Insel-Wechselrichter vs. Netz-Wechselrichter: Der entscheidende Unterschied einfach erklärt

Insel-Wechselrichter vs. Netz-Wechselrichter: Der entscheidende Unterschied einfach erklärt

Stellen Sie sich vor, es kommt zu einem Stromausfall. Draußen wird es dunkel, doch Sie sind entspannt, denn auf Ihrem Dach befindet sich eine Photovoltaikanlage. Doch dann die Überraschung: Auch bei Ihnen gehen die Lichter aus. Obwohl die Sonne scheint, liefert Ihre Anlage keinen Strom. Dieses Szenario überrascht viele Besitzer von PV-Anlagen und wirft eine zentrale Frage auf: Warum?

Die Antwort liegt in einer entscheidenden Komponente Ihres Systems: dem Wechselrichter. Es gibt zwei grundlegend verschiedene Arten, den Netz-Wechselrichter und den Insel-Wechselrichter. Ihre Funktionsweisen sind so unterschiedlich wie die eines Musikers im Orchester und die eines Dirigenten, der sein eigenes Ensemble leitet. Dieser Artikel erklärt den Unterschied einfach und verständlich und zeigt auf, warum die beiden Typen nicht austauschbar sind.

Der Netz-Wechselrichter: Ein Teamplayer mit klaren Regeln

Der Netz-Wechselrichter ist die bei Weitem häufigste Bauart in Deutschland. Nahezu jede typische Hausdachanlage, die an das öffentliche Stromnetz angeschlossen ist, verwendet einen solchen Wechselrichter. Seine Hauptaufgabe besteht darin, den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom (DC) in den im Haushalt üblichen Wechselstrom (AC) umzuwandeln.

Seine entscheidende Eigenschaft ist jedoch, dass er das öffentliche Stromnetz als Taktgeber benötigt. Man kann sich das Netz wie einen Dirigenten vorstellen, der den Rhythmus (die Frequenz von 50 Hertz) und die Tonlage (die Spannung von 230 Volt) vorgibt. Der Netz-Wechselrichter synchronisiert sich exakt mit diesem Takt und spielt mit. Ohne diesen Taktgeber ist er still.

Genau aus diesem Grund schaltet sich Ihre PV-Anlage bei einem Stromausfall ab. Fällt das öffentliche Netz aus, fehlt dem Wechselrichter sein Referenzsignal. Aus Sicherheitsgründen trennt er sich sofort vom Netz. Dieser Vorgang wird Netz- und Anlagenschutz (NA-Schutz) genannt und ist gesetzlich vorgeschrieben. Er stellt sicher, dass bei Wartungsarbeiten am Stromnetz kein Strom aus privaten Anlagen eingespeist wird, was für Techniker lebensgefährlich wäre.

Typischer Anwendungsfall: Ein Einfamilienhaus, dessen Besitzer seine Stromrechnung senken und überschüssigen Strom gegen eine Vergütung ins öffentliche Netz einspeisen möchte. Die Anlage läuft parallel zum Netz.

Schematische Darstellung eines Netz-Wechselrichters, der mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden ist.

Der Insel-Wechselrichter: Der autarke Netz-Gründer

Ein Insel-Wechselrichter verfolgt ein völlig anderes Konzept. Er ist nicht der Musiker, sondern der Dirigent. Seine Aufgabe ist es, ein eigenes, stabiles und unabhängiges Stromnetz zu erzeugen – eine sogenannte „Insel“. Statt einem Takt zu folgen, gibt er ihn selbst vor (Frequenz und Spannung) und versorgt so die angeschlossenen Verbraucher direkt.

Da Solarmodule nur bei Sonnenschein Strom liefern, benötigt ein Insel-Wechselrichter zwingend eine Batterie als Zwischenspeicher. Diese Batterie liefert die nötige Energie, damit der Wechselrichter sein stabiles Inselnetz rund um die Uhr aufrechterhalten kann. Dabei managt er den gesamten Energiefluss: Er lädt die Batterie mit Solarstrom und versorgt gleichzeitig das Hausnetz.

Insel-Wechselrichter kommen dort zum Einsatz, wo kein Anschluss an das öffentliche Stromnetz vorhanden oder erwünscht ist.

Typischer Anwendungsfall: Ein abgelegenes Ferienhaus in den Bergen, ein Gartenhaus, ein Wohnmobil oder ein komplett autarkes Wohnprojekt. Der Strom wird zu 100 % selbst erzeugt, gespeichert und verbraucht.

Schematische Darstellung eines Insel-Wechselrichters, der ein eigenes Hausnetz aus einer Batterie versorgt.

Warum sind die Systeme nicht einfach austauschbar?

