Solarertrag auf dem Carport, der Garage oder der Gartenlaube: Was ist realistisch?
Viele Hausbesitzer blicken zuerst auf ihr Dach, wenn sie über Photovoltaik nachdenken. Dabei schlummert oft direkt daneben ungenutztes Potenzial – auf den Dächern von Garagen, Carports oder größeren Gartenlauben. Diese Flächen werden häufig übersehen, obwohl sie sich hervorragend eignen, um selbst Solarstrom zu produzieren und die Stromrechnung spürbar zu senken. Wir zeigen Ihnen, welcher Solarertrag auf solchen Nebengebäuden realistisch ist und worauf es bei der Planung ankommt.
Inhaltsverzeichnis
Warum Nebengebäude oft ideale Standorte für PV-Anlagen sind
Die Dächer von Garagen und Carports haben klare Vorteile: Sie sind meist leicht zugänglich, was die Installation und spätere Wartung vereinfacht. Zudem sind sie oft frei von Verschattungen durch Schornsteine oder Dachfenster, die auf Hauptdächern den Ertrag mindern können.
Eine typische Einzel- oder Doppelgarage bietet eine Dachfläche von 15 bis 25 Quadratmetern. Diese Fläche ist ausreichend für eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von etwa 2,5 bis 4 Kilowatt-Peak (kWp). Eine solche Anlage ist zwar kleiner als auf einem Einfamilienhausdach, kann aber bereits einen erheblichen Teil des Strombedarfs im Haushalt decken.

Der realistische Solarertrag: Eine Beispielrechnung
Um das Potenzial greifbar zu machen, hilft eine einfache Faustregel: Pro Kilowatt-Peak (kWp) installierter Leistung erzeugt eine optimal nach Süden ausgerichtete PV-Anlage in Deutschland jährlich etwa 1.000 Kilowattstunden (kWh) Strom.
Stellen wir uns eine typische Betongarage mit einer nutzbaren Dachfläche von 20 m² vor. Auf dieser Fläche lässt sich eine Anlage mit rund 3 kWp Leistung installieren. Daraus ergibt sich ein jährlicher Stromertrag von circa 3.000 kWh pro Jahr.
Was bedeutet dieser Wert im Alltag? Ein kleinerer Haushalt mit zwei Personen verbraucht im Durchschnitt etwa 3.000 kWh Strom pro Jahr. Das Garagendach könnte diesen Bedarf also rechnerisch vollständig decken. Ein Vierpersonenhaushalt mit einem Verbrauch von rund 4.000 kWh könnte immerhin 75 % seines Bedarfs durch den Solarstrom vom Garagendach decken.
Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 30 Cent pro kWh ergibt das eine potenzielle jährliche Ersparnis von bis zu 900 Euro. Die tatsächliche Ersparnis hängt davon ab, wie viel des erzeugten Stroms Sie direkt selbst verbrauchen.
Einflussfaktoren, die den Ertrag bestimmen
Der Idealwert von 1.000 kWh pro kWp ist ein guter Anhaltspunkt, wird in der Praxis aber von mehreren Faktoren beeinflusst.

PV Anlagen mit Speicher und Montagesets
Ausrichtung und Neigung: Nicht immer perfekt, aber oft gut genug
Die höchste Stromausbeute erzielt eine Anlage mit einer Neigung von 30 bis 35 Grad und einer reinen Südausrichtung. Garagen- und Carportdächer sind zwar oft flach oder haben nur eine geringe Neigung, doch das ist kein Hindernis.
Auf Flachdächern werden die Solarmodule mit einer sogenannten Aufständerung im optimalen Winkel montiert. Eine Anlage, die teils nach Osten und teils nach Westen ausgerichtet ist, erzeugt den Strom über den Tag verteilt gleichmäßiger. Auch wenn der Gesamtertrag etwa 10 bis 15 % geringer ausfällt als bei einer Südausrichtung, hat das einen praktischen Vorteil: Sie können morgens und abends mehr Solarstrom selbst nutzen, wenn der Bedarf im Haushalt oft am höchsten ist. Eine detaillierte Übersicht zu den optimalen Konfigurationen bietet unser Beitrag zur Photovoltaik Ausrichtung.
Verschattung: Der stille Ertragsdieb
Bäume, Nachbargebäude oder sogar ein Kamin können im Tagesverlauf Schatten auf die Solarmodule werfen. Selbst eine teilweise Verschattung kann den Ertrag der gesamten Anlage erheblich reduzieren – bei herkömmlichen Systemen oft um 10 bis 30 %.
Moderne Technik schafft hier jedoch Abhilfe. Sogenannte Moduloptimierer oder Mikro-Wechselrichter stellen sicher, dass jedes Solarmodul einzeln seine maximale Leistung erbringt. Fällt ein Modul durch Schatten teilweise aus, mindert das nicht die Leistung der anderen, unverschatteten Module.

