Jährliche Degradation: Wie viel Leistung verliert eine PV-Anlage über die Jahre?

Jährliche Degradation: Wie viel Leistung verliert eine PV-Anlage über die Jahre?

Eine Photovoltaikanlage ist eine Investition in die Zukunft, die sich oft über 20, 25 oder sogar 30 Jahre erstreckt. Angesichts dieser langen Laufzeit stellt sich eine entscheidende Frage: Liefert die Anlage auch nach zwei Jahrzehnten noch genügend Strom, um rentabel zu sein?

Die kurze Antwort lautet: Ja. Allerdings lässt die Leistung von Solarmodulen mit den Jahren naturgemäß etwas nach. Dieser als Degradation bezeichnete Prozess ist ein zentraler Faktor für jede realistische Ertragsprognose und Wirtschaftlichkeitsrechnung. In diesem Beitrag erfahren Sie, was Degradation genau bedeutet, mit welchem Leistungsverlust Sie über die Jahre rechnen müssen und wie Hersteller Ihnen durch Garantien Sicherheit geben.

Was bedeutet Degradation bei Photovoltaikmodulen?

Degradation beschreibt den alters- und nutzungsbedingten, schleichenden Wirkungsgradverlust von Solarzellen. Man kann es sich ähnlich wie bei einem Akku vorstellen, der mit der Zeit und nach vielen Ladezyklen nicht mehr seine volle Kapazität erreicht. Bei PV-Modulen bedeutet das, dass ihre Fähigkeit, Sonnenlicht in Strom umzuwandeln, mit jedem Jahr geringfügig nachlässt.

Dieser Prozess ist vollkommen normal und wird von den Herstellern bereits bei der Entwicklung der Module berücksichtigt. Die Degradation verläuft dabei nicht immer gleichmäßig: In den ersten Betriebsstunden kommt es oft zu einem etwas höheren anfänglichen Leistungsverlust, der sogenannten lichtinduzierten Degradation (LID). Danach stabilisiert sich der Wert und sinkt nur noch sehr langsam und linear von Jahr zu Jahr.

Was bedeutet Degradation bei Photovoltaikmodulen?

Praxisbeispiel: Ein fabrikneues Solarmodul mit einer Nennleistung von 420 Wattpeak (Wp) könnte nach dem ersten Jahr noch etwa 98 % seiner Leistung erbringen, also rund 411 Wp. In den Folgejahren verliert es dann nur noch einen sehr kleinen Prozentsatz pro Jahr.

Wie hoch ist die durchschnittliche Degradation pro Jahr?

Früher war die Sorge vor einem schnellen Leistungsverlust größer, doch heutige Solarmodule sind technologisch weitaus fortschrittlicher und langlebiger. Das renommierte Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) hat in umfassenden Langzeitstudien die Leistung von PV-Anlagen über Jahrzehnte analysiert.

Die Ergebnisse dieser Forschung sind für angehende Anlagenbetreiber sehr beruhigend:

  • Moderne kristalline Solarmodule haben eine durchschnittliche Degradationsrate von nur etwa 0,5 % pro Jahr.
  • Besonders hochwertige Module, oft mit neueren Zelltechnologien (z. B. n-Typ-Zellen), weisen sogar noch geringere Raten von nur 0,2 % bis 0,4 % pro Jahr auf.
Wie hoch ist die durchschnittliche Degradation pro Jahr?

Rechnet man diesen Wert hoch, bedeutet das: Selbst nach 25 Jahren liefert ein Qualitätsmodul in der Regel noch mindestens 87 % seiner ursprünglichen Nennleistung. Dieser Wert ist ein entscheidender Baustein für eine verlässliche Ertragsprognose Ihrer PV-Anlage. Damit ist die anfängliche Investition auf eine lange und ertragreiche Laufzeit ausgelegt.

Der entscheidende Faktor: Die Leistungsgarantie der Hersteller

Der beste Beleg für die Langlebigkeit moderner Module ist die Leistungsgarantie der Hersteller. Dabei wird zwischen zwei Garantiearten unterschieden:

  1. Produktgarantie: Sie deckt Material- und Verarbeitungsfehler am Modul selbst ab, etwa einen defekten Rahmen oder eine undichte Anschlussdose. Ihre Laufzeit beträgt üblicherweise 12 bis 25 Jahre.


  2. Lineare Leistungsgarantie: Sie ist für die Degradation relevant. Sie sichert Ihnen zu, dass das Modul nach einem bestimmten Zeitraum noch einen definierten Prozentsatz seiner ursprünglichen Leistung erbringt. Solche Garantien erstrecken sich meist über 25 oder sogar 30 Jahre.


