Das ABC des Solarstroms: Wichtige PV-Begriffe einfach erklärt

Photovoltaik klingt kompliziert? Muss es nicht sein! Viele Begriffe rund um Solarstrom wirken auf den ersten Blick technisch, sind aber eigentlich ganz logisch. Wenn Sie verstehen, was hinter kWp, Eigenverbrauch oder Einspeisung steckt, wird die Welt der Solarenergie greifbarer und die Entscheidung für eine eigene Anlage fällt leichter. Dieses kleine Solar-Lexikon hilft Ihnen dabei, die wichtigsten Begriffe zu verstehen – ganz ohne Fachchinesisch.

Leistung & Ertrag: kWp und kWh verstehen

Wenn es um die Größe und den Nutzen einer Solaranlage geht, fallen immer wieder zwei Abkürzungen: kWp und kWh. Doch was bedeuten sie genau?

Kilowattpeak (kWp): Die „PS-Zahl“ Ihrer Solaranlage

Stellen Sie sich kWp wie die PS-Zahl bei einem Auto vor. Es beschreibt die maximale Leistung (Peakleistung), die Ihre Solarmodule unter genormten Testbedingungen – also bei festgelegter Sonneneinstrahlung und Temperatur – erbringen können. Kurz gesagt: kWp gibt an, wie stark Ihre Anlage theoretisch sein kann.

Was bedeutet das für mich? Die kWp-Zahl hilft Ihnen, die Größe verschiedener Anlagen zu vergleichen. Eine Anlage mit 10 kWp ist also leistungsstärker als eine mit 5 kWp und erzeugt unter idealen Bedingungen mehr Strom. Diese Angabe ist entscheidend, um Ihre Dachfläche optimal zu planen und den möglichen Ertrag zu kalkulieren.

Beispiel: Eine typische Solaranlage für ein Einfamilienhaus hat heute oft zwischen 5 und 15 kWp.

Kilowattstunde (kWh): Der tatsächlich genutzte „Sprit“

Die Kilowattstunde (kWh) ist die Maßeinheit für die Energiemenge. Sie gibt an, wie viel Strom Ihre Anlage tatsächlich produziert oder wie viel Sie im Haushalt verbrauchen. Wenn Ihre Anlage eine Leistung von einem Kilowatt (kW) eine Stunde lang liefert, haben Sie eine Kilowattstunde (kWh) Strom erzeugt. Das ist die Einheit, die auch auf Ihrer Stromrechnung steht.

Was bedeutet das für mich? Die kWh-Zahl zeigt Ihnen den tatsächlichen Ertrag Ihrer Anlage über einen bestimmten Zeitraum, zum Beispiel pro Jahr. Daran erkennen Sie, wie viel Strom Sie selbst nutzen oder ins Netz einspeisen können. Je mehr kWh Ihre Anlage produziert und Sie selbst verbrauchen, desto mehr Stromkosten sparen Sie.

Beispiel: Eine 8-kWp-Anlage kann in Deutschland je nach Standort und Ausrichtung jährlich etwa 7.200 bis 8.800 kWh Strom erzeugen.

kWp vs. kWh: Der Unterschied auf einen Blick

kWp (Kilowattpeak): Die maximale theoretische Leistung der Anlage (wie die Motorleistung eines Autos).

kWh (Kilowattstunde): Die tatsächlich erzeugte oder verbrauchte Strommenge (wie die gefahrenen Kilometer oder der verbrauchte Sprit).

Eigenverbrauch, Einspeisung & Co.: Wie Ihr Solarstrom fließt

Wenn Ihre Solaranlage Strom produziert, kann dieser auf verschiedene Weisen genutzt werden. Die Begriffe Eigenverbrauch und Einspeisung sind dabei zentral.

Eigenverbrauch: Ihr eigener Strom für Ihr Zuhause

Eigenverbrauch bedeutet, dass Sie den Solarstrom, den Ihre Anlage auf dem Dach produziert, direkt selbst im Haus nutzen. Dieser Strom fließt dann direkt in den Betrieb von Haushaltsgeräten, die Wärmepumpe oder das Ladekabel Ihres Elektroautos.

