Photovoltaik für das Reihenhaus: Besondere Aspekte bei der Planung und Installation

Photovoltaik für das Reihenhaus: Besondere Aspekte bei der Planung und Installation

Viele Reihenhausbesitzer befürchten, dass sich eine eigene Photovoltaikanlage aufgrund der begrenzten Dachfläche oder potenzieller Verschattung nicht lohnt. Doch diese Sorge ist meist unbegründet.

Dank moderner Technik und intelligenter Planung wird auch ein Reihenhausdach zum effizienten Kleinkraftwerk, das Ihre Stromkosten senkt und Sie unabhängiger vom öffentlichen Netz macht. Dabei stellen Reihenhäuser mit einem Anteil von rund 15 % am gesamten Wohngebäudebestand in Deutschland eine enorme, oft unterschätzte Ressource für die Energiewende dar.

Warum sich eine PV-Anlage auch auf dem Reihenhaus lohnt

Der größte Vorteil liegt auf der Hand: Sie produzieren Ihren eigenen, sauberen Strom und müssen weniger teuren Strom vom Energieversorger beziehen. Gerade bei den aktuell hohen Strompreisen amortisiert sich die Investition oft schneller als gedacht. Zudem steigern Sie den Wert Ihrer Immobilie und leisten einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz.

Praxisbeispiel: Ein Vierpersonenhaushalt in einem Reihenmittelhaus verbraucht jährlich rund 4.000 kWh Strom. Eine moderne, gut geplante 5-kWp-Anlage auf dem Dach kann bereits etwa 4.500 kWh pro Jahr erzeugen. Selbst wenn nur 30 % davon direkt verbraucht werden, sparen Sie 1.200 kWh ein – was bei einem Strompreis von 35 Cent/kWh einer jährlichen Ersparnis von 420 € entspricht. Mit einem Stromspeicher lässt sich der Eigenverbrauch sogar auf über 60 % steigern.

Die 3 größten Herausforderungen bei Reihenhäusern – und ihre Lösungen

Die spezielle Bauweise von Reihenhäusern erfordert eine sorgfältige Planung. Die drei häufigsten Bedenken lassen sich heute jedoch technisch elegant lösen.

1. Begrenzte Dachfläche optimal nutzen

Die Dachfläche eines Reihenhauses ist naturgemäß kleiner als die eines freistehenden Einfamilienhauses. Das Ziel muss daher sein, aus jedem Quadratmeter das Maximum herauszuholen.

Die Lösung: Der Schlüssel liegt in Hochleistungsmodulen. Moderne Solarmodule erreichen heute Wirkungsgrade von über 22 % und erzeugen auf kleiner Fläche deutlich mehr Strom als ältere Modelle. Monokristalline Module in sogenannter „Full-Black“-Optik sind hier oft die erste Wahl, da sie nicht nur leistungsstark, sondern auch ästhetisch ansprechend sind.

Prüfen Sie außerdem, ob weitere Flächen nutzbar sind. Oft wird das Potenzial von Nebengebäuden übersehen. So können neben dem Hauptdach auch Garagendächer, Carports oder sogar Fassaden zur Energiegewinnung beitragen und die Gesamtleistung der Anlage erhöhen.

2. Umgang mit Verschattung durch Nachbargebäude

Die enge Bebauung bei Reihenhäusern führt fast zwangsläufig zu zeitweiser Verschattung durch Nachbargebäude, Bäume oder Schornsteine. Bei herkömmlichen Anlagen mit String-Wechselrichter kann ein einziges verschattetes Modul die Leistung des gesamten Strangs drastisch reduzieren.

Die Lösung: Hier kommen sogenannte Leistungsoptimierer oder Mikro-Wechselrichter ins Spiel. Diese kleinen Geräte werden direkt an jedem einzelnen Modul installiert. Sie sorgen dafür, dass ein verschattetes Modul nicht die Leistung des gesamten Strangs beeinträchtigt, während die restlichen, unverschatteten Module mit voller Kraft weiterarbeiten. So wird der Ertrag Ihrer Anlage erheblich maximiert, selbst wenn Teile des Daches morgens oder abends im Schatten liegen. Informieren Sie sich hier umfassend über die Möglichkeiten von Photovoltaik bei Teilverschattung.

