Checkliste: PV-Anlage auf Sturm, Hagel und Winter vorbereiten

Die Wetterextreme in Deutschland nehmen zu. Ob ein heftiger Sturm aufzieht, der Wetterdienst vor tennisballgroßen Hagelkörnern warnt oder die Schneelast auf dem Dach kritische Werte erreicht – für Besitzer einer Photovoltaikanlage sind das Momente voller Sorge um das wertvolle Investment.

Eine gut vorbereitete Anlage übersteht solche Ereignisse jedoch meist unbeschadet. Dieser Leitfaden bietet Ihnen eine praktische Checkliste, mit der Sie Ihre PV-Anlage für die Herausforderungen von Sturm, Hagel und Winter wappnen.

Warum eine saisonale Prüfung Ihrer PV-Anlage unerlässlich ist

Eine Photovoltaikanlage ist eine Investition, die über Jahrzehnte zuverlässig Erträge liefern soll, aber sie ist permanent der Witterung ausgesetzt. Während moderne Anlagen für hohe Belastungen ausgelegt sind, können Materialermüdung oder unentdeckte Mängel im Extremfall zu gravierenden Schäden führen.

Die Zahlen der Versicherer belegen das eindrücklich: Allein im Jahr 2022 summierten sich die Versicherungsschäden an PV-Anlagen auf rund 1,2 Milliarden Euro. Ein Großteil davon ist auf Naturereignisse wie Sturm und Hagel zurückzuführen. Eine regelmäßige, saisonale Kontrolle ist daher kein Luxus, sondern ein wichtiger Teil der Werterhaltung. Sie hilft Ihnen, potenzielle Schwachstellen frühzeitig zu erkennen und teure Reparaturen oder Ertragsausfälle zu vermeiden.

Sturmsicherheit: Wenn der Wind zur Gefahr wird

Starke Stürme sind die größte mechanische Belastung für eine PV-Anlage. Gefährlich ist dabei nicht nur der direkte Winddruck auf die Module, sondern vor allem die Sogwirkung, die an ihrer Unterseite entsteht. Diese Kräfte können schlecht befestigte Module lockern oder im schlimmsten Fall vom Dach reißen.

Checkliste zur Sturmvorbereitung

  • Sichtprüfung der Modulbefestigung: Überprüfen Sie aus sicherer Entfernung, zum Beispiel mit einem Fernglas vom Boden oder einem Dachfenster aus, ob alle Modulklemmen fest sitzen. Achten Sie auf sichtbare Veränderungen, lockere Schrauben oder Module, die sich leicht bewegen. Professionell installierte Anlagen sind für die jeweilige Windlastzone in Ihrer Region ausgelegt, doch eine regelmäßige Sichtkontrolle gibt zusätzliche Sicherheit.

  • Kontrolle der Dachhaken und des Gestells: Die Stabilität der gesamten Anlage hängt von den Dachhaken und Schienen ab, die das Montagesystem für die Photovoltaikanlage auf dem Dach verankern. Prüfen Sie, ob Teile des Gestells korrodiert sind oder sich verschoben haben. Jede Instabilität an dieser Stelle überträgt sich auf die gesamte Anlage.

  • Zustand der Verkabelung: Achten Sie darauf, dass alle Kabelstränge sicher befestigt sind und nicht lose herabhängen. Frei schwingende Kabel können im Sturm gegen das Dach oder das Gestell schlagen und mit der Zeit ihre Isolierung beschädigen, was Kurzschlüsse zur Folge haben kann.

Sturmsicherheit

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Schutz vor Hagel: Wenn der Himmel Geschosse schickt

Hagelschlag ist eine der häufigsten Ursachen für Schäden an Solarmodulen. Die gute Nachricht: Moderne PV-Module sind überraschend robust. Sie werden nach der Norm IEC 61215 geprüft, bei der sie dem Beschuss mit 25 Millimeter großen Eiskugeln bei einer Geschwindigkeit von über 80 km/h standhalten müssen. Das deckt die meisten Hagelereignisse in Deutschland ab. Bei extremen Unwettern mit größeren Hagelkörnern können aber Schäden entstehen.

Checkliste zur Hagelprävention

  • Qualität zahlt sich aus: Bereits bei der Anschaffung legen Sie den Grundstein für die Widerstandsfähigkeit. Hochwertige Module verwenden speziell gehärtetes Solarglas (Einscheiben-Sicherheitsglas, ESG), das deutlich schlagfester ist. Auch wenn eine höhere Qualität den Preis einer Photovoltaikanlage beeinflusst, zahlt sich die Investition in hagelfeste Module durch eine längere Lebensdauer und weniger Sorgen aus. Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Nutzer hier auf Markenqualität setzen.

