Zustimmung des Vermieters für ein Balkonkraftwerk: Was Mieter wissen müssen

Zustimmung des Vermieters für ein Balkonkraftwerk: Was Mieter wissen müssen

Immer mehr Mieter in Deutschland möchten ihre Stromkosten senken und einen Beitrag zur Energiewende leisten. Ein Balkonkraftwerk scheint die ideale Lösung zu sein: Es ist erschwinglich, einfach zu installieren und produziert sauberen Strom direkt für den eigenen Haushalt.

Doch eine zentrale Frage bremst viele Interessierte aus: Darf ich als Mieter einfach eine Mini-Solaranlage an meinem Balkon anbringen? Die kurze Antwort lautet: Eine Abstimmung mit dem Vermieter ist unerlässlich. Erfreulicherweise verbessern sich die rechtlichen Rahmenbedingungen für Mieter aber zusehends.

Dieser Artikel beleuchtet die aktuelle Rechtslage, zeigt Ihnen Wege, Ihren Vermieter zu überzeugen, und gibt Ihnen damit die nötige Sicherheit für Ihr Solarprojekt auf dem Balkon.

Die rechtliche Ausgangslage: Brauche ich immer eine Genehmigung?

Ja, nach derzeitigem Stand benötigen Sie in der Regel die Zustimmung Ihres Vermieters, bevor Sie ein Balkonkraftwerk installieren. Der Grund: Die Montage einer solchen Anlage gilt als „bauliche Veränderung“ am Mietobjekt. Das gilt vor allem dann, wenn in die Bausubstanz eingegriffen wird, etwa durch Bohrungen in der Fassade oder am Balkongeländer.

Ein Urteil des Amtsgerichts Stuttgart (Az. 37 C 2283/20) bestätigt diese Sichtweise: Dort musste ein Mieter seine ohne Genehmigung installierte Anlage wieder abbauen. Wer also eigenmächtig handelt, riskiert nicht nur eine Abmahnung, sondern auch die Aufforderung zum kostspieligen Rückbau.

Doch die über 400.000 in Deutschland bereits installierten Anlagen (Stand Anfang 2024) zeigen, dass es sich nicht um Einzelfälle handelt. Der Gesetzgeber hat diesen Trend erkannt und schafft nun neue, mieterfreundliche Regelungen.

Zustimmung des Vermieters für ein Balkonkraftwerk

Das Solarpaket I: Ein Wendepunkt für Mieterrechte

Die Bundesregierung hat mit dem sogenannten „Solarpaket I“ eine entscheidende Änderung auf den Weg gebracht, die die Position von Mietern erheblich stärkt. Zukünftig sollen Balkonkraftwerk-Anlagen zu den „privilegierten Maßnahmen“ zählen.

Was bedeutet das für Sie? Ähnlich wie bei Ladesäulen für E-Autos oder Maßnahmen zur Barrierefreiheit haben Sie als Mieter dann einen rechtlichen Anspruch auf die Zustimmung Ihres Vermieters. Eine pauschale Ablehnung wird damit nicht mehr ohne Weiteres möglich sein.

Wichtig: Dies ist kein Freibrief für eine beliebige Installation. Der Vermieter kann weiterhin Einwände erheben, wenn triftige Gründe vorliegen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Denkmalschutz: Steht das Gebäude unter Denkmalschutz, können strenge Auflagen eine Montage verhindern.
  • Erhebliche optische Beeinträchtigung: Stört die Anlage das einheitliche Erscheinungsbild des Hauses massiv, kann dies ein Ablehnungsgrund sein.
  • Sicherheitsbedenken: Eine unsachgemäße Montage, die eine Gefahr für das Gebäude oder Passanten darstellt.

Die Erfahrung zeigt jedoch, dass sich die meisten dieser Bedenken durch eine gute Planung und die Wahl des richtigen Systems ausräumen lassen.

So überzeugen Sie Ihren Vermieter: Die richtige Vorbereitung ist alles

Ein gut vorbereitetes Gespräch ist der Schlüssel zum Erfolg. Betrachten Sie Ihren Vermieter nicht als Gegner, sondern als Partner, dem die Sicherheit und der Werterhalt seiner Immobilie am Herzen liegen. Mit den richtigen Argumenten und Unterlagen können Sie die meisten Bedenken bereits im Vorfeld ausräumen.

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Schritt 1: Stellen Sie alle Informationen zusammen

Bevor Sie das Gespräch suchen, sollten Sie eine kleine Informationsmappe zusammenstellen. Das wirkt professionell und zeigt, dass Sie sich ernsthaft mit dem Thema auseinandergesetzt haben.

Ihre Mappe sollte Folgendes enthalten:

  • Produktdatenblatt: Die technischen Daten des von Ihnen gewählten Balkonkraftwerks.
  • Montageanleitung: Eine Darstellung, wie die Anlage befestigt wird – idealerweise ohne Bohren, z. B. mit speziellen Klemmen am Balkongeländer.
  • Zertifikate: Besonders wichtig ist das Zertifikat für den Wechselrichter, das die Konformität mit der VDE-Norm (VDE-AR-N 4105) bestätigt. Dies ist ein zentrales Sicherheitsmerkmal. Bei Komplettsets, wie sie auf Photovoltaik.info angeboten werden, sind diese Dokumente in der Regel enthalten.
  • Versicherungsnachweis: Eine Bestätigung Ihrer privaten Haftpflichtversicherung, dass Schäden durch die Anlage abgedeckt sind. Meist ist dies bereits der Fall, eine kurze schriftliche Bestätigung schafft aber Vertrauen.

