Die Entscheidung für eine Photovoltaikanlage ist gefallen. Sie haben hochwertige Solarmodule und einen effizienten Wechselrichter ausgewählt – die sichtbaren Stars Ihrer zukünftigen Energieerzeugung.
Doch der langfristige Erfolg Ihrer Investition hängt maßgeblich von dem ab, was oft unsichtbar bleibt: der Unterkonstruktion und der Verkabelung. Diese Komponenten sind das Fundament und das Nervensystem Ihrer Anlage. Fehler in diesem Bereich können nicht nur die Leistung mindern, sondern im schlimmsten Fall sogar zu ernsthaften Sicherheitsrisiken führen.
Warum die Basis stimmen muss: Die Rolle von Unterkonstruktion und Verkabelung
Während defekte Module oder Wechselrichter vergleichsweise selten sind, zeigt die Forschung ein klares Bild: Laut Studien des TÜV Rheinland sind bis zu 80 % aller auftretenden Fehler bei PV-Anlagen auf Mängel bei der Planung und Installation zurückzuführen, nicht auf fehlerhafte Bauteile. Die Unterkonstruktion und die Verkabelung zählen hierbei zu den kritischsten Bereichen.
Eine professionell installierte Photovoltaik Unterkonstruktion trägt die gesamte Last der Anlage und muss über Jahrzehnte hinweg extremen Wetterbedingungen wie Sturm, Starkregen und Schneelasten standhalten. Eine unsachgemäße Verkabelung hingegen ist nicht nur eine Leistungsbremse, sondern laut Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE auch eine der häufigsten Ursachen für Brände bei PV-Anlagen. Qualität im Verborgenen ist also kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für Sicherheit und Rentabilität.
Die Unterkonstruktion im Detail: Eine Checkliste für die Sichtprüfung
Auch ohne technisches Fachwissen können Sie die Qualität der Montage anhand einiger zentraler Punkte beurteilen. Bitten Sie Ihren Installateur, Ihnen die Details vor oder direkt nach der Montage zu zeigen. Eine transparente Firma wird dem gerne nachkommen.
Material und Korrosionsschutz
Die Langlebigkeit der Unterkonstruktion beginnt beim Material. In der Regel kommen Aluminium und Edelstahl zum Einsatz.
- Aluminium ist leicht und korrosionsbeständig, ideal für die Montageschienen.
- Edelstahl (meist V2A oder V4A) wird für Schrauben und Dachhaken verwendet, da er extrem robust und rostfrei ist.
Achten Sie darauf, dass alle Bauteile, insbesondere Schrauben und Klemmen, für den Außeneinsatz freigegeben sind. Günstige, ungeeignete Materialien können schon nach wenigen Jahren rosten und so die Stabilität der gesamten Anlage gefährden.

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Die Dachhaken sind die direkte Verbindung zwischen Ihrem Dach und der Anlage. Sie müssen fest mit den Dachsparren verschraubt sein – nicht nur mit der Lattung oder den Ziegeln.
Praxisbeispiel: Stellen Sie sich die Windkräfte vor, die bei einem Herbststurm an den Modulen zerren. Diese Kräfte werden direkt auf die Dachhaken übertragen. Sind diese nur in der dünnen Dachlattung verankert, können sie ausreißen und schwere Schäden am Dach und der Anlage verursachen. Als sicherer Standard gilt die Verschraubung mit mindestens zwei starken Holzschrauben pro Haken in einem tragenden Sparren.
Ausrichtung und Ebenheit der Montageschienen
Die Schienen, auf denen die Module befestigt werden, müssen eine exakte Ebene bilden. Größere Unebenheiten erzeugen mechanische Spannungen im Glas und Rahmen der Solarmodule. Diese Verspannungen sind mit bloßem Auge oft nicht sichtbar, können aber über die Jahre zu Mikrorissen in den Solarzellen führen und die Leistung schleichend reduzieren. Ein guter Installateur nutzt eine Richtschnur oder einen Laser, um eine perfekt gerade Montagefläche zu gewährleisten.
Korrekte Modulklemmen und Anzugsmomente
Die Solarmodule werden mit speziellen Klemmen auf den Schienen fixiert. Hier sind zwei Aspekte entscheidend:
- Die richtigen Klemmen: Es müssen die vom Hersteller der Unterkonstruktion vorgesehenen Mittel- und Endklemmen verwendet werden.
- Das richtige Drehmoment: Werden die Schrauben zu locker angezogen, können sich die Module bei Sturm lockern. Werden sie zu fest angezogen, kann der Modulrahmen beschädigt werden. Jeder Hersteller gibt genaue Anzugsmomente vor, die mit einem Drehmomentschlüssel eingehalten werden müssen. Fragen Sie ruhig nach, ob dieser zum Einsatz kommt.
