Vom Sonnenstrahl zur Steckdose: Der Weg des Solarstroms vereinfacht dargestellt

Die Sonne scheint jeden Tag und schenkt uns unendlich viel Energie – kostenlos und umweltfreundlich. Stellen Sie sich vor, Sie könnten diese Kraft für Ihr Zuhause nutzen: für Ihre Kaffeemaschine, den Computer oder die Beleuchtung.

Genau das macht eine Solaranlage möglich. Aber wie genau gelangt der Sonnenstrahl als nutzbarer Strom in Ihre Steckdose? Dieser Artikel nimmt Sie mit auf die Reise und erklärt Schritt für Schritt, wie aus einem Lichtstrahl Strom für Ihren Alltag wird.

Das Wunder dahinter: Wie Licht zu Strom wird (Der photovoltaische Effekt)

Keine Sorge, wir tauchen nicht tief in die Physik ein. Das Grundprinzip, der sogenannte photovoltaische Effekt, ist erstaunlich einfach: Wenn Sonnenlicht auf bestimmte Materialien wie Silizium trifft, aus denen Solarzellen bestehen, werden winzige Teilchen – die Elektronen – in Bewegung versetzt. Man kann sich das Sonnenlicht wie einen Anstoß vorstellen, der die Elektronen zum Fließen bringt. Und genau dieser Fluss von Elektronen ist nichts anderes als elektrischer Strom.

Die Reise Kompakt: Der Weg des Solarstroms im Überblick

Bevor wir uns die einzelnen Stationen genauer ansehen, hier die Reise des Solarstroms im Überblick:

1. Sonnenlicht trifft auf Solarmodule: Die Module auf Ihrem Dach oder Balkon fangen das Licht ein.

2. Stromerzeugung in den Solarzellen: Im Inneren der Module wandeln Solarzellen das Licht in Gleichstrom (DC) um.

3. Umwandlung im Wechselrichter: Der Gleichstrom fließt zum Wechselrichter, der ihn in Wechselstrom (AC) umwandelt – die Stromart, die unsere Haushaltsgeräte benötigen.

4. Verteilung im Haus: Der Wechselstrom wird nun entweder direkt von Ihren Geräten verbraucht, in einem Batteriespeicher für später gesichert oder ins öffentliche Stromnetz eingespeist.

5. Nutzung an der Steckdose: Der Strom steht Ihnen wie gewohnt zur Verfügung.

Stellen Sie es sich wie eine Produktionskette vor: Die Sonne liefert das Rohmaterial, die Solarmodule verarbeiten es zu einer ersten Stromart, der Wechselrichter veredelt sie zur nutzbaren Form, und am Ende wird der fertige Strom verteilt und genutzt.

Station 1: Das Solarmodul – Wo die Magie beginnt

Das Herzstück jeder Solaranlage sind die Solarmodule. Sie bestehen aus vielen einzelnen Solarzellen, die meist aus dem Halbleitermaterial Silizium gefertigt sind. Ihre Aufgabe ist es, das einfallende Sonnenlicht aufzufangen. Durch den bereits erwähnten photovoltaischen Effekt erzeugen sie Gleichstrom (DC). Dieser Strom ist noch nicht für den Haushalt geeignet, aber er ist der erste wichtige Schritt.

Wie viel Strom dabei entsteht, hängt von der Intensität der Sonneneinstrahlung und der Größe der Modulfläche ab. Die Solarmodule werden mithilfe eines Montagesystems sicher auf dem Dach, an der Fassade, auf dem Balkon oder auf dem Boden befestigt. Spezielle Solarkabel leiten den erzeugten Gleichstrom sicher zur nächsten Station.

Station 2: Der Wechselrichter – Der unverzichtbare Übersetzer

Der Gleichstrom (DC) aus den Solarmodulen ist für den Haushalt noch nicht nutzbar – er muss erst umgewandelt werden. Unsere alltäglichen Elektrogeräte, von der Waschmaschine bis zum Fernseher, benötigen Wechselstrom (AC). Hier kommt der Wechselrichter ins Spiel.

Seine zentrale Aufgabe ist es, den Gleichstrom (DC) von den Modulen in haushaltsüblichen Wechselstrom (AC) mit 230 Volt umzuwandeln. Moderne Wechselrichter sind aber mehr als nur Übersetzer: Als kleine Kraftpakete überwachen und optimieren sie oft die Leistung der gesamten Anlage, um den Ertrag zu maximieren. Man könnte ihn als das Gehirn der Anlage bezeichnen. Ohne den Wechselrichter wäre der Solarstrom für den direkten Verbrauch im Haus unbrauchbar – er ist also eine absolut zentrale Komponente.

Station 3: Die Verteilung – Wohin fließt der Solarstrom?

Nachdem der Wechselrichter den Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom umgewandelt hat, kann dieser mehrere Wege nehmen. Das Ziel ist immer, den selbst erzeugten Strom so effizient wie möglich zu nutzen.

