Die Photovoltaik-Anlage ist fertig montiert, der Wechselrichter läuft und die Sonne scheint – doch der Zähler zeigt keine Einspeisung ins öffentliche Netz. Diese Situation sorgt bei frischgebackenen Anlagenbetreibern verständlicherweise für Beunruhigung.
Die gute Nachricht vorweg: In den meisten Fällen handelt es sich nicht um einen gravierenden Defekt, sondern um eine lösbare Konfigurations- oder Kommunikationshürde.
Hier erfahren Sie, welche Schritte ein Elektriker unternimmt, um die Ursache zu finden und Ihre Anlage ans Netz zu bringen.
Inhaltsverzeichnis
Der erste Blick des Fachmanns: Der Zweirichtungszähler
Der erste Weg führt den Elektriker in der Regel zum Zählerschrank. Das zentrale Bauteil für die Einspeisung ist der Zweirichtungszähler.
Wie der Name schon verrät, misst dieser den Strom in zwei Richtungen:
- Strombezug (Kennziffer 1.8.0): Die Energiemenge, die Sie aus dem öffentlichen Netz beziehen.
- Stromeinspeisung (Kennziffer 2.8.0): Die Energiemenge, die Ihre PV-Anlage in das öffentliche Netz einspeist.
Der Elektriker prüft, ob der Zähler korrekt installiert wurde und ob die Anzeige für die Einspeisung (2.8.0) tatsächlich bei null steht, obwohl die Anlage Strom produziert. Manchmal liegt das Problem bereits hier – etwa wenn der Zähler vom Netzbetreiber noch nicht für die Einspeisung freigeschaltet wurde.
Praxisbeispiel: Ein Hausbesitzer stellt an einem sonnigen Mittag fest, dass seine 10-kWp-Anlage laut Wechselrichter-App über 8 kW Leistung erzeugt. Der eigene Haushalt verbraucht zur selben Zeit aber nur 1 kW. Die restlichen 7 kW sollten ins Netz fließen, doch der Zählerwert 2.8.0 bleibt unverändert. Dies ist ein klares Indiz, dass der überschüssige Strom die Anlage nicht verlässt.
Technische Bauteile im Fokus: NA-Schutz und Wechselrichter-Einstellungen
Scheint der Zähler korrekt zu funktionieren, rückt die Anlagentechnik selbst in den Fokus. Hier gibt es zwei häufige Fehlerquellen, die der Fachmann systematisch überprüft.
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Bisher bei uns Ursprünglicher Preis war: 1.999,00 €1.899,00 €Aktueller Preis ist: 1.899,00 €.1. Der Netz- und Anlagenschutz (NA-Schutz)
Der NA-Schutz ist eine vorgeschriebene Sicherheitseinrichtung. Er trennt die Photovoltaik-Anlage sofort vom Stromnetz, falls es zu einer Störung wie einem Stromausfall kommt. Dies schützt sowohl Ihre Anlage als auch die Mitarbeiter des Netzbetreibers bei Wartungsarbeiten. Ist dieser NA-Schutz falsch konfiguriert oder erkennt fälschlicherweise eine Netzstörung, blockiert er die Einspeisung. Der Elektriker prüft die Einstellungen und die Statusanzeigen des Geräts.
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2. Die Konfiguration des Wechselrichters
Moderne Wechselrichter sind komplexe Geräte mit zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten. Häufig ist die Ursache für die ausbleibende Einspeisung eine fehlerhafte Konfiguration der Leistungsbegrenzung.
In Deutschland ist oft die sogenannte 70-%-Regelung aktiv. Sie begrenzt die maximale Einspeiseleistung auf 70 Prozent der installierten PV-Leistung. Hat der Installateur hier versehentlich einen Wert von 0 % eingestellt, wird logischerweise kein Strom eingespeist.
Ein weiteres Bauteil, das eine Rolle spielen kann, ist der Rundsteuerempfänger. Dieser ermöglicht dem Netzbetreiber, die Einspeiseleistung Ihrer Anlage aus der Ferne zu drosseln, um das Netz bei Überlastung zu stabilisieren. Ist dieses Gerät falsch angeschlossen oder defekt, kann es die Einspeisung dauerhaft blockieren.
Die Erfahrung vieler Installateure zeigt: Eine falsche Einstellung im Wechselrichter gehört zu den häufigsten und am schnellsten behobenen Ursachen.
Die unsichtbare Hürde: Die Kommunikation mit dem Netzbetreiber
Manchmal sind die technischen Komponenten aber vollkommen in Ordnung. Das Problem liegt dann nicht an einem defekten Kabel oder einer falschen Einstellung, sondern im administrativen Prozess.
Eine PV-Anlage darf erst dann Strom einspeisen, wenn der Netzbetreiber sie offiziell im System freigeschaltet hat. Dafür müssen alle notwendigen Dokumente, wie das Inbetriebnahmeprotokoll, vorliegen und verarbeitet sein. Der Prozess, eine Photovoltaik-Anlage anzumelden, umfasst mehrere Schritte, und Verzögerungen können die Freischaltung aufhalten.
Hier übernimmt der Elektriker die wichtige Rolle des Vermittlers.
