Soll-Ist-Vergleich des Solarertrags: Prüfen Sie die Leistung Ihrer PV-Anlage
Ihre Photovoltaikanlage ist seit einigen Monaten oder vielleicht schon über einem Jahr in Betrieb, die Sonne hat geschienen und Ihr Zähler zählt fleißig die erzeugten Kilowattstunden.
Doch entspricht das Ergebnis auch dem, was Ihnen ursprünglich versprochen wurde? Diese Frage stellen sich viele Anlagenbetreiber. Mit einem regelmäßigen Soll-Ist-Vergleich prüfen Sie die Leistung Ihrer Investition, erkennen potenzielle Probleme frühzeitig und stellen sicher, dass Sie den maximalen Ertrag aus Ihrer Anlage erzielen.
Inhaltsverzeichnis
Warum ein Soll-Ist-Vergleich entscheidend ist
Eine Photovoltaikanlage ist eine langfristige Investition, deren Rentabilität direkt davon abhängt, wie viel Strom sie über die Jahre produziert. Der Vergleich zwischen dem prognostizierten Ertrag (Soll-Wert) und dem tatsächlich erzeugten Strom (Ist-Wert) ist daher weit mehr als eine Zahlenspielerei – er ist ein wichtiges Instrument zur Qualitätskontrolle.
Er hilft Ihnen dabei:
- Technische Probleme frühzeitig zu erkennen: Ein plötzlicher oder schleichender Leistungsabfall kann auf einen Defekt am Wechselrichter, an den Modulen oder an der Verkabelung hindeuten.
- Die Rentabilität zu sichern: Nur wenn Ihre Anlage die erwartete Leistung bringt, amortisiert sie sich im geplanten Zeitraum.
- Prognosen zu überprüfen: Die Erfahrung zeigt, dass Ertragsprognosen – insbesondere beim Eigenverbrauch – manchmal zu optimistisch ausfallen. Studien deuten auf eine durchschnittliche Abweichung von 10 bis 15 Prozent hin. Ein Vergleich schafft hier Klarheit.
Die Datengrundlage: Was Sie für den Vergleich benötigen
Für einen aussagekräftigen Vergleich benötigen Sie zwei Arten von Daten: die tatsächlichen Erträge Ihrer Anlage und die ursprüngliche Prognose Ihres Installateurs.
1. Die Ist-Daten: Ihr tatsächlicher Solarertrag
Ihre tatsächlichen Erträge lassen sich meist an mehreren Stellen ablesen. Die genaueste Quelle ist das Monitoring-System Ihrer Anlage, das die Daten über ein Online-Portal oder eine App bereitstellt.
Dort können Sie die Erträge tages-, monats- und jahresgenau einsehen. Alternativ zeigen auch der Wechselrichter selbst oder der separate Erzeugungszähler die Gesamtproduktion an. Für den Vergleich ist der Jahreswert am aussagekräftigsten, da er saisonale Schwankungen ausgleicht.
2. Die Soll-Daten: Ihre Ertragsprognose
Die prognostizierten Erträge sollten in den Unterlagen stehen, die Sie bei der Planung und Installation Ihrer Anlage erhalten haben. Suchen Sie nach Dokumenten wie:

PV Anlagen mit Speicher und Montagesets
- Wirtschaftlichkeitsberechnung oder Angebot: Hier ist oft ein Jahresertrag in Kilowattstunden (kWh) oder Kilowattstunden pro Kilowatt-Peak (kWh/kWp) angegeben.
- Ertragsgutachten: Bei größeren Anlagen wird manchmal ein detailliertes Gutachten erstellt.
Achten Sie darauf, dass Sie den richtigen Wert verwenden. Die Prognose sollte den Nettoertrag am Einspeisepunkt angeben, also bereits typische Systemverluste berücksichtigen.
Schritt-für-Schritt: So führen Sie den Vergleich durch
Sobald Sie beide Werte zur Hand haben, ist der Vergleich selbst unkompliziert. Ein jährlicher Check, idealerweise immer zum gleichen Zeitpunkt wie etwa nach Ablauf des ersten vollen Kalenderjahres, bietet sich an.
