dass Sie ein zertifiziertes Komplettset verwenden, das die VDE-Normen (insbesondere VDE AR-N 4105) erfüllt. Diese Norm stellt sicher, dass sich der Wechselrichter bei einem Stromausfall sofort abschaltet und keine Gefahr für das Stromnetz besteht. Eine fachgerechte Montage gewährleistet, dass die Module auch bei starkem Wind sicher befestigt sind – vergleichbar mit einer Satellitenschüssel.

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Moderne Montagesysteme sind so konzipiert, dass sie die Fassade oder das Balkongeländer nicht beschädigen.
Praxisbeispiel: Legen Sie Ihrer Anfrage das Datenblatt des Montagesystems bei. Für Gitterbalkone gibt es beispielsweise Klemmsysteme, die ohne Bohren auskommen. Sie können versichern, dass die Installation bei einem Auszug vollständig und rückstandslos entfernbar ist.
3. Eine moderne und nachhaltige Optik
Ein modernes Balkonkraftwerk ist kein optischer Störfaktor, sondern ein Zeichen für zeitgemäßes und umweltbewusstes Wohnen.
Praxisbeispiel: Zeigen Sie Ihrem Vermieter ein Foto eines dezent installierten, schwarzen Solarmoduls. Argumentieren Sie, dass eine solche Anlage die Immobilie aufwertet und für künftige, umweltbewusste Mieter attraktiver macht.

