Photovoltaik bei Teilverschattung: Wie Module trotzdem Strom liefern

Photovoltaik bei Teilverschattung: Wie Module trotzdem Strom liefern

Ein großer Baum im Garten, der Schornstein auf dem eigenen Dach oder das neu gebaute Nachbarhaus – viele Eigenheimbesitzer befürchten, dass Schatten ihre Pläne für eine Photovoltaikanlage zunichtemacht. War diese Sorge früher oft berechtigt, sorgen moderne Technologien heute dafür, dass eine Solaranlage auch bei teilweiser Verschattung effizient und rentabel arbeitet. Wir erklären, wie das funktioniert und worauf Sie achten sollten.

Das Problem mit dem Schatten: Mehr als nur weniger Licht

Man könnte meinen, ein kleiner Schatten auf einem Solarmodul verringere den Ertrag nur um den entsprechenden Prozentsatz. Die Realität ist jedoch komplexer: In einer herkömmlichen Photovoltaikanlage sind mehrere Module in Reihe geschaltet, ähnlich einer Lichterkette. Fällt die Leistung eines einzigen Moduls durch Verschattung stark ab, bremst es den gesamten Strang aus.

Die Folgen dieses Phänomens können erheblich sein. Studien und Praxiserfahrungen zeigen, dass bereits eine Teilverschattung den Jahresertrag einer Anlage um bis zu 25 % reduzieren kann. Selbst kleine, wandernde Schatten von Ästen, Antennen oder sogar Vogelkot können sich überproportional stark auswirken, wenn die Technik nicht darauf ausgelegt ist.

Die Standardlösung und ihre Grenzen: Bypass-Dioden

Fast jedes moderne Solarmodul ist mit sogenannten Bypass-Dioden ausgestattet, die man sich als kleine Umleitungen vorstellen kann. Wird ein Teilbereich eines Moduls verschattet, leiten diese Dioden den Strom um die betroffenen Solarzellen herum. Das verhindert, dass das gesamte Modul den Strang blockiert.

Das klingt gut, ist aber nur eine Teillösung. Die Bypass-Dioden deaktivieren nicht nur die verschatteten Zellen, sondern meist einen ganzen Zellverbund. Der Rest des Moduls arbeitet zwar weiter, doch ein Teil der potenziellen Leistung geht verloren.

Praxisbeispiel: Wandert der Schatten eines Schornsteins im Laufe des Vormittags über drei Module, werden in diesen die Bypass-Dioden aktiv und leiten den Strom um die verschatteten Bereiche. Obwohl dies einen Totalausfall des Strangs verhindert, arbeitet die Anlage währenddessen mit spürbar reduzierter Leistung.

Praxisbeispiel Schatten Schornstein

Moderne Technologien für maximale Erträge trotz Schatten

Zum Glück gibt es heute fortschrittliche Lösungen, die weit über den Schutz durch Bypass-Dioden hinausgehen. Sie sorgen dafür, dass jedes Modul möglichst nah an seinem individuellen Leistungsoptimum arbeitet.

Leistungsoptimierer – Das Beste aus jedem Modul herausholen

Ein Leistungsoptimierer ist ein kleines elektronisches Bauteil, das direkt an jedem Solarmodul installiert wird. Er regelt die Leistung jedes Moduls individuell, bevor der Strom zum zentralen Wechselrichter gelangt. Fällt ein Modul durch Schatten zurück, wird es nicht mehr zum Bremsklotz für die anderen. Die übrigen Module können weiterhin ihre volle Leistung erbringen.

In der Praxis lassen sich mit Leistungsoptimierern bis zu 25 % der Energie zurückgewinnen, die durch Verschattung sonst verloren ginge. Dadurch wird die gesamte Photovoltaikanlage deutlich robuster und ertragreicher.

Zwar sind die Anschaffungskosten etwa 10–20 % höher als bei einer Standardanlage, doch dieser Mehraufwand amortisiert sich bei entsprechenden Schattenverhältnissen oft schon nach wenigen Jahren durch die höheren Erträge.

Modulwechselrichter (Mikrowechselrichter) – Die dezentrale Revolution

Modulwechselrichter gehen noch einen Schritt weiter: Hier erhält jedes Solarmodul seinen eigenen kleinen Wechselrichter. Dadurch wird jedes Modul zu einem autarken Kleinstkraftwerk, das seinen Gleichstrom direkt vor Ort in Wechselstrom umwandelt. Die Module sind somit komplett voneinander entkoppelt.

Diese Lösung ist ideal für besonders komplexe Dächer mit mehreren Ausrichtungen, unterschiedlichen Neigungen oder starker, unregelmäßiger Verschattung. Anders als bei einem zentralen Wechselrichter, der den Strom der gesamten Anlage bündelt, gibt es hier keinen zentralen Schwachpunkt mehr. Fällt ein Modul aus oder ist verschattet, hat dies keinerlei Einfluss auf die anderen.