Daten sammeln: Notieren Sie den prognostizierten Jahresertrag (Soll-Wert) aus Ihren Unterlagen und den tatsächlich erzeugten Strom (Ist-Wert) aus Ihrem Monitoring für den gleichen Zeitraum.
Zeitraum abgleichen: Stellen Sie sicher, dass Sie einen vollen Zeitraum von 12 Monaten vergleichen, um Verzerrungen durch sonnenstarke Sommer oder ertragsschwache Winter zu vermeiden.
Werte vergleichen: Setzen Sie die beiden Zahlen ins Verhältnis. Eine einfache Formel hilft, die prozentuale Abweichung zu ermitteln:
(Ist-Ertrag geteilt durch Soll-Ertrag minus 1) mal 100 = Abweichung in Prozent
Praxisbeispiel:
- Ihre 8-kWp-Anlage sollte laut Prognose 7.600 kWh pro Jahr erzeugen (Soll-Wert).
- Nach 12 Monaten zeigt Ihr Monitoring einen tatsächlichen Ertrag von 7.150 kWh (Ist-Wert).
- Rechnung: (7.150 kWh / 7.600 kWh – 1) x 100 = -5,9 %
- Ergebnis: Ihre Anlage hat 5,9 % weniger Strom erzeugt als prognostiziert. Dieser Wert liegt in einem normalen Toleranzbereich.

Abweichungen richtig interpretieren: Was ist normal?
Ein leicht abweichendes Ergebnis ist kein Grund zur Sorge. Schließlich beeinflussen zahlreiche Faktoren den Ertrag, die sich selbst in der besten Prognose nicht exakt vorhersagen lassen.
Akzeptable Toleranzen: Die 10-%-Faustregel
Als Faustregel gilt: Eine Abweichung von bis zu 10 % nach oben oder unten ist im ersten Betriebsjahr meist unbedenklich. Der wichtigste Faktor hierfür ist das Wetter, das von Jahr zu Jahr stark variieren kann. Ein besonders sonnenreiches Jahr kann zu Mehrerträgen führen, ein verregneter Sommer zu Mindererträgen.
Viele Prognosen basieren zudem auf veralteten Wetterdaten, zum Beispiel den Durchschnittswerten des Deutschen Wetterdienstes von 1991 bis 2010. Modernere Datenquellen wie PVGIS liefern oft genauere, standortbezogene Einstrahlungswerte, die bereits ein realistischeres Bild zeichnen.
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Typische Ursachen für Mindererträge
Liegt die Abweichung dauerhaft über 10–15 %, sollten Sie genauer hinschauen. Die häufigsten Ursachen sind:
- Verschmutzung: Eine Schicht aus Staub, Pollen oder Vogelkot kann die Leistung spürbar mindern. In den meisten Regionen Deutschlands sorgt der Regen für eine ausreichende Reinigung, doch in Gebieten mit starker landwirtschaftlicher oder industrieller Belastung kann eine professionelle Photovoltaik-Anlage Reinigung sinnvoll sein.
- Neue Verschattung: Hat ein Nachbar einen Baum gepflanzt oder ein neues Gebäude errichtet? Schon kleine, neu aufgetretene Schatten können den Ertrag empfindlich stören.
- Natürliche Degradation: Solarmodule verlieren über die Zeit leicht an Leistung. Eine jährliche Degradation von 0,3 % bis 0,5 % ist normal und sollte in einer guten Prognose bereits berücksichtigt werden. Nach 10 Jahren ist ein Leistungsverlust von 3–5 % also zu erwarten.
- Technische Defekte: Ein Ausfall einzelner Module, ein Problem mit dem Wechselrichter oder eine lockere Kabelverbindung sind selten, aber möglich. Hier ist eine regelmäßige Wartung der Photovoltaikanlage die beste Vorsorge.
