Wechselrichter-Begriffe für Einsteiger: String, MPP-Tracking und AC/DC verständlich gemacht

Fühlen Sie sich beim Einstieg in die spannende Welt der Photovoltaik von den Fachbegriffen rund um den Wechselrichter etwas überrumpelt? Keine Sorge, damit sind Sie nicht allein. Begriffe wie „String“, „MPP-Tracking“ oder die Unterscheidung zwischen „AC“ und „DC“ klingen zunächst komplex, sind mit einer einfachen Erklärung aber gut zu verstehen.

Dieser Artikel bringt Licht ins Dunkel der Wechselrichter-Terminologie und erklärt die wichtigsten Konzepte, damit Sie Angebote besser vergleichen und die Funktionsweise Ihrer zukünftigen Solaranlage nachvollziehen können.

Das Herzstück Ihrer Solaranlage: Was ist ein Wechselrichter?

Bevor wir uns den einzelnen Fachbegriffen widmen, zur Grundlage: Was ist ein Wechselrichter und warum darf er in keiner Photovoltaikanlage fehlen?

Stellen Sie ihn sich als das Gehirn und Herzstück Ihrer Solaranlage vor. Ohne ihn könnten Sie den Solarstrom Ihrer Module weder im Haus nutzen noch ins öffentliche Netz einspeisen. Seine zentrale Aufgabe ist es, den erzeugten Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom umzuwandeln. Zusätzlich überwacht und steuert der Wechselrichter die gesamte Anlage und sorgt für einen sicheren und effizienten Betrieb.

AC/DC-Wandlung: Stromarten verstehen leicht gemacht

Was ist Gleichstrom (DC)?
Gleichstrom, abgekürzt DC für „Direct Current“, ist Strom, dessen elektrische Ladungsträger – die Elektronen – nur in eine Richtung fließen.

  • Analogie: Ein Gartenschlauch, durch den Wasser konstant in eine Richtung strömt.
  • Vorkommen: Solarmodule erzeugen Gleichstrom. Auch Batterien speichern und liefern Gleichstrom.

Was ist Wechselstrom (AC)?
Wechselstrom, abgekürzt AC für „Alternating Current“, ist Strom, bei dem die Elektronen ihre Flussrichtung periodisch ändern. In unserem Stromnetz geschieht das 50 Mal pro Sekunde (50 Hertz).

  • Analogie: Eine Säge, die sich ständig hin und her bewegt.
  • Vorkommen: Das öffentliche Stromnetz und die meisten Haushaltsgeräte nutzen Wechselstrom.

Warum die Umwandlung? Der Wechselrichter als Übersetzer
Ihre Solarmodule produzieren Gleichstrom (DC), während Ihr Haushalt und das öffentliche Stromnetz Wechselstrom (AC) benötigen. Genau hier übernimmt der Wechselrichter seine Aufgabe: Er wandelt den Gleichstrom der Solarmodule in netzkonformen Wechselstrom um und wird so zum unverzichtbaren Übersetzer zwischen den Modulen und Ihrem heimischen Stromnetz.

Kurz zusammengefasst:

  • DC (Gleichstrom): Strom fließt in eine Richtung; von Solarmodulen erzeugt.
  • AC (Wechselstrom): Stromrichtung ändert sich periodisch; für Haushaltsgeräte und das öffentliche Netz.
  • Wechselrichter: Wandelt DC von Modulen in AC für Haus und Netz um.

String-Technologie: Wenn Module eine Kette bilden

Was ist ein „String“?
Ein „String“ (englisch für „Strang“ oder „Kette“) bezeichnet in der Photovoltaik mehrere Solarmodule, die elektrisch in Reihe geschaltet sind.

  • Analogie: Module wie Perlen auf einer Schnur; der Strom fließt von einem Modul zum nächsten.

Mehrere solcher Strings werden parallel an den Wechselrichter angeschlossen.

String-Wechselrichter: Der Klassiker
Ein String-Wechselrichter nimmt den Gleichstrom von einem oder mehreren Modul-Strings auf und wandelt ihn in Wechselstrom um. Diese Wechselrichterart ist die gängigste für private Hausdachanlagen. Jeder String wird separat an einen Eingang des Wechselrichters angeschlossen – oft mit einem eigenen MPP-Tracker.

  • Vorteile: Bewährte Technik, meist kostengünstiger in der Anschaffung.
  • Nachteile: Leistung eines verschatteten oder defekten Moduls kann die Leistung des gesamten Strings beeinträchtigen – vergleichbar mit einer alten Lichterkette. Moderne Systeme gleichen dies jedoch durch Bypass-Dioden und MPP-Tracking aus.

Modulwechselrichter (Mikro-Wechselrichter): Klein, aber fein
Ein Mikro-Wechselrichter wird direkt an jedem Solarmodul installiert. Jedes Modul wandelt seinen Strom eigenständig um.