3. Brandschutz und Abstandsregeln einhalten

Sicherheit hat oberste Priorität. Für Reihenhäuser gelten besondere Brandschutzvorschriften, um im Brandfall ein Übergreifen des Feuers auf das Nachbargebäude zu verhindern.

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Die Lösung: Eine sorgfältige Planung unter Einhaltung der jeweiligen Landesbauordnung ist entscheidend. In den meisten Bundesländern muss ein Mindestabstand von 0,5 bis 1,25 Metern zur Brandwand des Nachbargebäudes eingehalten werden. Das bedeutet, die Solarmodule dürfen nicht bis an den Dachrand reichen. Ein qualifizierter Installateur kennt diese Vorschriften genau und berücksichtigt sie bei der Planung, was auch eine reibungslose Anmeldung der PV-Anlage bei Behörden und Netzbetreiber sicherstellt.

Wie groß sollte die PV-Anlage für ein Reihenhaus sein?

Eine typische PV-Anlage für ein Reihenhaus hat eine Leistung zwischen 4 und 8 kWp (Kilowatt-Peak). Die optimale Größe hängt von Ihrem Stromverbrauch, der verfügbaren Dachfläche und Ihrem Budget ab.

Eine Faustregel besagt: Die Anlage sollte so dimensioniert sein, dass sie Ihren Jahresstromverbrauch ungefähr decken kann. Eine 5-kWp-Anlage erzeugt je nach Ausrichtung jährlich zwischen 4.500 und 5.200 kWh Strom.

Um den selbst erzeugten Strom auch abends und nachts nutzen zu können, ist die Kombination mit einem Stromspeicher besonders sinnvoll. Für viele Reihenhausbesitzer hat sich die Kombination aus einer 5–6-kWp-Anlage und einem 5-kWh-Speicher als idealer Kompromiss zwischen Investition und Autarkie erwiesen.

FAQ – Häufige Fragen zur Photovoltaik auf dem Reihenhaus

Brauche ich für die Installation die Zustimmung meiner Nachbarn?
Nein, für die Installation auf Ihrem eigenen Dach benötigen Sie keine Zustimmung. Es ist jedoch immer eine gute Idee, Ihre Nachbarn aus Höflichkeit über das Vorhaben zu informieren, um das gute nachbarschaftliche Verhältnis zu pflegen.

Was ist, wenn mein Dach nicht ideal nach Süden ausgerichtet ist?
Eine reine Südausrichtung ist nicht mehr zwingend notwendig. Eine Ost-West-Ausrichtung kann sogar sehr vorteilhaft sein, da sie den Strom über den ganzen Tag verteilt liefert – morgens von der Ostseite, nachmittags von der Westseite. Dies passt oft besser zum Verbrauchsverhalten eines Haushalts als die hohe Mittagsspitze einer Südanlage.

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Lohnt sich eine Anlage auch bei einem alten Dach?
Vor der Installation sollte ein Fachmann den Zustand des Daches prüfen. Falls in den nächsten 10 bis 15 Jahren eine Dachsanierung ansteht, sollten Sie diese vorziehen und die PV-Anlage direkt im Anschluss installieren. So sparen Sie die doppelten Kosten für Gerüst und Arbeitsaufwand.

Welche Kosten kommen auf mich zu?
Die Kosten einer PV-Anlage hängen stark von der Größe und den verwendeten Komponenten ab. Für eine schlüsselfertige PV-Anlage auf einem Reihenhaus können Sie typischerweise mit Kosten zwischen 8.000 € und 15.000 € rechnen. Planen Sie grob 1.500 € bis 2.000 € pro installiertem kWp ein.

Fazit: Das Reihenhaus als kleines Kraftwerk

Die speziellen Gegebenheiten eines Reihenhauses sind keine Hindernisse, sondern lösbare Herausforderungen. Mit modernen Hochleistungsmodulen, intelligentem Schattenmanagement und einer professionellen Planung wird auch eine kleinere Dachfläche zu einer ertragreichen Energiequelle. Damit senken Sie nicht nur nachhaltig Ihre Stromrechnung, sondern investieren auch in die Zukunftssicherheit und den Wert Ihrer Immobilie.

Weitere praxisnahe Informationen zur Auswahl der richtigen Komponenten erhalten Sie direkt auf Photovoltaik.info. Der dazugehörige Shop bietet zudem Komplettsets, die speziell auf typische Anlagengrößen für Reihen- und Einfamilienhäuser abgestimmt sind.

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