Priorität 1: Direkter Verbrauch im Haus (Eigenverbrauch)

Der cleverste und wirtschaftlichste Weg ist es, den Solarstrom sofort selbst zu verbrauchen. Sobald die Sonne scheint und Ihre Anlage Strom produziert, fließt dieser direkt zu den eingeschalteten Geräten im Haus – sei es der Kühlschrank, die Beleuchtung oder der Computer. Dieser sogenannte Eigenverbrauch senkt Ihre Stromrechnung am direktesten, da Sie weniger Strom vom Energieversorger kaufen müssen.

Ein spezieller Stromzähler, oft ein Zweirichtungszähler, misst dabei genau, wie viel Strom Sie produzieren, selbst verbrauchen und ins Netz einspeisen.

Was passiert mit überschüssigem Strom?

Besonders an sonnigen Tagen wird oft mehr Solarstrom erzeugt, als im Haus gerade benötigt wird. Für diesen Überschuss gibt es zwei Hauptoptionen:

Option A: Ab in den Speicher (Batteriespeicher)

Ein Batteriespeicher, auch Solarspeicher genannt, kann den überschüssigen Solarstrom aufnehmen und für später sichern. Wenn die Sonne nicht scheint, zum Beispiel abends oder an bewölkten Tagen, gibt der Speicher den gesicherten Strom wieder ab. So können Sie Ihren Eigenverbrauch deutlich erhöhen – oft auf 70 bis 80 Prozent – und Ihre Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz steigern.

Option B: Einspeisung ins öffentliche Netz

Ist kein Batteriespeicher vorhanden oder ist dieser bereits voll, wird der überschüssige Solarstrom automatisch in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Dafür erhalten Sie vom Netzbetreiber eine sogenannte Einspeisevergütung. Die Höhe dieser Vergütung ist gesetzlich geregelt, hat sich im Laufe der Jahre aber verändert. Aktuell ist der direkte Eigenverbrauch oder die Speicherung meist finanziell attraktiver als die reine Netzeinspeisung.

Endstation: Die Steckdose – Solarstrom ganz normal nutzen

Der Strom, der nach dieser Reise durch Module, Wechselrichter und Hausverteilung an Ihrer Steckdose ankommt, ist von höchster Qualität. Er unterscheidet sich in keiner Weise von dem Strom, den Sie üblicherweise aus dem öffentlichen Netz beziehen. Sie können all Ihre Geräte wie gewohnt nutzen und müssen sich keine Gedanken machen. Den einzigen Unterschied bemerken Sie auf Ihrer Stromrechnung – und am guten Gefühl, eigenen, sauberen Strom zu produzieren.

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Kurz & Knapp: Was die Strommenge beeinflusst

Wie viel Strom Ihre Anlage erzeugt, hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Intensität der Sonneneinstrahlung: Je stärker die Sonne scheint (abhängig von Standort, Wetter und Jahreszeit), desto mehr Strom wird produziert.
  • Ausrichtung und Neigung der Solarmodule: Eine optimale Ausrichtung (meist nach Süden) und ein passender Neigungswinkel der Module maximieren den Ertrag.
  • Verschattung: Schatten von Bäumen, Nachbargebäuden oder Schornsteinen auf den Modulen können die Leistung reduzieren.

Ihr Vorteil: Warum dieses Wissen Sie weiterbringt

Zu verstehen, wie eine Solaranlage funktioniert, bringt Ihnen klare Vorteile:

  • Sie können Angebote von Installateuren und deren Fachbegriffe besser einordnen.
  • Sie führen Gespräche mit Fachleuten auf Augenhöhe.
  • Sie schätzen den Wert und die Leistungsfähigkeit Ihrer (zukünftigen) Solaranlage besser ein.
  • Sie erkennen, wie Sie aktiv zur Energiewende beitragen und zugleich unabhängiger werden.

Dieses Grundverständnis macht Sie handlungsfähiger und sicherer in Ihren Entscheidungen rund um das Thema Photovoltaik.

Fazit: Sonnenenergie clever genutzt – von der Natur direkt zu Ihnen

Der Weg vom Sonnenstrahl zur Steckdose ist ein faszinierender und im Grunde einfacher Prozess. Moderne Technik macht es möglich, die unerschöpfliche Energie der Sonne effizient und zuverlässig für den eigenen Haushalt zu nutzen. Obwohl die Technik dahinter intelligent ist, bleibt das Grundprinzip klar: Sonnenlicht wird eingefangen, in den passenden Strom umgewandelt und anschließend direkt verbraucht, gespeichert oder geteilt.

Die Nutzung von Solarenergie ist ein wichtiger Schritt zu mehr Kostenersparnis, Unabhängigkeit und Umweltschutz. Und das Beste: Sie müssen kein Experte sein, um davon zu profitieren.

Möchten Sie jetzt den nächsten Schritt gehen und herausfinden, wie eine Photovoltaikanlage für Ihr Zuhause aussehen könnte? Informieren Sie sich über passende Anlagengrößen, die Planung und Wirtschaftlichkeit. Der Weg zu Ihrem eigenen Sonnenstrom ist vielleicht einfacher, als Sie denken.

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