- Fehlerhafte Prognose: Manchmal ist die ursprüngliche Berechnung zu optimistisch. Eine seriöse Prognose berücksichtigt Systemverluste durch Kabel, Wechselrichtereffizienz und Temperatur von insgesamt 10 bis 20 %. Fehlt dieser Abzug, ist die Diskrepanz zwischen Soll und Ist vorprogrammiert.
Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Nutzer wetterbedingte Schwankungen unterschätzen. Technische Defekte sind zwar seltener, haben aber gravierendere Folgen.
Wann sollten Sie handeln? Checkliste bei größeren Abweichungen
Wenn Ihr Ist-Ertrag dauerhaft und deutlich (mehr als 15 %) unter dem Soll-Wert liegt, empfehlen wir folgende Schritte:
Monitoring prüfen: Sehen Sie im Monitoring-Portal nach Fehlermeldungen oder Warnhinweisen. Gibt es Ausfälle einzelner Stränge oder des gesamten Systems?
Visuelle Kontrolle: Prüfen Sie die Module auf offensichtliche Verschmutzungen, Beschädigungen (z. B. durch Hagel) oder neue Schattenquellen.
Prognoseunterlagen ansehen: Überprüfen Sie, ob in der ursprünglichen Berechnung realistische Systemverluste (ca. 14 % sind ein gängiger Wert) einkalkuliert wurden.
Fachmann kontaktieren: Wenn Sie die Ursache nicht selbst finden können, kontaktieren Sie Ihren Installateur oder einen spezialisierten Solarteur. Dieser kann die Anlage mit professionellem Messequipment durchprüfen und Defekte aufspüren.

FAQ – Häufige Fragen zum Solarertrag
Mein Ertrag im Winter ist extrem niedrig. Ist die Anlage defekt?
Nein, das ist völlig normal. Eine PV-Anlage erzeugt in den sonnenreichen Monaten von April bis September etwa 70–80 % ihres gesamten Jahresertrags. Die Erträge im Dezember oder Januar sind aufgrund der tiefstehenden Sonne und der kürzeren Tage naturgemäß sehr gering.
Kann ich den Ertrag einzelner Solarmodule überprüfen?
Standardmäßig zeigen die meisten Systeme nur den Gesamtertrag an. Um die Leistung einzelner Module zu sehen, benötigen Sie ein System mit Modul-Monitoring, das oft über sogenannte Leistungsoptimierer umgesetzt wird.
Die Prognose aus einem Online-Photovoltaik Rechner hat einen anderen Wert ergeben. Warum?
Online-Rechner liefern eine erste, gute Orientierung auf Basis von Standardwerten. Eine detaillierte Prognose Ihres Installateurs berücksichtigt hingegen spezifische Faktoren wie die exakte Dachneigung, Ausrichtung, lokale Wetterdaten und die verbauten Komponenten. Sie ist daher deutlich genauer.
Wie wirkt sich die Degradation auf den Soll-Ist-Vergleich über die Jahre aus?
Für einen fairen Vergleich müssen Sie die Degradation berücksichtigen. Der Soll-Wert aus dem ersten Jahr ist im fünften oder zehnten Jahr nicht mehr gültig. Eine gute Methode ist, den ursprünglichen Soll-Wert jährlich um 0,4 % zu reduzieren und diesen angepassten Wert als neue Vergleichsbasis heranzuziehen.
Fazit: Regelmäßige Kontrolle sichert Ihren Ertrag
Der Soll-Ist-Vergleich ist ein einfaches, aber wirkungsvolles Werkzeug für jeden Anlagenbetreiber. Er gibt Ihnen die Sicherheit, dass Ihre Investition die erwartete Leistung bringt, und hilft Ihnen, Probleme frühzeitig aufzudecken, bevor größere Ertragsverluste entstehen.
Nehmen Sie sich einmal im Jahr die Zeit für diesen kurzen Check – es lohnt sich. Sollten Sie einen technischen Defekt vermuten oder eine Erweiterung Ihrer bestehenden Anlage planen, stehen Ihnen unsere Experten gern zur Verfügung.