Die Entscheidung für eine eigene Photovoltaikanlage ist oft schnell getroffen, denn die Vorteile für Umwelt und Geldbeutel sind überzeugend. Die anfängliche Investition kann jedoch eine Hürde sein. Glücklicherweise gibt es verschiedene Wege, eine Solaranlage zu finanzieren, ohne sofort das gesamte Kapital aufbringen zu müssen.
Die drei gängigsten Modelle sind der klassische Kauf auf Kredit, das Leasing und die Miete einer Anlage. Stellt sich die Frage: Welche Option ist die wirtschaftlich sinnvollste? Dieser Beitrag führt Sie durch die Vor- und Nachteile der einzelnen Modelle, zeigt konkrete Kostenbeispiele auf und hilft Ihnen, die passende Entscheidung für Ihre persönliche Situation zu treffen.
Die drei Wege zur eigenen Solaranlage: Ein Überblick
Hier sind die drei Finanzierungsmodelle im direkten Vergleich:
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Kauf per Kredit: Sie werden sofort Eigentümer der Anlage. Die Finanzierung erfolgt über einen Bankkredit, oft zu günstigen Konditionen. Sie profitieren zu 100 % von den Erträgen und Einsparungen.
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Leasing: Ähnlich wie beim Auto-Leasing mieten Sie die Anlage für einen festen Zeitraum gegen eine monatliche Gebühr. Sie sind nicht der Eigentümer, profitieren aber vom erzeugten Strom. Wartung ist häufig inklusive.
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Miete: Sie mieten die Anlage von einem Anbieter und zahlen eine monatliche Gebühr. Der Anbieter kümmert sich um alles – von der Installation bis zur Wartung. Sie investieren nichts, teilen die Ersparnis aber mit dem Vermieter.
Der Klassiker: Die PV-Anlage auf Kredit kaufen
Der Kauf einer Anlage über einen Kredit ist der beliebteste Weg. Eine Umfrage unter Hausbesitzern ergab, dass sich über 80 % für diese Variante entscheiden. Sie nehmen ein Darlehen auf, um die Anschaffungskosten zu decken, und zahlen dieses in monatlichen Raten zurück. Vom ersten Moment an sind Sie Eigentümer und haben die volle Kontrolle.
Vorteile des Kaufs per Kredit
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Voller Ertrag für Sie: Jede Kilowattstunde, die Sie selbst verbrauchen oder ins Netz einspeisen, kommt Ihnen zugute – das maximiert Ihre Stromkostenersparnis.
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Wertsteigerung Ihrer Immobilie: Eine eigene PV-Anlage steigert den Wert Ihres Hauses nachhaltig.
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Zugang zu Förderungen: Als Eigentümer können Sie staatliche Zuschüsse und günstige Kredite in Anspruch nehmen. Die KfW-Bankengruppe beispielsweise bietet mit dem Programm 270 „Erneuerbare Energien – Standard“ zinsgünstige Solarkredit-Optionen, deren Konditionen oft deutlich unter denen klassischer Ratenkredite liegen.
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Langfristig günstigste Option: Über die gesamte Lebensdauer der Anlage von 20 bis 30 Jahren ist der Kauf fast immer die wirtschaftlichste Lösung.
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Verschuldung: Sie nehmen einen Kredit auf und sind für dessen Rückzahlung verantwortlich.
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Betriebsrisiko: Als Eigentümer sind Sie für Wartung, Versicherung und eventuelle Reparaturen selbst zuständig.
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Zinskosten: Obwohl oft günstig, fallen Zinsen an, welche die Gesamtkosten der Anlage erhöhen.
Praxisbeispiel:
Ein Vierpersonenhaushalt entscheidet sich für eine 8-kWp-Anlage inklusive Speicher. Die Photovoltaikanlage Kosten belaufen sich auf rund 20.000 Euro. Mit einem KfW-Kredit über 10 Jahre zu einem effektiven Jahreszins von 4,5 % beträgt die monatliche Rate etwa 207 Euro. Die monatliche Stromkostenersparnis beläuft sich im Gegenzug auf rund 250 Euro. Die Anlage finanziert sich also von Beginn an selbst und erwirtschaftet sogar einen kleinen Überschuss.