Was bedeutet das für Sie? Ein hoher Eigenverbrauch ist das A und O für die Wirtschaftlichkeit Ihrer Anlage. Jede Kilowattstunde Solarstrom, die Sie selbst verbrauchen, müssen Sie nicht teuer vom Energieversorger zukaufen. Das senkt Ihre Stromrechnung deutlich.

Tipp: Mit einem Stromspeicher können Sie Ihren Eigenverbrauch noch weiter erhöhen, indem Sie tagsüber produzierten Strom für die Abend- und Nachtstunden speichern.

Einspeisung: Überschüssiger Strom für das öffentliche Netz

Produziert Ihre Anlage mehr Strom, als Sie gerade verbrauchen, wird der Überschuss automatisch in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Für diesen Strom erhalten Sie eine Vergütung, die sogenannte Einspeisevergütung.

Was bedeutet das für Sie? Auch wenn die Einspeisevergütung in den letzten Jahren gesunken ist, trägt sie immer noch zur Wirtschaftlichkeit Ihrer Anlage bei. Der Fokus liegt heute aber klar auf der Maximierung des Eigenverbrauchs.

Varianten:

  • Überschusseinspeisung: Nur der nicht selbst verbrauchte Strom wird eingespeist (häufigster Fall bei Eigenheimen).
  • Volleinspeisung: Der gesamte erzeugte Solarstrom wird ins Netz eingespeist. Dies war früher attraktiver, ist heute aber seltener.
  • Nulleinspeisung: Die Anlage ist so geregelt, dass kein Strom ins öffentliche Netz gelangt. Überschüssige Energie wird dann zum Beispiel abgeregelt oder in einem Speicher zwischengelagert und anderweitig im Haus verbraucht (etwa über einen Heizstab).

Netzanschluss: Die Verbindung zum Stromnetz

Damit Sie Strom einspeisen oder bei Bedarf aus dem Netz beziehen können, muss Ihre Photovoltaikanlage an das öffentliche Stromnetz angeschlossen sein. Hierfür ist in der Regel ein spezieller Zähler notwendig, ein sogenannter Zweirichtungszähler. Er misst sowohl den bezogenen als auch den eingespeisten Strom.

Bezug (Netzbezug): Strom vom Energieversorger

Wenn Ihre Solaranlage nicht genügend Strom produziert, zum Beispiel nachts oder an sehr trüben Tagen, und Ihr Speicher leer ist, beziehen Sie wie gewohnt Strom aus dem öffentlichen Netz von Ihrem Energieversorger.

Wirtschaftlichkeit einfach erklärt

Eine Solaranlage ist eine Investition. Begriffe wie Amortisation und Vergütung helfen Ihnen, die Rentabilität zu verstehen.

Amortisation: Wann sich Ihre Anlage rechnet

Die Amortisationszeit beschreibt den Zeitraum, bis die Anschaffungskosten Ihrer Solaranlage durch eingesparte Stromkosten und Einnahmen aus der Einspeisevergütung wieder eingespielt sind. Ab diesem Zeitpunkt produziert Ihre Anlage „kostenlosen“ Strom.

Was bedeutet das für mich? Je kürzer die Amortisationszeit, desto schneller wird Ihre Anlage rentabel. Sie hängt von vielen Faktoren ab, wie dem Anschaffungspreis, der Höhe Ihres Eigenverbrauchs, dem Strompreis und der Einspeisevergütung.

Einspeisevergütung (EEG-Vergütung): Geld für Ihren Solarstrom

Die Einspeisevergütung ist ein staatlich festgelegter Betrag, den Sie pro Kilowattstunde (kWh) für den ins öffentliche Netz eingespeisten Solarstrom erhalten. Die Höhe wird im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelt und ist für 20 Jahre garantiert.