  • Versicherungsschutz prüfen: Die wichtigste präventive Maßnahme gegen die finanziellen Folgen eines Hagelschadens ist die richtige Versicherung. Prüfen Sie, ob Ihre Photovoltaikanlage in Ihrer Wohngebäudeversicherung explizit mitversichert ist oder ob eine separate Photovoltaik-Versicherung sinnvoll ist. Schäden durch Hagel, Sturm und Blitzschlag sind hier in der Regel abgedeckt.

Schutz vor Hagel

Fit für den Winter: Schneelast und niedrige Temperaturen

Der Winter stellt andere, aber nicht minder wichtige Anforderungen an Ihre Anlage. Hohe Schneelasten können eine enorme mechanische Belastung für die Module und das Montagesystem darstellen, während eine dicke Schneedecke die Stromproduktion vorübergehend zum Erliegen bringen kann.

Checkliste zur Wintervorbereitung

  • Schneelast richtig einschätzen: Deutschland ist in verschiedene Schneelastzonen eingeteilt. Eine Anlage im Alpenvorland muss höheren Belastungen standhalten als eine an der Nordseeküste. Als Faustregel gilt: 10 cm Pulverschnee wiegen etwa 10 kg pro Quadratmeter, nasser Altschnee kann aber schnell 40 kg und mehr wiegen. Professionelle Installateure berücksichtigen diese Zonen bei der Planung. Eine Räumung ist nur bei extremen Schneemengen oder auf Flachdächern notwendig, von denen der Schnee nicht von selbst abrutschen kann.

  • Laub und Schmutz entfernen: Bevor der erste Schnee fällt, sollten Sie sicherstellen, dass die Module frei von Laub und anderem Schmutz sind. Festgefrorene Blätter können nicht nur die Stromproduktion beeinträchtigen (Hot-Spots), sondern auch das natürliche Abrutschen des Schnees behindern. Für das sichere Entfernen gelten dieselben Grundsätze wie bei der allgemeinen Reinigung von Solarmodulen: Sicherheit geht vor, und kratzende Werkzeuge sind tabu.

  • Leistungsüberwachung im Blick behalten: Ein geringerer Ertrag im Winter ist normal. Überprüfen Sie dennoch regelmäßig die Daten Ihrer Anlage über das Monitoring-Portal oder die App. Ein plötzlicher, kompletter Ausfall kann auf eine dicke, geschlossene Schneedecke oder ein technisches Problem hindeuten.

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Was tun nach dem Unwetter?

Sollte es trotz aller Vorsorge zu einem Schaden kommen, ist ein strukturiertes Vorgehen wichtig:

  1. Sicherheit zuerst: Betreten Sie niemals bei oder direkt nach einem Sturm das Dach. Prüfen Sie die Umgebung auf Gefahren wie herabgefallene Äste oder beschädigte Leitungen.

  2. Schäden dokumentieren: Machen Sie aus sicherer Entfernung Fotos von allen sichtbaren Schäden. Das ist für die Meldung an die Versicherung unerlässlich.

  3. Fachbetrieb und Versicherung kontaktieren: Informieren Sie umgehend Ihre Versicherung über den Schaden und beauftragen Sie einen qualifizierten Fachbetrieb mit der Begutachtung und Reparatur. Versuchen Sie nicht, Reparaturen selbst durchzuführen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Muss ich meine PV-Anlage vom Schnee befreien?

In den meisten Fällen nicht. Durch die glatte Oberfläche und die Neigung des Daches rutscht der Schnee bei beginnendem Tauwetter von selbst ab. Eine Räumung ist nur bei extremen Schneemengen gemäß der lokalen Schneelastzone oder bei Anlagen mit sehr geringer Neigung ratsam.

Hält meine Anlage einem normalen Sturm stand?

Ja, eine nach den geltenden Normen installierte Anlage ist für die typischen Windlasten Ihrer Region ausgelegt. Die regelmäßige Überprüfung der Befestigungen stellt sicher, dass diese Stabilität über die Jahre erhalten bleibt.

Zahlt die Versicherung bei einem Hagelschaden?

Wenn Sie eine Photovoltaik-Versicherung abgeschlossen haben oder die Anlage in Ihrer Wohngebäudeversicherung eingeschlossen ist, werden Hagelschäden in der Regel übernommen. Ein Blick in Ihre Police schafft Klarheit.

Kann ich die Prüfung der Anlage selbst durchführen?

Eine Sichtprüfung vom Boden oder aus einem Fenster ist für jeden Anlagenbetreiber möglich und empfehlenswert. Arbeiten, die das Betreten des Daches erfordern, sollten aus Sicherheitsgründen ausschließlich von qualifizierten Fachleuten durchgeführt werden.

Eine gut gewartete Anlage ist eine sichere und ertragreiche Anlage. Mit diesen einfachen, präventiven Checks tragen Sie maßgeblich dazu bei, Ihre Investition langfristig zu schützen. Weitere praxisnahe Informationen zur Auswahl der richtigen Komponenten und zur Planung Ihrer Anlage finden Sie direkt auf Photovoltaik.info.

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