Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie Sonnenstrahlen, die auf ein Solarmodul treffen, plötzlich zu Strom werden, der Ihre Kaffeemaschine antreibt? Es klingt fast wie Magie, aber dahinter steckt ein faszinierender physikalischer Prozess: der photovoltaische Effekt. Keine Sorge, Sie müssen kein Physikprofessor sein, um ihn zu verstehen. Wir erklären Ihnen ganz einfach, wie aus Licht elektrische Energie entsteht.
Woraus besteht ein Solarmodul – ganz einfach erklärt?
Stellen Sie sich ein Solarmodul, genauer gesagt die Solarzelle darin, wie ein besonderes Sandwich vor. Die wichtigste Schicht in diesem Sandwich besteht meistens aus Silizium. Dieses Material kennen Sie vielleicht von Computerchips, aber hier wird es etwas anders eingesetzt.
Das Silizium ist in hauchdünnen Schichten aufgebaut, fast wie ein sehr flacher Kuchen. Das Besondere daran: Eine dieser Schichten hat einen Überschuss an winzigen Teilchen – den Elektronen –, die sie gern abgibt, während die andere einen Mangel hat und diese gern aufnimmt. Diese spezielle Anordnung ist der Schlüssel für den gesamten Prozess.

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Die Energiebällchen der Sonne treffen ein!
Wenn Sonnenlicht auf die Solarzelle trifft, können Sie sich das so vorstellen, als würden unzählige winzige Energiebällchen auf das Silizium prasseln. In der Physik nennt man diese Energiebällchen Photonen. Jedes dieser Photonen trägt eine kleine Portion Energie mit sich.
Treffen diese Photonen auf die Siliziumatome, übertragen sie ihre Energie auf die Elektronen. Es ist, als würden die Energiebällchen die Elektronen sanft anstupsen und in Bewegung versetzen.
Elektronen kommen in Bewegung!
Normalerweise sind die Elektronen in den Siliziumatomen recht fest gebunden und bewegen sich kaum. Doch der zusätzliche Energieschub der Photonen rüttelt sie wach: Sie bekommen so viel Energie, dass sie aus ihren angestammten Plätzen herausspringen und sich frei im Material bewegen können.
Genau das ist der Kern des photovoltaischen Effekts: Die Energie des Lichts wird genutzt, um Elektronen zu befreien und beweglich zu machen. Sie sind jetzt sozusagen freie Mitarbeiter im Silizium.
Der Trick: Elektronen auf die Einbahnstraße schicken
Jetzt kommt der Clou des Silizium-Sandwichs ins Spiel. Die speziellen Schichten erzeugen ein inneres elektrisches Feld – stellen Sie es sich wie eine unsichtbare Rutsche oder eine Einbahnstraße für Elektronen vor.
Sobald ein Elektron durch die Sonnenenergie freigesetzt wurde, sorgt diese Einbahnstraße dafür, dass es in eine ganz bestimmte Richtung gedrängt wird. Gleichzeitig wird verhindert, dass es einfach wieder zurückwandert. Das Ergebnis: Auf der einen Seite sammelt sich ein Überschuss freier Elektronen, auf der anderen herrscht ein Mangel.
Der Tanz der Elektronen erzeugt Strom!
Wenn wir nun diese beiden Seiten der Solarzelle – die mit den vielen Elektronen und die mit den leeren Plätzen – über einen elektrischen Leiter wie einen Draht verbinden, passiert etwas Wunderbares.
Die angestauten Elektronen drängt es mit aller Kraft zu den leeren Plätzen auf der anderen Seite. Sie beginnen, durch den Draht zu fließen, wie Wasser, das durch ein Rohr strömt, wenn man den Hahn aufdreht. Dieser gerichtete Fluss der Elektronen ist nichts anderes als elektrischer Strom! Es ist ein regelrechter Tanz der Elektronen, der die Energie liefert.
Kurz und knapp: Was haben wir gelernt?
Fassen wir den photovoltaischen Effekt noch einmal zusammen:
1. Sonnenlicht (Photonen) trifft auf ein spezielles Material (meist Silizium) in der Solarzelle.
2. Die Energie des Lichts löst Elektronen aus ihren Bindungen.
3. Die besondere Struktur der Solarzelle zwingt diese Elektronen, sich in eine Richtung zu bewegen.
4. Dieser gerichtete Fluss von Elektronen ist elektrischer Strom.
Und was passiert dann mit diesem Strom?
Der Strom, der dabei in der Solarzelle entsteht, ist Gleichstrom (DC). Bevor wir ihn in unseren Haushalten für die meisten Geräte nutzen können, muss ihn ein Gerät namens Wechselrichter erst noch in Wechselstrom (AC) umwandeln. Das ist aber schon der nächste Schritt auf der Reise des Solarstroms. Das grundlegende Wunder, das ganz am Anfang steht, ist der photovoltaische Effekt selbst.
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Warum ist das so genial?
Dieser erstaunliche Effekt ermöglicht es uns, saubere Energie direkt aus der unerschöpflichen Kraft der Sonne zu gewinnen. Er ist das Herzstück jeder Photovoltaikanlage, egal ob auf dem Hausdach, dem Balkon oder einer großen Freifläche. Ohne den photovoltaischen Effekt gäbe es keinen Solarstrom.
Möchten Sie mehr über Solarenergie erfahren?
Jetzt, da Sie das Geheimnis gelüftet haben, wie Licht Elektronen in Bewegung setzt und daraus Strom entsteht, sind Sie bestens gerüstet, um noch tiefer in die Welt der Solarenergie einzutauchen. Es ist ein spannendes Feld, das zeigt, wie clever wir die Natur nutzen können.
Erfahren Sie als Nächstes, was Photovoltaik ist und wie diese faszinierende Wissenschaft unseren Alltag verändern kann.