PV-Ertrag bei Bewölkung: Produziert Ihre Anlage auch ohne Sonne Strom?
Viele Menschen in Deutschland treibt bei der Planung einer Photovoltaikanlage eine nachvollziehbare Sorge um: Was passiert, wenn der Himmel wochenlang grau bleibt? Lohnt sich die Investition dann überhaupt noch?
Die gute Nachricht vorweg: Die Vorstellung, eine Solaranlage erzeuge nur bei strahlend blauem Himmel nennenswert Strom, ist ein hartnäckiger Mythos. Tatsächlich ist Ihre Anlage auch an bewölkten Tagen ein fleißiger Stromproduzent. Dieser Artikel erklärt, wie das funktioniert und mit welchem Ertrag Sie realistisch rechnen können.
Inhaltsverzeichnis
Die überraschende Wahrheit: Wie Solarzellen auch bei Wolken Energie erzeugen
Um zu verstehen, warum eine PV-Anlage nicht zwingend direkten Sonnenschein benötigt, hilft es, zwei Arten von Sonnenstrahlung zu unterscheiden: direkte und diffuse.
- Direkte Strahlung meint die Sonnenstrahlen, die ungehindert auf die Erdoberfläche treffen – das Licht, das Sie an einem wolkenlosen Tag klar sehen und spüren.
- Diffuse Strahlung entsteht, wenn Sonnenlicht an Wolken, Wasser- oder Staubpartikeln in der Atmosphäre gestreut wird. Es ist das helle Tageslicht, das auch einen komplett bedeckten Himmel erhellt.
Moderne Solarzellen können beide Arten von Strahlung in elektrische Energie umwandeln. Während die Leistung bei direkter Einstrahlung am höchsten ist, trägt die diffuse Strahlung entscheidend zum Jahresgesamtertrag bei.

Gerade in einem Land wie Deutschland mit seinen wechselhaften Wetterlagen ist diese Fähigkeit, auch diffuses Licht zu nutzen, der Schlüssel zum Erfolg von Photovoltaik.
Ein entscheidender Fakt für den Standort Deutschland
Für viele Interessenten ist dies der größte „Aha-Moment“: Über das ganze Jahr betrachtet, macht die diffuse Strahlung in Deutschland etwa 50 bis 60 % der gesamten Sonneneinstrahlung aus.
Ihre Anlage ist also darauf ausgelegt, gut die Hälfte der Zeit auch ohne direkte Sonneneinstrahlung zu arbeiten. Sie ist quasi für das typisch deutsche Wetter gebaut.

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Bisher bei uns Ursprünglicher Preis war: 4.099,00 €3.899,00 €Aktueller Preis ist: 3.899,00 €.Wie viel Strom liefert eine PV-Anlage an bewölkten Tagen wirklich?
Der exakte Ertrag hängt natürlich von der Dichte der Wolkendecke, der Jahreszeit und der Qualität Ihrer Module ab. Dennoch gibt es verlässliche Faustregeln, die Ihnen eine realistische Vorstellung vermitteln:
- Bei leichter Bewölkung: Eine Anlage erreicht oft noch 30 % bis 60 % ihrer Nennleistung.
- An einem stark bewölkten, grauen Tag: Sie können immer noch mit etwa 10 % bis 25 % der maximalen Leistung rechnen.
Das klingt vielleicht nach wenig, summiert sich in der Praxis aber. Betrachten wir ein konkretes Beispiel für ein typisches Einfamilienhaus:
Eine 8-kWp-Anlage (Kilowatt-Peak) erzeugt:
- An einem sonnigen Sommertag: ca. 40–50 kWh Strom.
- An einem bewölkten Sommertag: ca. 12–20 kWh Strom.
- An einem trüben Wintertag: ca. 4–8 kWh Strom.
Selbst der Ertrag eines trüben Wintertages reicht oft aus, um die Grundlast eines Haushalts – also Kühlschrank, Router und Stand-by-Geräte – über viele Stunden zu decken. So senken Sie Ihren Strombezug aus dem Netz spürbar. Mit einem [INTERNAL LINK: Photovoltaik Rechner] können Sie Ihren potenziellen Jahresertrag unter Berücksichtigung regionaler Wetterdaten genauer einschätzen.