Die Lebensadern der Anlage: Sichere Verkabelung und Steckverbindungen
Eine saubere und durchdachte Kabelführung ist ein klares Qualitätsmerkmal. Sie schützt vor Leistungsverlusten und ist entscheidend für die Betriebssicherheit.

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Solarkabel dürfen niemals ungeschützt auf der Dachoberfläche aufliegen oder lose durchhängen. Dort sind sie scharfen Kanten von Ziegeln, Scheuerbewegungen durch Wind und potenziellen Tierbissen (z. B. durch Marder) ausgesetzt.
Die Lösung: Alle Kabel sollten in UV-beständigen Kabelkanälen oder Leerrohren geführt werden. Wo das nicht möglich ist, müssen sie mit Kabelbindern so an der Unterkonstruktion fixiert werden, dass sie keinen Kontakt zum Dach haben und nicht durchhängen. Eine solch sorgfältige Installation ist ein entscheidender Faktor für die erwartete hohe Lebensdauer Solarmodule.
Qualität der Steckverbinder (MC4)
Die einzelnen Module werden über standardisierte Stecker, meist vom Typ MC4, miteinander verbunden. Hier ist Präzision gefragt. Die Stecker müssen fest einrasten, um eine wasserdichte (Schutzklasse IP67) und elektrisch sichere Verbindung zu garantieren. Achten Sie außerdem darauf, dass nur Stecker und Buchsen desselben Herstellers verwendet werden, denn Kombinationen unterschiedlicher Fabrikate können zu Kontaktproblemen und Feuchtigkeitseintritt führen.
Ordnung unter den Modulen: Kein ‚Kabelsalat‘
Werfen Sie (soweit möglich) einen Blick unter die Module. Eine professionelle Installation erkennen Sie an einer aufgeräumten, strukturierten Kabelführung. Lose herumhängende Kabel oder chaotische Bündel sind ein Warnsignal. Ein ordentliches Kabelmanagement erleichtert nicht nur zukünftige Wartungsarbeiten, sondern minimiert auch das Störungsrisiko.
FAQ: Häufige Fragen zur Qualität der Montage
Kann ich die Qualität der Montage als Laie überhaupt selbst prüfen?
Ja, eine Sichtprüfung der hier genannten Punkte ist auch für Laien gut möglich. Achten Sie auf eine saubere, stabile und aufgeräumte Ausführung. Für die technische Abnahme und die Überprüfung der elektrischen Werte sollten Sie sich jedoch auf das Protokoll des Fachbetriebs verlassen.
Welche Anzeichen deuten Jahre später auf eine schlechte Montage hin?
Typische Anzeichen sind Rostspuren an Befestigungsteilen, sichtbar durchhängende Kabel, verschobene oder klappernde Solarmodule bei Wind sowie unerklärliche Leistungsabfälle, die auf defekte Steckverbindungen hindeuten können.
Ist eine teurere Unterkonstruktion immer besser?
Nicht zwangsläufig. Wichtiger als der Markenname ist, dass das System statisch für Ihren Standort (Schnee- und Windlastzone) ausgelegt und von einem Fachmann korrekt installiert wird. Die Erfahrung zeigt, dass die meisten renommierten Hersteller qualitativ hochwertige Systeme anbieten. Die Montagequalität ist der entscheidende Faktor.
Mein Installateur hat es eilig. Ist das ein schlechtes Zeichen?
Geschwindigkeit allein ist kein negatives Kriterium, denn ein eingespieltes und erfahrenes Team kann sehr effizient arbeiten. Ein schlechtes Zeichen ist es jedoch, wenn auf Nachfragen ausweichend geantwortet oder offensichtliche Mängel wie eine unsaubere Kabelführung ignoriert werden.
Fazit: Qualität im Verborgenen sichert Ihre Investition
Die besten Solarmodule bringen nur dann über Jahrzehnte die volle Leistung, wenn das Fundament stimmt. Eine hochwertige Unterkonstruktion und eine professionelle Verkabelung sind der Schlüssel zu einer sicheren, langlebigen und ertragreichen Photovoltaikanlage.
Mit dem Wissen aus diesem Artikel können Sie die richtigen Fragen stellen und die Qualität der unsichtbaren, aber entscheidenden Komponenten Ihrer Anlage besser einschätzen. Deshalb stellen wir bei Photovoltaik.info sicher, dass unsere Komplettsets ausschließlich hochwertige Montagekomponenten enthalten, damit Sie von Anfang an auf der sicheren Seite sind.