Die Investition: Was kostet eine Anlage für Garage oder Carport?
Eine PV-Anlage für ein Nebengebäude ist eine überschaubare und sinnvolle Investition. Für eine 3-kWp-Anlage wie in unserem Beispiel können Sie mit Kosten zwischen 4.500 und 6.500 Euro rechnen. Dieser Preis umfasst in der Regel die Solarmodule, den Wechselrichter, das Montagesystem und die Installation.
Die genauen Kosten einer Photovoltaikanlage hängen von den gewählten Komponenten und den Gegebenheiten vor Ort ab. Angesichts der jährlichen Stromkostenersparnis amortisiert sich eine solche Anlage meist innerhalb von 10 bis 14 Jahren. Danach liefert sie für viele weitere Jahre nahezu kostenlosen Strom.
Häufige Fragen (FAQ) zur PV-Anlage auf Nebengebäuden
Brauche ich eine Baugenehmigung für die Anlage?
In den meisten Bundesländern sind PV-Anlagen auf Nebengebäuden genehmigungsfrei. Es ist jedoch immer ratsam, sich vorab beim zuständigen Bauamt über die lokalen Vorschriften zu informieren.
Hält mein Garagendach das zusätzliche Gewicht aus?
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1 Stück Growatt TPM Smart Meter 3-phasig
4 Stück Growatt Batterie ARK 2.5 H-A1
1 Stück Growatt Batteriegestell für Bodenaufstellellung
1 Stück Growatt BMS HVC 60050-A1 Batteriemanagment Einheit
1 Stück Growatt Batterieanschluss und Kommunikationskabel
1 Stück Montagesystem für Ziegeldach inkl. 24 PV Solarmodule
Moderne Solarmodule wiegen etwa 15 bis 20 kg pro Quadratmeter, hinzu kommt bei Flachdächern das Gewicht der Aufständerung. Vor der Installation ist eine Prüfung der Statik durch einen Fachmann daher unerlässlich. Die meisten massiv gebauten Garagen bieten jedoch eine ausreichende Traglast für eine Standardanlage für die Photovoltaik auf dem Garagendach.
Kann ich den Solarstrom auch zum Laden meines E-Autos nutzen?
Ja, das ist sogar eine der sinnvollsten Anwendungen. Eine Wallbox in der Garage, gespeist mit eigenem Solarstrom, senkt die Mobilitätskosten drastisch und macht Sie unabhängiger von steigenden Strompreisen.
Was passiert mit Strom, den ich nicht verbrauche?
Überschüssiger Strom wird automatisch in das öffentliche Netz eingespeist. Dafür erhalten Sie eine staatlich festgelegte Einspeisevergütung. Der größte finanzielle Vorteil entsteht jedoch, wenn Sie möglichst viel des erzeugten Stroms selbst nutzen.

Fazit: Das ungenutzte Potenzial direkt vor Ihrer Haustür
Das Dach Ihrer Garage, Ihres Carports oder Ihrer Gartenlaube ist mehr als nur ein Wetterschutz. Es ist eine wertvolle Fläche, die mit überschaubarem Aufwand einen wichtigen Beitrag zu Ihrer Energieunabhängigkeit leistet. Schon eine kleine Anlage mit 3 bis 4 kWp Leistung kann den Strombedarf eines Haushalts zu einem großen Teil decken, die Stromrechnung senken und die Umwelt schonen. Statt diese Flächen ungenutzt zu lassen, verwandeln Sie sie in Ihr eigenes kleines Kraftwerk.
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