PV-Monitoring ausgefallen? So finden Sie den Fehler Schritt für Schritt

Sie öffnen Ihre Monitoring-App, erwarten die gewohnte Grafik Ihrer Solarstromproduktion – und sehen stattdessen: keine Daten. Ein Moment, der bei jedem Anlagenbesitzer für Unruhe sorgt. Ist die Anlage etwa defekt? Geht wertvoller Solarstrom verloren? Die gute Nachricht vorweg: Meistens liegt die Ursache nicht an der Photovoltaikanlage selbst, sondern an der Datenübertragung.

Die Erfahrung zeigt, dass ein Monitoring-Ausfall ohne regelmäßige Kontrolle oft 10 bis 14 Tage unbemerkt bleibt. An nur einem sonnigen Tag kann der unbemerkte Ausfall einer 10-kWp-Anlage bereits einen Ertragsverlust von 40 bis 50 kWh bedeuten. Bevor Sie also den Installateur kontaktieren, können Sie mit einer systematischen Prüfung die häufigsten Fehlerquellen selbst eingrenzen. Dieser Leitfaden führt Sie dabei Schritt für Schritt durch die Diagnose.

Wie funktioniert PV-Monitoring überhaupt?

Um zu verstehen, wo ein Fehler liegen kann, ist es hilfreich, den Weg der Daten vom Modul bis zur App nachzuvollziehen. Der Prozess ist im Grunde dreistufig:

  1. Der Wechselrichter: Als Gehirn Ihrer Anlage wandelt er nicht nur den Gleichstrom der Solarmodule in nutzbaren Wechselstrom um, sondern erfasst auch alle relevanten Leistungsdaten wie die erzeugte Strommenge.

  2. Die Internetverbindung: Der Wechselrichter sendet diese Daten über Ihren Internet-Router (per WLAN oder LAN-Kabel) an einen Server des Herstellers.

  3. Das Monitoring-Portal: Auf diesen Server greifen Sie per App oder Webseite zu, um die aufbereiteten Daten einzusehen.

Fällt einer dieser drei Bausteine aus, reißt die Datenkette ab – obwohl Ihre Anlage meist weiterhin einwandfrei Strom produziert.

Schema der Datenübertragung einer PV-Anlage von Modul bis App

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Fehlerdiagnose

Studien zeigen, dass bis zu 70 % aller Monitoring-Ausfälle auf einfache Netzwerkprobleme zurückzuführen sind. Gehen Sie daher systematisch vor, um die Ursache einzugrenzen.

Schritt 1: Grundlegende Überprüfung – Portal und Internet

Bevor Sie sich der Technik im Haus widmen, prüfen Sie die externen Faktoren:

  • Portal-Status prüfen: Besuchen Sie die Webseite des Herstellers Ihres Wechselrichters (z. B. Fronius, SMA, Kostal). Oft gibt es dort einen Statusbereich, der über geplante Wartungsarbeiten oder aktuelle Störungen informiert. Mit etwas Glück liegt das Problem gar nicht bei Ihnen, sondern direkt beim Anbieter.

  • Internetverbindung kontrollieren: Funktioniert das Internet an anderen Geräten im Haus? Öffnen Sie eine beliebige Webseite auf Ihrem Computer oder Smartphone, während Sie mit Ihrem Heim-WLAN verbunden sind. Ist die Verbindung gestört, liegt das Problem bei Ihrem Internetanbieter.

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Schritt 2: Der Router – Die häufigste Fehlerquelle

Der Router ist die zentrale Kommunikationsschnittstelle in Ihrem Heimnetzwerk. Oft löst schon ein Neustart kleine Softwareprobleme.

  • Router neu starten: Trennen Sie Ihren Router für etwa 30 Sekunden vom Strom. Warten Sie nach dem Wiedereinstecken einige Minuten, bis alle Leuchtdioden wieder wie gewohnt leuchten und die Internetverbindung vollständig hergestellt ist. In vielen Fällen beginnt der Wechselrichter nun automatisch wieder, Daten zu senden.

  • Verbindung prüfen (WLAN/LAN): Prüfen Sie, wie der Wechselrichter mit dem Router verbunden ist. Bei einer Verbindung per LAN-Kabel: Steckt das Kabel an beiden Enden fest? Leuchtet die entsprechende LAN-Anzeige am Router? Bei einer WLAN-Verbindung: Haben Sie kürzlich das Passwort oder den Namen (SSID) Ihres Netzwerks geändert? Dann müssen Sie die neuen Zugangsdaten auch im Wechselrichter hinterlegen.