Nachteile: Höhere Kosten pro Watt und mehr Wartungsaufwand durch viele Einzelkomponenten.

Vorteile: Jedes Modul arbeitet unabhängig – ideal bei Verschattung oder verschiedenen Dachausrichtungen. Schwächere Module beeinträchtigen die anderen nicht.

Multistring-Wechselrichter
Viele moderne String-Wechselrichter haben mehrere Eingänge mit eigenen MPP-Trackern, was verschiedene Dachflächen (z. B. Ost- und Westseite) unabhängig optimiert.

Kurz zusammengefasst:

  • String: Mehrere in Reihe geschaltete Solarmodule.
  • String-Wechselrichter: Wandelt Strom von einem oder mehreren Strings um; Standardlösung.
  • Modulwechselrichter: Ein kleiner Wechselrichter pro Modul; optimal bei Verschattung oder komplexen Dächern.

MPP-Tracking: Immer die maximale Leistung aus der Sonne holen

Was ist der „Maximum Power Point“ (MPP)?
Jedes Solarmodul hat einen Betriebspunkt, an dem es die maximale Leistung abgibt. Dieser Punkt ändert sich mit Sonneneinstrahlung, Temperatur oder Verschattung.

  • Analogie: Wie die Gangschaltung eines Fahrrads, um immer den optimalen Gang zu fahren.

Wie funktioniert MPP-Tracking?
Der MPP-Tracker im Wechselrichter sucht kontinuierlich den idealen Arbeitspunkt der Module und passt die Anlage so an, dass sie stets maximale Leistung liefert.

Warum ist MPP-Tracking wichtig?
Ohne diese Funktion würde die Anlage weniger Strom erzeugen. Moderne Wechselrichter haben MPP-Tracking standardmäßig.

Mehrere MPP-Tracker:
Ermöglichen die unabhängige Optimierung verschiedener Modulgruppen (z. B. unterschiedliche Dachausrichtungen oder Verschattung).

Kurz zusammengefasst:

  • MPP: Optimaler Arbeitspunkt für maximale Leistung.
  • MPP-Tracking: Sucht und hält diesen Punkt.
  • Wichtig: Maximiert den Ertrag Ihrer Anlage.
  • Mehrere MPP-Tracker: Flexibilität bei komplexen Anlagen.

Inselbetrieb: Strom auch ohne öffentliches Netz

Was bedeutet „Inselbetrieb“ (Off-Grid)?
Eine PV-Anlage ohne Anschluss an das öffentliche Netz, die Verbraucher autark mit Solarstrom versorgt. Typische Anwendungen sind Berghütten, Wohnmobile oder entlegene Gartenlauben.

Was macht ein Insel-Wechselrichter?
Er erzeugt ein stabiles eigenes Stromnetz, hält Spannung und Frequenz konstant und wird oft mit Batteriespeichern kombiniert.

Kurz zusammengefasst:

  • Inselbetrieb: Autarke Stromversorgung ohne Netzanschluss.
  • Insel-Wechselrichter: Erzeugt stabiles Stromnetz, oft mit Batterie kombiniert.

Zusammenfassung und Ihr Weg zum Solarstrom-Verständnis

Mit diesem Basiswissen zu Wechselrichtern und ihren Fachbegriffen sind Sie gut gerüstet, um die Technik Ihrer (zukünftigen) Solaranlage besser zu verstehen und fundierte Entscheidungen zu treffen.

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Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Wechselrichter-Begriffen

F: Was ist der Unterschied zwischen einem String-Wechselrichter und einem Zentralwechselrichter?
A: String-Wechselrichter sind für kleinere Anlagen, z. B. Einfamilienhäuser. Zentralwechselrichter sind große Geräte für Solarparks und Gewerbeanlagen, die viele Strings bündeln.

F: Was bedeutet „1-phasig“ oder „3-phasig“ beim Wechselrichter?
A: Es beschreibt, wie der Wechselstrom ins Hausnetz eingespeist wird. Kleine Anlagen speisen 1-phasig, größere 3-phasig für bessere Netzlastverteilung.

F: Was ist ein Hybrid-Wechselrichter?
A: Kombiniert Solar-Wechselrichter und Batterie-Wechselrichter in einem Gerät – ideal für Anlagen mit eigenem Stromspeicher.

F: Wie lange hält ein Wechselrichter?
A: Typischerweise 10–15 Jahre, mit Garantieverlängerungen möglich. Solarmodule halten meist länger.

F: Muss ich die Fachbegriffe kennen, um eine Solaranlage zu kaufen?
A: Grundverständnis hilft, Angebote zu verstehen und die richtige Anlage zu wählen. Fachbetriebe erklären Ihnen alle Komponenten verständlich.

Wenn Sie weitere Fragen haben oder tiefer ins Thema einsteigen möchten, helfe ich gern weiter!

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