Er kontaktiert den zuständigen Ansprechpartner beim Netzbetreiber und klärt folgende Fragen:
- Sind alle Unterlagen vollständig eingegangen?
- Wurden die Unterlagen bereits bearbeitet?
- Wurde die Anlage im System des Netzbetreibers technisch freigeschaltet?

Praxisszenario: Die Anlage wurde an einem Dienstag fertiggestellt und alle Papiere sofort eingereicht. Der zuständige Sachbearbeiter beim Netzbetreiber bearbeitet neue Anträge jedoch nur freitags. In diesem Fall ist es normal, dass die Anlage für einige Tage keinen Strom einspeist, obwohl technisch alles bereit wäre.

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Bisher bei uns Ursprünglicher Preis war: 9.499,00 €6.599,00 €Aktueller Preis ist: 6.599,00 €.Schritt für Schritt: Der Prüfprozess des Elektrikers im Überblick
Die Fehlersuche des Elektrikers folgt einem logischen Ablauf:
- Sichtprüfung vor Ort: Zuerst kontrolliert er die Anzeigen am Zähler und am Wechselrichter. Sind Fehlermeldungen sichtbar? Ist der Hauptschalter der PV-Anlage eingeschaltet?
- Messung und Zählerkontrolle: Der Fachmann prüft, ob der Zweirichtungszähler korrekt zählt und für die Einspeisung die richtige Richtung anzeigt.
- Prüfung der Wechselrichter-Konfiguration: Er überprüft die Einstellungen zur Leistungsbegrenzung (z. B. 70-%-Regel) und andere netzrelevante Parameter.
- Kontrolle der Schutzorgane: Er prüft den NA-Schutz und gegebenenfalls den Rundsteuerempfänger auf korrekte Funktion und Einstellung.
- Rücksprache mit dem Netzbetreiber: Als letzter Schritt klärt er den administrativen Status, um sicherzustellen, dass die Anlage offiziell einspeisen darf.
Was Sie als Betreiber tun können
Wenn Sie feststellen, dass Ihre neue Anlage nicht einspeist, bewahren Sie zunächst Ruhe. Geben Sie dem System einige Werktage Zeit, da die administrative Freischaltung oft nicht am selben Tag erfolgt.
Ihr erster Ansprechpartner ist immer der Installationsbetrieb, der die Anlage errichtet hat. Dieser ist für die einwandfreie Funktion verantwortlich, kennt die technischen Details Ihrer Anlage und die Kommunikationswege zum Netzbetreiber. Versuchen Sie nicht, direkt beim Netzbetreiber anzurufen, da dieser sich in der Regel nur mit dem eingetragenen Elektro-Fachpartner austauscht.
In der Zwischenzeit können Sie bereits von Ihrem Solarstrom profitieren. Nutzen Sie die erzeugte Energie, um Ihren Eigenverbrauch zu optimieren, indem Sie beispielsweise Waschmaschine oder Geschirrspüler tagsüber laufen lassen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Meine Anlage wurde gestern installiert, speist aber noch nicht ein. Ist das normal?
Ja, das ist durchaus normal. Die administrative Bearbeitung und Freischaltung durch den Netzbetreiber kann einige Tage, in manchen Fällen sogar wenige Wochen in Anspruch nehmen.
Der Elektriker war bereits zur Prüfung da, aber es geht immer noch nicht. Was nun?
Wenn der Elektriker ein technisches Problem ausgeschlossen hat, liegt die Ursache sehr wahrscheinlich beim Netzbetreiber. Der Elektriker wird den Kontakt halten und auf eine Lösung drängen. Manchmal erfordert die Klärung zwischen der technischen Abteilung des Installateurs und der des Netzbetreibers etwas Zeit.
Kann ich selbst beim Netzbetreiber anrufen, um den Prozess zu beschleunigen?
Davon ist abzuraten. Der Netzbetreiber kommuniziert in technischen und administrativen Angelegenheiten üblicherweise ausschließlich mit dem konzessionierten Elektroinstallateur. Ihr Anruf führt meist zu keiner Beschleunigung.
Wie viel Einspeisevergütung verliere ich durch die Verzögerung?
Der finanzielle Verlust ist meist überschaubar. Sie können den potenziellen Verlust grob abschätzen, indem Sie den erwarteten Tagesertrag, zum Beispiel mit einem Online-Rechner, mit der aktuellen Einspeisevergütung multiplizieren. Denken Sie daran, dass Sie den erzeugten Strom weiterhin im Haus selbst verbrauchen können.
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Die Inbetriebnahme einer Photovoltaik-Anlage ist ein Prozess, der über die reine Montage hinausgeht. Eine fehlende Einspeisung ist ein häufiges, aber fast immer lösbares Problem. Mit einem kompetenten Fachbetrieb an Ihrer Seite wird die Ursache systematisch gefunden und behoben, sodass Sie bald in vollem Umfang von Ihrer Investition in saubere Energie profitieren.
Weitere praxisnahe Informationen zur Auswahl der richtigen Komponenten und zur Planung Ihrer Anlage finden Sie direkt auf Photovoltaik.info.