Flexibel bleiben: Die PV-Anlage leasen
Das Leasing einer PV-Anlage funktioniert ähnlich wie bei einem Fahrzeug. Sie zahlen eine feste monatliche Rate an einen Leasinganbieter, der Eigentümer der Anlage bleibt. Im Gegenzug nutzen Sie den erzeugten Solarstrom für Ihren Eigenbedarf. Die Verträge laufen in der Regel zwischen 10 und 20 Jahren.
Vorteile des Leasings
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Geringe oder keine Anzahlung: Der Einstieg ist ohne großes Eigenkapital möglich.
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Planungssicherheit: Feste monatliche Raten und oft inkludierte Servicepakete für Wartung und Versicherung machen die Kosten kalkulierbar.
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Kein Betriebsrisiko: Der Leasinggeber ist für die Instandhaltung und Funktionsfähigkeit der Anlage verantwortlich.
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Kein Eigentum: Sie investieren in eine Anlage, die Ihnen nicht gehört und die den Wert Ihrer Immobilie nicht steigert.
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Höhere Gesamtkosten: Über die Laufzeit sind die Leasingraten zusammengerechnet teurer als ein Kauf via Kredit.
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Vertragsbindung: Sie sind langfristig an den Vertrag gebunden. Ein vorzeitiger Ausstieg ist oft kompliziert und teuer.
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Keine Förderungen: Staatliche Zuschüsse kann in der Regel nur der Eigentümer, also der Leasinggeber, beantragen.
Anwendungsszenario:
Leasing eignet sich vor allem für Personen, die das technische und finanzielle Risiko vollständig abgeben möchten und Wert auf ein „Rundum-sorglos-Paket“ legen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass dieses Modell im privaten Sektor seltener gewählt wird als der klassische Kauf.

Sofort sparen ohne Investition: Das Mietmodell
Das Mietmodell ist die unkomplizierteste, aber langfristig auch teuerste Option. Ein Anbieter installiert auf Ihrem Dach eine PV-Anlage, ohne dass für Sie Anschaffungskosten anfallen. Sie zahlen dafür eine monatliche Miete oder einen festen Preis pro verbrauchter Kilowattstunde Solarstrom, der unter dem üblichen Netzpreis liegt.
Vorteile der Miete
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Null Anschaffungskosten: Sie benötigen kein Eigenkapital und müssen keinen Kredit aufnehmen.
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Alles inklusive: Installation, Wartung, Versicherung und Reparaturen werden vom Anbieter übernommen.
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Sofortige Ersparnis: Sie sparen vom ersten Tag an bei Ihren Stromkosten, ohne selbst investiert zu haben.
Nachteile des Mietmodells
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Höchste Gesamtkosten: Dies ist die teuerste Variante. Studien der Verbraucherzentrale zeigen, dass Mietmodelle über eine Laufzeit von 20 Jahren oft doppelt so teuer sein können wie der direkte Kauf.
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Geringere Ersparnis: Ein erheblicher Teil der Einsparungen verbleibt beim Anbieter. Ihre Stromrechnung sinkt, aber bei Weitem nicht so stark wie bei einer eigenen Anlage.
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Sehr lange Vertragsbindung: Mietverträge laufen oft 20 Jahre oder länger und sind an die Immobilie gebunden, was einen Verkauf erschweren kann.
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Kein Eigentum, keine Wertsteigerung: Die Anlage gehört dem Anbieter und steigert nicht den Wert Ihres Hauses.
Anwendungsszenario:
Das Mietmodell ist eine Option für Menschen, die absolut kein Kapital einsetzen können oder wollen, aber dennoch sofort einen Beitrag zur Energiewende leisten und ihre Stromkosten leicht senken möchten. Allerdings verzichten Sie bei diesem Modell auf einen Großteil des möglichen finanziellen Vorteils.

Kostenvergleich über 20 Jahre: Welche Option rechnet sich wirklich?
Um die Unterschiede greifbar zu machen, vergleichen wir die drei Modelle für eine typische 10-kWp-Anlage über 20 Jahre.