Nicht nur die Wolken zählen: Weitere Faktoren für den Ertrag
Die reine Anwesenheit von Wolken ist nur ein Teil der Gleichung. Für eine realistische Einschätzung spielen noch weitere Faktoren eine Rolle.
Die Qualität der Solarmodule
Die Technologie hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Moderne Module, wie sie auch auf Photovoltaik.info angeboten werden, zeichnen sich durch ein hervorragendes Schwachlichtverhalten aus. Das bedeutet: Sie arbeiten bei diffusem Licht wesentlich effizienter als ältere Modelle. Die [INTERNAL LINK: Leistung von Solarmodulen] ist heute so hoch, dass sich Anlagen auch an Standorten lohnen, die früher als ungeeignet galten.
Die Jahreszeit
Im Winter sind die Tage kürzer und der Sonnenstand ist niedriger. Die Sonnenstrahlen treffen dann in einem flacheren Winkel auf die Module, was die Energieausbeute pro Quadratmeter verringert. Dieser Effekt ist unabhängig von der Bewölkung und der Hauptgrund für die geringeren Erträge in den Wintermonaten.
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Der Schlüssel zur optimalen Nutzung des Solarstroms liegt darin, den eigenen Verbrauch an die Erzeugung anzupassen. Die Erfahrung vieler Anlagenbetreiber zeigt: Wer an einem bewölkten Tag die Waschmaschine oder den Geschirrspüler bewusst zur Mittagszeit laufen lässt, nutzt den selbst erzeugten Strom am effektivsten.
Noch mehr Unabhängigkeit bietet ein [INTERNAL LINK: Photovoltaik Speicher]. Er speichert den über den Tag erzeugten Strom – auch wenn es nur wenig ist – und stellt ihn am Abend zur Verfügung, wenn die Sonne untergegangen ist. So wird auch an wolkigen Tagen kaum Energie verschenkt. Selbst ein kleines [INTERNAL LINK: Balkonkraftwerk] kann so an grauen Tagen helfen, die Stromrechnung spürbar zu senken, indem es die Grundlast des Haushalts abdeckt.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum PV-Ertrag bei Bewölkung
Produziert eine Solaranlage auch bei Regen Strom?
Ja. Solange es hell ist, wird Strom produziert, wenn auch in geringerer Menge als bei Trockenheit. Ein positiver Nebeneffekt: Der Regen reinigt die Module von Staub und Schmutz, was die Effizienz nach dem Schauer sogar leicht verbessern kann.Lohnt sich Photovoltaik in einer eher wolkigen Region Deutschlands?
Absolut. Die Jahresbilanz zählt. Da diffuse Strahlung über 50 % des Gesamtertrags ausmacht, sind Anlagen in ganz Deutschland wirtschaftlich sinnvoll. Seriöse Ertragsprognosen berücksichtigen dabei stets die regionalen Wetterdaten der letzten Jahrzehnte.Wie wirkt sich Nebel auf den PV-Ertrag aus?
Nebel verhält sich ähnlich wie eine dichte Wolkendecke. Er blockiert die direkte Strahlung fast vollständig, lässt aber diffuses Licht durch. Der Ertrag ist daher reduziert, aber nicht bei null.Kann man den Ertrag bei Bewölkung genau vorhersagen?
Während eine genaue Vorhersage für einen einzelnen Tag schwierig ist, sind die Prognosen für den Jahresertrag sehr zuverlässig. Sie basieren auf langjährigen Wetterdaten, wodurch sich kurzfristige Schwankungen über das Jahr ausgleichen.
Fazit: Deutschem Wetter zum Trotz – Photovoltaik lohnt sich
Lassen Sie sich von grauen Wolken nicht verunsichern. Moderne Photovoltaikanlagen sind genau für die mitteleuropäischen Wetterbedingungen ausgelegt und produzieren an 365 Tagen im Jahr Strom. Der entscheidende Faktor ist die diffuse Strahlung, die auch an bewölkten Tagen für einen beachtlichen Energieertrag sorgt.
Anstatt sich nur auf die Spitzenleistung an wenigen perfekten Sonnentagen zu fokussieren, zählt am Ende der verlässliche Gesamtertrag über das ganze Jahr. Und dieser macht Photovoltaik zu einer wirtschaftlich und ökologisch sinnvollen Investition – egal ob bei Sonnenschein, Wolken oder Regen.
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