Anwendungsszenario: Stellen Sie sich ein verwinkeltes Dach mit einer Gaube und einem großen Baum vor, der zu verschiedenen Tageszeiten unterschiedliche Bereiche beschattet. Mit Mikrowechselrichtern lässt sich jeder Bereich des Daches optimal nutzen, ohne dass sich die Module gegenseitig in ihrer Leistung beeinträchtigen.

Intelligentes Schattenmanagement im Wechselrichter

Einige moderne String-Wechselrichter bieten eine integrierte Software-Lösung, das sogenannte Schattenmanagement. Dabei sucht der Wechselrichter selbstständig nach dem optimalen Arbeitspunkt für den gesamten Modulstrang, auch wenn einzelne Module temporär weniger Leistung liefern. Diese Technologie ist eine kostengünstige Alternative und bereits eine deutliche Verbesserung gegenüber älteren Systemen. Bei starker oder dauerhafter Verschattung sind modulelektronische Lösungen wie Optimierer oder Mikrowechselrichter jedoch meist überlegen.

Wann lohnt sich der Mehraufwand? Eine Kosten-Nutzen-Betrachtung

Ob sich die Investition in Leistungsoptimierer oder Mikrowechselrichter auszahlt, hängt von der individuellen Situation ab. Ein professioneller Installateur kann mithilfe spezieller Software (z. B. PV*SOL) eine Verschattungsanalyse durchführen. Dabei wird der Sonnenverlauf über das ganze Jahr simuliert und der potenzielle Ertragsverlust exakt berechnet.

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Anhand dieser Daten lässt sich fundiert entscheiden, welche Technologie den besten Kompromiss aus Kosten und Nutzen bietet. Oft zeigt sich, dass die Mehrinvestition in eine schattentolerante Technik die Wirtschaftlichkeit der Anlage langfristig sichert und optimiert. Eine solche Analyse hilft bei der wichtigen Frage, ob sich Photovoltaik lohnt, selbst wenn die Voraussetzungen auf dem Dach nicht hundertprozentig ideal sind.

FAQ – Häufige Fragen zur Photovoltaik bei Verschattung

  1. Kann man eine PV-Anlage auf einem Dach installieren, das fast immer im Schatten liegt?
    Nein, eine Photovoltaikanlage benötigt direkte Sonneneinstrahlung, um wirtschaftlich Strom zu erzeugen. Die hier vorgestellten Technologien sind dazu da, temporäre oder teilweise Verschattung zu managen, können aber fehlendes Sonnenlicht nicht ersetzen. Eine Nordausrichtung oder eine dauerhafte Verschattung durch hohe Gebäude ist in der Regel nicht für eine PV-Anlage geeignet.


  2. Was ist der wichtigste Unterschied zwischen Leistungsoptimierern und Mikrowechselrichtern?
    Leistungsoptimierer optimieren die Gleichstrom-Leistung jedes Moduls und leiten den Strom an einen zentralen String-Wechselrichter weiter. Mikrowechselrichter hingegen wandeln den Gleichstrom direkt am Modul in Wechselstrom um; es gibt keinen zentralen Wechselrichter mehr. Optimierer sind eine Optimierung des klassischen Systems, während Mikrowechselrichter einen komplett dezentralen Ansatz verfolgen.


  3. Wie finde ich heraus, wie stark mein Dach von Schatten betroffen ist?
    Eine erste Einschätzung können Sie selbst vornehmen, indem Sie den Schattenwurf auf Ihrem Dach an einem sonnigen Tag zu verschiedenen Uhrzeiten (morgens, mittags, nachmittags) und zu verschiedenen Jahreszeiten beobachten. Für eine exakte Analyse ist jedoch ein Fachbetrieb unerlässlich, der eine professionelle Simulation mit spezieller Software durchführt.


  4. Erhöhen Leistungsoptimierer oder Mikrowechselrichter den Wartungsaufwand?
    Im Gegenteil. Da die Leistung jedes einzelnen Moduls überwacht wird, lassen sich Probleme oder Ausfälle viel schneller und genauer identifizieren als bei einer Standardanlage. Die Komponenten selbst sind auf eine lange Lebensdauer ausgelegt und erfordern in der Regel keine gesonderte Wartung.


Fazit: Schatten ist eine lösbare Herausforderung

Die Sorge vor Verschattung sollte Sie nicht davon abhalten, über eine eigene Solaranlage nachzudenken. Dank moderner Technologien wie Leistungsoptimierern und Mikrowechselrichtern ist es heute problemlos möglich, auch auf teilverschatteten Dächern hohe und stabile Stromerträge zu erzielen. Der entscheidende Faktor für den Erfolg ist eine sorgfältige Planung. Eine professionelle Verschattungsanalyse zeigt, ob und welche Technologie für Ihr Dach die wirtschaftlichste Lösung ist. So stellen Sie sicher, dass Ihre Investition sich über viele Jahre auszahlt. Finden Sie jetzt auf Photovoltaik.info praxisnahe Informationen zur Auswahl der richtigen Komponenten und entdecken Sie im Shop passende Komplettsets, die bereits auf typische Anwendungsfälle mit Teilverschattung abgestimmt sind.

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