Die Erfahrung zeigt: Die meisten Nutzer entscheiden sich für Hersteller mit soliden Garantieleistungen, denn das schafft Planungssicherheit. Eine typische lineare Leistungsgarantie der PV-Anlage könnte wie folgt aussehen:

  • Nach dem ersten Jahr: mindestens 98 % der Nennleistung.
  • Nach 25 Jahren: mindestens 84,8 % der Nennleistung.

Sollte die Leistung eines Moduls unter den garantierten Wert fallen, liegt ein Garantiefall vor. Das gibt Ihnen als Käufer die Sicherheit, dass Ihre Anlage über Jahrzehnte hinweg wie erwartet funktioniert.

Welche Faktoren beeinflussen die Degradation?

Die Degradationsrate ist nicht in Stein gemeißelt; verschiedene Einflüsse können den Alterungsprozess der Module beschleunigen oder verlangsamen.

Material und Technologie

Moderne monokristalline Module, insbesondere solche mit fortschrittlichen Technologien wie PERC oder TOPCon, sind widerstandsfähiger gegen altersbedingte Leistungsverluste als ältere polykristalline Modelle. Die Wahl hochwertiger Komponenten zahlt sich hier langfristig aus.

Klimatische Bedingungen

Extreme Umwelteinflüsse belasten jedes Material. Starke, langanhaltende Hitze, hohe UV-Strahlung und häufige Temperaturschwankungen, wie sie etwa zwischen Tag und Nacht in Wüstenregionen auftreten, können die Degradation leicht beschleunigen. Für das gemäßigte Klima in Deutschland sind die Module jedoch bestens ausgelegt und zertifiziert.

Qualität der Installation

Ein oft unterschätzter Faktor ist die fachgerechte Montage. Bei unsachgemäßer Behandlung während der Installation können unsichtbare Mikrorisse in den Zellen entstehen. Diese weiten sich über die Jahre mitunter aus und führen zu einem überdurchschnittlichen Leistungsabfall. Die Beauftragung eines erfahrenen Fachbetriebs ist daher entscheidend für die Langlebigkeit Ihrer Anlage.

Welche Faktoren beeinflussen die Degradation?

Was bedeutet die Degradation für Ihre Wirtschaftlichkeitsrechnung?

Die wichtigste Erkenntnis ist: Eine seriöse Wirtschaftlichkeitsbetrachtung bezieht die Degradation von Anfang an mit ein. Wer wissen will, wann sich eine PV-Anlage lohnt, muss den leichten Leistungsabfall über die Jahre einkalkulieren.

Praxisbeispiel einer Wirtschaftlichkeitsrechnung:
Angenommen, Sie installieren eine 10-kWp-Anlage, die im ersten Jahr 9.500 kWh Strom erzeugt.

  • Ohne Berücksichtigung der Degradation würde man fälschlicherweise annehmen, dass die Anlage über 25 Jahre 237.500 kWh (9.500 kWh x 25) erzeugt.
  • Mit einer realistischen Degradation von 0,5 % pro Jahr sinkt der Ertrag jährlich leicht. Die Gesamterzeugung über 25 Jahre liegt dann bei etwa 225.800 kWh.

Dieser Unterschied von rund 5 % über die gesamte Laufzeit wird in jeder professionellen Amortisationsrechnung berücksichtigt. Die Rentabilität einer Photovoltaikanlage wird also nicht trotz, sondern unter Einbeziehung der Degradation realistisch berechnet.

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Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Degradation

Ist Degradation ein Garantiefall?

Nur dann, wenn die Leistung eines Moduls unter den in der Leistungsgarantie zugesicherten Wert fällt. Ein normaler, altersbedingter Leistungsabfall im Rahmen der Garantie ist kein Mangel.

Kann man die Degradation messen?

Ja, Fachbetriebe können mit speziellen Messgeräten (sogenannten Kennlinienschreibern) die exakte Leistung eines Moduls ermitteln. Dies geschieht in der Praxis aber meist nur, wenn ein konkreter Verdacht auf einen übermäßigen Leistungsverlust besteht.

Haben Glas-Glas-Module eine geringere Degradation?

Glas-Glas-Module gelten als besonders robust, da die Solarzellen beidseitig von Glas geschützt sind. Viele Hersteller geben für diese Modelle daher längere Produkt- und Leistungsgarantien (oft 30 Jahre) und werben mit geringeren Degradationsraten.

Lohnt sich eine PV-Anlage trotz Degradation überhaupt?

Absolut. Die Degradation ist ein bekannter und kalkulierbarer Faktor. Die Stromkosteneinsparungen und Erträge über die gesamte Lebensdauer sind auch unter Berücksichtigung des leichten Leistungsabfalls so hoch, dass sich die Investition in den allermeisten Fällen deutlich rentiert.

Die langfristige Leistung ist ein entscheidender Aspekt bei der Planung Ihrer Solaranlage. Der natürliche Leistungsabfall ist gering und durch die Garantien der Hersteller gut abgesichert.

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