Was bedeutet das für mich? Sie bietet eine planbare Einnahmequelle, auch wenn der Fokus heute auf dem Eigenverbrauch liegt. Die aktuellen Vergütungssätze erfahren Sie bei der Bundesnetzagentur oder Ihrem Installateur.

Weitere wichtige Solar-Begriffe kurz & knapp

Wirkungsgrad: Gibt an, wie viel Prozent des einfallenden Sonnenlichts ein Solarmodul in elektrische Energie umwandeln kann. Ein höherer Wirkungsgrad bedeutet mehr Leistung auf gleicher Fläche. Für die gesamte Anlage ist zusätzlich der Systemwirkungsgrad relevant, der Verluste, z. B. im Wechselrichter, mitberücksichtigt.

Wechselrichter (Inverter): Das Herzstück Ihrer Anlage. Er wandelt den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom (DC) in den im Haushalt nutzbaren Wechselstrom (AC) um.

Solarmodul / Solarpaneel: Besteht aus vielen Solarzellen und ist die Komponente, die das Sonnenlicht auffängt und in Strom umwandelt.

Solarzelle: Kleinste Einheit eines Solarmoduls, in der die eigentliche Umwandlung von Licht in Strom stattfindet.

Autarkiegrad: Gibt an, wie viel Prozent Ihres jährlichen Strombedarfs Sie durch Ihre eigene Solaranlage samt Speicher decken können. Ein höherer Autarkiegrad bedeutet mehr Unabhängigkeit vom Stromversorger.

Stromspeicher (Batteriespeicher): Ermöglicht es, überschüssigen Solarstrom zu speichern und später zu nutzen, zum Beispiel abends oder nachts. Erhöht den Eigenverbrauch und den Autarkiegrad erheblich.

EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz): Das Gesetz, das den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland regelt und unter anderem die Einspeisevergütung festlegt.

Bundesnetzagentur: Die Behörde, bei der Photovoltaikanlagen in Deutschland registriert werden müssen.

DC / AC: Abkürzungen für Gleichstrom (Direct Current) und Wechselstrom (Alternating Current). Solarmodule erzeugen DC, Haushaltsgeräte benötigen AC.

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Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu PV-Begriffen

F: Was ist der Unterschied zwischen Nennleistung und kWp?

A: Im Prinzip ist die Nennleistung dasselbe wie kWp: die vom Hersteller angegebene Leistung eines Solarmoduls oder einer Anlage unter Standard-Testbedingungen. Kilowattpeak (kWp) ist lediglich die gebräuchliche Maßeinheit dafür.

F: Brauche ich für Eigenverbrauch und Einspeisung einen speziellen Zähler?

A: Ja, in der Regel wird ein Zweirichtungszähler installiert. Dieser misst sowohl den Strom, den Sie aus dem Netz beziehen, als auch den Strom, den Sie ins Netz einspeisen.

F: Lohnt sich eine PV-Anlage überhaupt noch, wenn die Einspeisevergütung so niedrig ist?

A: Ja, absolut! Der Schlüssel zur Wirtschaftlichkeit liegt heute im hohen Eigenverbrauch. Jede selbst erzeugte und verbrauchte Kilowattstunde spart Ihnen den teuren Zukauf von Netzstrom. Die Einspeisevergütung ist dabei ein willkommener Bonus.

F: Was bedeutet „Verschattung“ für meine Anlage?

A: Verschattung (z. B. durch Bäume, Schornsteine oder Nachbargebäude) kann den Ertrag Ihrer Solaranlage erheblich mindern. Schon kleine Schatten auf einem Teil der Module können die Leistung des gesamten Strangs reduzieren. Eine gute Planung berücksichtigt mögliche Verschattungen daher von Anfang an.

Mit diesem Grundwissen sind Sie bestens gerüstet, um tiefer in die Welt der Photovoltaik einzutauchen. Viele dieser Begriffe werden Ihnen in unseren weiteren Ratgebern immer wieder begegnen. Sie werden sehen: Solarstrom ist keine Raketenwissenschaft.

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