Schritt 2: Suchen Sie das Gespräch (mit den richtigen Argumenten)

Auch wenn ein Anruf persönlich wirken mag, empfiehlt es sich, die Anfrage schriftlich per E-Mail oder Brief zu stellen. So haben Sie einen Nachweis und geben Ihrem Vermieter Zeit, sich mit den Unterlagen zu befassen.

Folgende Argumente können Ihnen im Gespräch helfen:

  • Keine Kosten, kein Aufwand: Betonen Sie, dass Sie sämtliche Kosten für Anschaffung, Installation und einen eventuellen Rückbau tragen.
  • Sicherheit geht vor: Verweisen Sie auf die mitgelieferten Zertifikate und die geplante fachgerechte Montage durch Sie selbst oder einen Fachbetrieb.
  • Wertsteigerung der Immobilie: Ein Gebäude mit Möglichkeiten zur Eigenerzeugung von Strom ist modern und für zukünftige Mieter attraktiver.
  • Einfacher Rückbau: Versichern Sie, dass die Anlage bei einem Auszug spurlos entfernt werden kann.
  • Vereinfachte Regelungen: Weisen Sie auf die neuen gesetzlichen Regelungen hin, wie die Anhebung der Leistungsgrenze auf Balkonkraftwerk 800 Watt und die vereinfachte Anmeldung.

Schritt 3: Halten Sie die Zustimmung schriftlich fest

Wenn Ihr Vermieter zustimmt, bitten Sie um eine kurze schriftliche Genehmigung. Eine formlose E-Mail reicht oft aus. Diese Vereinbarung sollte idealerweise folgende Punkte umfassen:

  • Die Erlaubnis zur Installation der beantragten Anlage.
  • Der genaue Montageort (z. B. Balkongeländer, Fassade).
  • Die Regelung zur Haftung (in der Regel über Ihre Haftpflichtversicherung).
  • Die Verpflichtung zum vollständigen Rückbau bei Auszug.

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Häufige Fragen zur Vermieterzustimmung (FAQ)

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Muss ich auch die Eigentümergemeinschaft (WEG) fragen?

Wenn Ihre Mietwohnung Teil einer Wohnungseigentümergemeinschaft ist, muss Ihr Vermieter in der Regel die Zustimmung der WEG einholen, da die Montage als Veränderung am Gemeinschaftseigentum gilt. Das Solarpaket I erleichtert jedoch auch hier die Zustimmungsprozesse, sodass die Hürden für Eigentümergemeinschaften ebenfalls sinken.

Was passiert, wenn ich das Balkonkraftwerk ohne Erlaubnis installiere?

Davon ist dringend abzuraten. Im schlimmsten Fall kann der Vermieter Sie abmahnen und den Rückbau auf dem Rechtsweg erzwingen. Zudem riskieren Sie das gute Verhältnis zu Ihrem Vermieter und im Extremfall sogar die Kündigung des Mietvertrags.

Welche Rolle spielt die Balkonkraftwerk Anmeldung?

Die Balkonkraftwerk Anmeldung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur ist eine gesetzliche Pflicht, die Sie als Betreiber erfüllen müssen. Sie steht losgelöst von der zivilrechtlichen Erlaubnis durch Ihren Vermieter. Sie müssen sich um beides kümmern: Zuerst die Genehmigung einholen, dann nach der Installation die Anlage anmelden.

Darf der Vermieter die Art der Montage vorschreiben?

Ja. Der Vermieter hat ein berechtigtes Interesse daran, dass seine Immobilie unversehrt bleibt. Er kann daher eine Montageart vorschreiben, die die Bausubstanz nicht beschädigt, beispielsweise eine Befestigung mit Klemmen anstelle von Bohrlöchern in der Fassade.

Balkonkraftwerk an Balkongeländer

Fazit: Kommunikation und Vorbereitung sind der Weg zum eigenen Solarstrom

Die rechtlichen Hürden für Mieter, die ein Balkonkraftwerk betreiben möchten, sinken deutlich. Mit dem Inkrafttreten des Solarpakets I wird Ihr Anspruch auf eine eigene Mini-Solaranlage gesetzlich verankert. Trotzdem bleiben eine transparente Kommunikation und eine sorgfältige Vorbereitung die wichtigsten Erfolgsfaktoren. Indem Sie die Bedenken Ihres Vermieters ernst nehmen und mit fundierten Informationen entkräften, ebnen Sie den Weg für eine unkomplizierte Genehmigung.

Weitere praxisnahe Informationen zur Auswahl der richtigen Komponenten und zu den technischen Voraussetzungen finden Sie direkt auf Photovoltaik.info. Im Shop von Photovoltaik.info finden Sie außerdem Komplettsets, die auf typische Anlagengrößen abgestimmt sind und alle notwendigen Zertifikate für das Gespräch mit dem Vermieter enthalten.

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