Solarmodul-Jargon entschlüsselt: Von Zelltypen bis Nennleistung einfach erklärt

Die Welt der Solarmodule kann auf den ersten Blick wie ein Dschungel aus Fachbegriffen wirken. Monokristallin, Nennleistung, STC, NOCT – was bedeuten all diese Ausdrücke? Keine Sorge, Sie müssen kein Ingenieur sein, um die Grundlagen zu verstehen.

Dieser Beitrag entschlüsselt die wichtigsten Begriffe rund um Solarmodule. So sind Sie bestens gerüstet, um Angebote besser vergleichen und eine fundierte Entscheidung für Ihre eigene Solaranlage treffen zu können.

Herzstück eines jeden Solarmoduls: Die Solarzellen-Typen

Die Basis jedes Solarmoduls sind die Solarzellen, die das Sonnenlicht in Strom umwandeln. Es gibt verschiedene Typen, die sich in Herstellung, Aussehen, Leistung und Kosten unterscheiden.

Monokristalline Solarmodule
Monokristalline Solarzellen werden aus einem einzigen, hochreinen Siliziumkristall hergestellt. Man erkennt sie oft an ihrer gleichmäßig dunklen, fast schwarzen Farbe und den typischerweise abgerundeten Ecken der einzelnen Zellen.

  • Vorteile: Höchster Wirkungsgrad unter den gängigen Zelltypen (ca. 20–22 %), erzeugen mehr Strom auf gleicher Fläche, ideal für begrenzte Dachflächen.
  • Nachteile: Etwas teurer aufgrund aufwendiger Herstellung.
  • Fortschrittliche Varianten: PERC, HJT, TOPCon steigern den Wirkungsgrad weiter.

Polykristalline Solarmodule
Polykristalline Zellen bestehen aus mehreren Siliziumkristallen. Ihre bläuliche, nicht ganz einheitliche Oberfläche erinnert an gefrorenes Eis. Die Zellen sind meist quadratisch.

  • Vorteile: Günstigere Herstellung, weniger energieintensiv.
  • Nachteile: Wirkungsgrad etwas niedriger (16–18 %), mehr Fläche nötig für gleiche Leistung.
  • Einsatz: Bewährte, wirtschaftliche Wahl bei ausreichend Dachfläche.

Dünnschicht-Solarmodule
Diese Module nutzen eine dünne Schicht Halbleitermaterial (z. B. amorphes Silizium, CdTe, CIGS) auf Glas oder Folie.

Anwendung: Spezielle Einsatzgebiete wie Industrieanlagen oder Fassaden.

Vorteile: Leicht, teilweise flexibel, besserer Temperaturkoeffizient, gut bei diffusem Licht.

Nachteile: Niedriger Wirkungsgrad (ca. 10–16 %), größere Fläche notwendig.

Die Leistung von Solarmodulen: Was sagen die Zahlen?

Nennleistung (kWp)
Gibt die maximale Leistung unter genormten Bedingungen an, wichtig für Vergleich und Planung.

STC (Standard Test Conditions)
Laborbedingungen für die Nennleistung:

  • 1000 W/m² Sonneneinstrahlung
  • 25 °C Zelltemperatur
  • Air Mass 1,5 (Lichtspektrum)

Diese Bedingungen sind idealisiert und selten real.

NOCT (Nominal Operating Cell Temperature)
Realitätsnähere Bedingungen:

  • 800 W/m² Sonneneinstrahlung
  • 20 °C Umgebungstemperatur
  • 1 m/s Windgeschwindigkeit
  • Modulrückseite offen montiert

NOCT-Leistung ist meist 15–25 % niedriger als STC und zeigt den tatsächlichen Ertrag besser.

Modulwirkungsgrad (%)
Prozentualer Anteil der Sonnenenergie, der in Strom umgewandelt wird. Höherer Wirkungsgrad = mehr Leistung auf kleiner Fläche.

Was die Leistung im Alltag wirklich beeinflusst

Temperaturkoeffizient
Zeigt, wie stark die Leistung bei höherer Zelltemperatur sinkt (typisch: ca. -0,35 % bis -0,40 % pro °C bei kristallinen Modulen). Dünnschichtmodule haben oft geringere Verluste.

Beispiel: Bei 65 °C Zelltemperatur und -0,4 %/°C sinkt ein 400 Wp-Modul auf ca. 336 Wp.

Ausrichtung und Neigung
Optimal meist Südausrichtung mit 30–35° Neigung in Deutschland. Ost-West kann für besseren Eigenverbrauch sinnvoll sein.

Verschattung
Selbst kleine Schatten können Leistung stark mindern, daher sorgfältige Planung wichtig.

Weitere wichtige Begriffe kurz erklärt

Bypass-Dioden: Schützen vor Leistungsverlust bei Teilverschattung, indem sie den Strom an verschatteten Zellen vorbeiführen.

Wechselrichter: Wandelt Gleichstrom der Module in nutzbaren Wechselstrom für Haushalt und Netz um.

Kilowattstunde (kWh): Maßeinheit für erzeugte oder verbrauchte Energie (nicht mit kWp verwechseln).

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Fazit: Gut informiert zur eigenen Solaranlage

Mit diesem Basiswissen können Sie Datenblätter besser verstehen, Angebote vergleichen und fundiert mit Fachleuten sprechen. So wird die Entscheidung für Photovoltaik einfacher und transparenter.

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