4. Kein technischer Aufwand für den Vermieter
Stellen Sie klar, dass die gesamte Installation, Anmeldung und Wartung in Ihrer alleinigen Verantwortung liegt. Für den Vermieter entstehen weder Aufwand noch Kosten. Um die genaue Funktionsweise eines Balkonkraftwerks zu veranschaulichen, können Sie auf weiterführende neutrale Informationen verweisen.
Mustervorlage: Antrag auf Genehmigung eines Balkonkraftwerks
Für eine professionelle und rechtssichere Anfrage empfehlen wir die Schriftform. Nutzen Sie die folgende Vorlage, passen Sie sie an Ihre Situation an und senden Sie sie per E-Mail oder Post an Ihren Vermieter oder die zuständige Hausverwaltung.
Ihr Name
Ihre Straße und Hausnummer
Ihre PLZ und Ort
Ihre E-Mail-Adresse
Ihre Telefonnummer
An
Name des Vermieters/der Hausverwaltung
Straße und Hausnummer
PLZ und Ort
Datum
Betreff: Antrag auf Zustimmung zur Installation eines steckerfertigen Solargeräts (Balkonkraftwerk) in Ihre Adresse, ggf. mit Wohnungsnummer
Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte(r) Herr/Frau Name des Ansprechpartners,
hiermit beantrage ich Ihre Zustimmung zur Installation und zum Betrieb eines steckerfertigen Solargeräts, auch bekannt als Balkonkraftwerk, an meinem Balkon in der oben genannten Mieteinheit.
Die geplante Anlage dient der Deckung eines Teils meines Eigenstrombedarfs und leistet einen kleinen Beitrag zur Energiewende. Ich beabsichtige, eine Anlage mit einer maximalen Wechselrichterleistung von 600 Watt (bzw. zukünftig 800 Watt gemäß der erwarteten Gesetzesänderung) zu installieren.
Ich möchte Ihnen versichern, dass bei der Installation alle relevanten Sicherheitsaspekte berücksichtigt werden:
- Fachgerechte Installation: Die Montage erfolgt sicher und stabil am Balkongeländer, ohne in die Bausubstanz (Fassade, Mauerwerk) einzugreifen. Die Befestigung ist sturmsicher und rückstandslos demontierbar.
- Technische Sicherheit: Das verwendete Gerät entspricht allen in Deutschland geltenden Normen, insbesondere der VDE AR-N 4105. Dies gewährleistet die elektrische Sicherheit und die automatische Abschaltung bei Störungen im Stromnetz.
- Versicherungsschutz: Meine private Haftpflichtversicherung wurde über die geplante Installation informiert und deckt eventuelle Schäden ab.
- Anmeldung: Die Anlage wird ordnungsgemäß im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur angemeldet.
Gerne stelle ich Ihnen auf Wunsch die technischen Datenblätter der geplanten Komponenten (Solarmodule, Wechselrichter, Montagesystem) zur Verfügung. Für Sie als Vermieter entstehen durch die Installation und den Betrieb der Anlage keinerlei Kosten oder Verpflichtungen.
Ich bitte Sie um Ihre schriftliche Zustimmung zur Installation des Balkonkraftwerks. Für ein persönliches Gespräch oder Rückfragen stehe ich Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre handschriftliche Unterschrift (bei postalischer Zusendung)
Ihr Name (in Druckbuchstaben)
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6.999,00 €Mögliche Reaktionen und die nächsten Schritte
Nachdem Sie Ihre Anfrage versendet haben, gibt es drei typische Szenarien:
-
Direkte Zustimmung: Herzlichen Glückwunsch! Ihr Vermieter hat die Vorteile erkannt und Ihrem Vorhaben zugestimmt. Bewahren Sie die schriftliche Genehmigung gut auf. Der nächste Schritt ist die offizielle Anmeldung eines Balkonkraftwerks bei den zuständigen Stellen.
-
Rückfragen: Ein Vermieter, der nach technischen Details oder Zertifikaten fragt, ist in der Regel nicht ablehnend, sondern gewissenhaft. Werten Sie dies als positives Zeichen. Reichen Sie die gewünschten Unterlagen zeitnah nach und bieten Sie erneut ein Gespräch an.
-
Ablehnung: Sollte Ihr Antrag abgelehnt werden, bitten Sie um eine schriftliche Begründung. Oft liegen stichhaltige Gründe vor, z. B. Denkmalschutz oder spezifische Vorgaben der Eigentümergemeinschaft. Manchmal lässt sich ein Kompromiss finden, etwa ein anderer Montageort.
Häufige Fragen (FAQ) zur Zustimmung für Balkonkraftwerke
Muss ich auch die Eigentümergemeinschaft (WEG) fragen?
Wenn Sie in einer Eigentumswohnung zur Miete wohnen, ist Ihr Vermieter der erste Ansprechpartner. Dieser muss seinerseits oft die Zustimmung der Eigentümergemeinschaft einholen, da Fassade und Balkone zum Gemeinschaftseigentum gehören. Ihre gut vorbereitete Anfrage erleichtert Ihrem Vermieter diesen Prozess.
Was passiert, wenn ich das Balkonkraftwerk ohne Erlaubnis installiere?
Davon ist dringend abzuraten. Der Vermieter kann in diesem Fall den Rückbau der Anlage fordern. Im schlimmsten Fall kann dies zu einer Abmahnung oder sogar zur Kündigung des Mietverhältnisses führen, wenn Sie der Aufforderung zum Rückbau nicht nachkommen.
Welche Unterlagen sollte ich meiner Anfrage idealerweise beilegen?
Um die Professionalität Ihrer Anfrage zu unterstreichen, können Sie folgende Dokumente direkt mitsenden:
- Datenblatt des Solarmoduls
- Zertifikat des Wechselrichters (Konformitätserklärung)
- Informationen zum Montagesystem

Fazit: Gute Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg
Die Zustimmung des Vermieters für ein Balkonkraftwerk einzuholen, ist ein formaler Schritt, der mit der richtigen Kommunikation und einer transparenten Vorgehensweise in den meisten Fällen erfolgreich verläuft. Eine gut formulierte, schriftliche Anfrage, die mögliche Bedenken bereits im Vorfeld ausräumt, schafft Vertrauen und ebnet den Weg zu Ihrem eigenen, sauberen Solarstrom.
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