  • Praxisbeispiel: Ein Kunde hat einen neuen Internetanbieter beauftragt. Nach dem Wechsel des Routers wurden keine Daten mehr angezeigt. Die Ursache: Der Wechselrichter war noch mit den alten WLAN-Daten konfiguriert und konnte sich nicht mehr mit dem neuen Netzwerk verbinden. Nach der Neukonfiguration der WLAN-Verbindung im Wechselrichter funktionierte die Übertragung wieder.

Schritt 3: Der Wechselrichter – Das Herz der Anlage

Werfen Sie einen Blick direkt auf das Gerät. Die Status-LEDs geben entscheidende Hinweise auf den Betriebszustand.

  • Status-LEDs prüfen: Die meisten Wechselrichter verfügen über LEDs, die den Betriebs- und Kommunikationsstatus anzeigen. Eine grün leuchtende oder blinkende LED signalisiert in der Regel einen normalen Betrieb, während eine rote oder orangefarbene Leuchte auf einen Fehler hindeutet. Achten Sie auch auf die Leuchte für die Netzwerkverbindung (oft ein Globus- oder Antennensymbol), die ebenfalls aktiv sein sollte.

  • Handbuch konsultieren: Da die Bedeutung der Lichtsignale je nach Hersteller und Modell variiert, finden Sie die genaue Erklärung im Handbuch Ihres Geräts. Informationen darüber, was ein Wechselrichter[INTERNALLINKPLACEHOLDER] genau ist und welche Funktionen er erfüllt, finden Sie auch auf Photovoltaik.info.

Nahaufnahme der Status-LEDs eines Wechselrichters

Schritt 4: Wann Sie einen Fachmann rufen sollten

Wenn Sie alle Schritte durchgeführt haben und das Monitoring immer noch nicht funktioniert, ist es Zeit für professionelle Hilfe. Das gilt insbesondere in folgenden Fällen:

  • Der Wechselrichter zeigt einen permanenten Fehlercode an, der nicht auf ein Kommunikationsproblem hindeutet.

  • Das Gerät lässt sich nicht mehr einschalten oder macht ungewöhnliche Geräusche.

  • Sie sind unsicher bei der Neukonfiguration der Netzwerkeinstellungen im Wechselrichter-Menü.

In diesen Fällen ist Ihr ursprünglicher Installateur der richtige Ansprechpartner. Er kennt die Anlage und kann tiefgreifendere technische Probleme diagnostizieren und beheben.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

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Produziert meine Anlage noch Strom, auch wenn das Monitoring ausgefallen ist?

Ja, in über 95 % der Fälle. Stromerzeugung und Datenübertragung sind zwei getrennte Funktionen. Solange der Wechselrichter keinen internen Defekt signalisiert (z. B. durch eine rote LED), produziert Ihre Photovoltaik Anlage[INTERNALLINKPLACEHOLDER] zuverlässig weiter Strom, speist ihn ein oder stellt ihn für Ihren Eigenverbrauch bereit. Es fehlt lediglich die Anzeige der Daten.

Warum fehlen manchmal die Daten vom Vortag?

Einige Portale synchronisieren die Daten nur einmal pro Nacht oder in größeren Zeitabständen. Es kann also vorkommen, dass die Ertragsdaten des Vortages erst am Vormittag des Folgetages vollständig sichtbar sind. Dies ist in der Regel kein Grund zur Sorge.

Kann ich den Wechselrichter einfach neu starten?

Ja. Ähnlich wie beim Router kann ein Neustart des Wechselrichters helfen, Kommunikationsprobleme zu beheben. Die meisten Geräte haben einen dedizierten DC-Trennschalter (oft ein großer Drehschalter). Schalten Sie diesen aus, warten Sie eine Minute und schalten Sie ihn wieder ein. Beachten Sie dabei unbedingt die Sicherheitshinweise im Handbuch Ihres Geräts.

Was kostet mich ein Ausfall des Monitorings?

Ein finanzieller Verlust entsteht nur, wenn gleichzeitig mit dem Monitoring auch die Stromproduktion unbemerkt ausfällt. Ein Beispiel: Eine 10-kWp-Anlage erzeugt an einem sonnigen Sommertag etwa 40–50 kWh Strom. Bleibt ein Totalausfall unbemerkt, kann dies je nach Einspeisevergütung und Strompreis einem finanziellen Verlust von 12 bis 15 Euro pro Tag entsprechen. Eine regelmäßige Kontrolle ist daher essenziell.

Ein funktionierendes Monitoring gibt Ihnen nicht nur Sicherheit, sondern hilft auch, die Leistung Ihrer Anlage zu optimieren. Mit einer systematischen Herangehensweise können Sie die meisten Ursachen für einen Ausfall selbst beheben und sparen sich Zeit und die Kosten für einen Technikereinsatz.

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