Diese fundamentalen Unterschiede machen deutlich, warum die beiden Gerätetypen nicht einfach ausgetauscht werden können:

  1. Ein Netz-Wechselrichter kann kein Inselnetz aufbauen: Ohne das Signal des öffentlichen Netzes startet er gar nicht erst und kann ein Haus daher auch nicht autark versorgen.


  2. Ein Insel-Wechselrichter darf nicht ins öffentliche Netz einspeisen: Ihm fehlen die nötigen Synchronisierungsmechanismen und zertifizierten Sicherheitseinrichtungen (NA-Schutz) für einen sicheren Betrieb am öffentlichen Netz. Eine direkte Verbindung wäre gefährlich und ist in Deutschland verboten.


Die Wahl des Wechselrichters ist daher eine Grundsatzentscheidung bei der Planung einer PV-Anlage, denn sie legt die grundlegende Funktionsweise des gesamten Systems fest.

Die Lösung für beide Welten: Der Hybrid-Wechselrichter

Für Hausbesitzer, die die Vorteile beider Systeme nutzen möchten, gibt es eine intelligente Lösung. Sogenannte Hybrid-Wechselrichter sind wahre Alleskönner.

Im Normalbetrieb arbeiten sie wie ein Netz-Wechselrichter: Sie versorgen das Haus, laden einen angeschlossenen Batteriespeicher und speisen Überschuss in das öffentliche Netz ein. Bei einem Stromausfall schalten sie jedoch blitzschnell um: Sie trennen sich sicher vom öffentlichen Netz und bauen – wie ein Insel-Wechselrichter – ein eigenes Hausnetz auf, das aus dem Batteriespeicher versorgt wird. So stellen sie eine unterbrechungsfreie Stromversorgung für wichtige Verbraucher sicher.

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FAQ: Häufige Fragen zu Wechselrichter-Typen

Kann ich mit meiner normalen PV-Anlage bei einem Stromausfall Strom nutzen?
Nein, in über 95 % der Fälle nicht. Standard-PV-Anlagen verwenden Netz-Wechselrichter, die sich aus Sicherheitsgründen bei einem Netzausfall abschalten. Eine Notstromfunktion bieten nur spezielle Hybrid-Wechselrichter in Verbindung mit einem Batteriespeicher.

Was benötige ich für eine echte Notstromversorgung?
Sie benötigen einen notstromfähigen Hybrid-Wechselrichter und einen passenden Batteriespeicher. Nur diese Kombination ermöglicht es, bei einem Netzausfall ein eigenes Inselnetz aufzubauen und Ihr Haus weiterhin mit Strom zu versorgen.

Ist ein Insel-Wechselrichter günstiger als ein Netz-Wechselrichter?
Das kommt auf die Leistung an. Sehr kleine Insel-Wechselrichter für Camping-Anwendungen sind oft preiswert. Leistungsstarke Modelle, die ein ganzes Haus versorgen können, sind hingegen hochentwickelte Geräte. Zusammen mit der notwendigen, großen Batteriekapazität ist ein komplettes Inselsystem daher in der Regel deutlich teurer als eine vergleichbare netzgekoppelte Anlage.

Wie erkenne ich, welchen Wechselrichter ich habe?
Ein Blick auf das Typenschild oder in das Datenblatt des Geräts gibt Aufschluss. Netz-Wechselrichter werden als „Grid-Tied Inverter“ oder „Netz-Parallel-Wechselrichter“ bezeichnet und listen Normen für den Netzanschluss (z. B. VDE-AR-N 4105). Insel-Wechselrichter sind als „Off-Grid“, „Island“ oder „Insel-Wechselrichter“ gekennzeichnet. Für eine tiefergehende Einführung in die allgemeine Funktionsweise eines Wechselrichters empfehlen wir Ihnen unseren Grundlagenartikel.

Fazit: Die richtige Wahl hängt von Ihrem Ziel ab

Die Entscheidung zwischen einem Insel- und einem Netz-Wechselrichter ist keine Frage von „besser“ oder „schlechter“, sondern hängt ausschließlich von Ihrem Anwendungsfall und Ihren Zielen ab:

  • Netz-Wechselrichter: Die Standardlösung für alle, die an das öffentliche Netz angeschlossen sind und primär ihre Stromkosten senken und die Umwelt schonen möchten.


  • Insel-Wechselrichter: Die Speziallösung für Orte ohne Netzanschluss, bei denen vollständige Autarkie das Ziel ist.


  • Hybrid-Wechselrichter: Die flexible Premiumlösung für Hausbesitzer, die Netz-Vorteile mit der Sicherheit einer Notstromversorgung kombinieren wollen.


Der mögliche Autarkiegrad Ihrer Anlage hängt letztlich entscheidend von der gewählten Technologie, der Anlagengröße und einem passenden Speicher ab.

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