Kauf auf Kredit:
- Anschaffungskosten: ca. 18.000 €
- Gesamtkosten inkl. Zinsen (10 Jahre): ca. 22.000 €
- Wartung & Versicherung (20 Jahre): ca. 4.000 €
- Gesamtaufwand: ca. 26.000 €
- Gesamtersparnis (Stromkosten & Einspeisung): ca. 45.000 €
- Reingewinn: ca. 19.000 €
Leasing:
- Monatliche Rate: ca. 150 €
- Gesamtaufwand (20 Jahre): 36.000 €
- Gesamtersparnis (Stromkosten): ca. 30.000 €
- Reingewinn: -6.000 € (effektiv ein Verlust im Vergleich zum Kauf)
Miete:
- Monatliche Rate: ca. 180 €
- Gesamtaufwand (20 Jahre): 43.200 €
- Gesamtersparnis (Stromkosten): ca. 25.000 €
- Reingewinn: -18.200 € (effektiv ein sehr großer Verlust im Vergleich zum Kauf)
Dieser Vergleich macht deutlich: Der Kauf, auch über einen Kredit finanziert, ist die mit Abstand profitabelste Variante.
Fazit: Welches Finanzierungsmodell passt zu Ihnen?
Die Wahl des richtigen Modells hängt von Ihrer Risikobereitschaft, Ihrem verfügbaren Kapital und Ihren langfristigen Zielen ab.
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Kauf per Kredit ist die beste Wahl für die meisten Eigenheimbesitzer. Sie maximieren Ihre Rendite, steigern den Wert Ihrer Immobilie und profitieren von Förderungen. Die Sorge vor der Investition ist oft unbegründet, da sich die Anlage durch die Einsparungen häufig von selbst trägt. Nutzen Sie unseren Photovoltaik Rechner, um Ihr individuelles Einsparpotenzial zu ermitteln.
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Leasing ist eine Nischenlösung für Nutzer, die absolute Planungssicherheit und ein Rundum-sorglos-Paket wünschen und dafür bereit sind, auf einen Teil der Rendite zu verzichten.
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Miete ist nur dann eine Überlegung wert, wenn Sie keinerlei Eigenkapital einbringen können oder wollen und sich mit einer deutlich geringeren Ersparnis zufriedengeben.
Da die Kosten für PV-Anlagen laut Fraunhofer ISE in den letzten zehn Jahren um über 75 % gefallen sind, ist der direkte Kauf heute zugänglicher denn je. Eine durchdachte Finanzierung macht die eigene Solarenergie für fast jeden Hausbesitzer zu einer lohnenden Investition.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Kann ich trotz Finanzierung staatliche Förderungen nutzen?
Ja, aber in der Regel nur als Eigentümer der Anlage. Beim Kauf per Kredit können Sie die volle Photovoltaik Förderung wie z. B. zinsgünstige KfW-Kredite oder regionale Zuschüsse beantragen. Bei Leasing- und Mietmodellen beantragt der Anbieter die Förderung und kalkuliert diese meist in die Raten ein – der Vorteil für Sie ist indirekt und oft geringer.
Was passiert am Ende der Vertragslaufzeit bei Leasing oder Miete?
Die Optionen sind je nach Vertrag unterschiedlich. Häufig können Sie die Anlage zu einem Restwert kaufen, den Vertrag verlängern oder die Anlage demontieren lassen. Prüfen Sie diese Bedingungen genau, bevor Sie einen Vertrag unterzeichnen.
Sind die Kosten für eine finanzierte PV-Anlage steuerlich absetzbar?
Unter bestimmten Voraussetzungen können Sie die Anschaffungskosten und die Zinsen für den Kredit steuerlich geltend machen. Seit 2023 gilt für viele private Anlagen ein Umsatzsteuersatz von 0 %, was den Kauf zusätzlich vereinfacht. Ein Gespräch mit einem Steuerberater ist hier empfehlenswert.
Lohnt sich die Finanzierung auch für kleinere Anlagen wie Balkonkraftwerke?
Für Balkonkraftwerke lohnt sich eine Finanzierung in der Regel nicht, da die Anschaffungskosten mit wenigen hundert Euro sehr gering sind. Hier ist der Direktkauf die mit Abstand sinnvollste Option.
Weitere praxisnahe Informationen zur Planung und Auswahl der richtigen Komponenten finden Sie direkt hier auf Photovoltaik.info. Und wenn Sie bereits eine konkrete Vorstellung haben, finden Sie im Shop von Photovoltaik.info Komplettsets, die auf typische Anlagengrößen und Bedürfnisse abgestimmt sind.



