Photovoltaik auf dem Garagendach oder Carport: Ist das sinnvoll für Sie?

Photovoltaik auf dem Garagendach oder Carport: Ist das sinnvoll für Sie?

Viele Hausbesitzer, die über eine Photovoltaikanlage nachdenken, blicken zuerst auf ihr Hausdach. Dabei schlummert oft direkt daneben ein ungenutztes Potenzial: das Dach der Garage oder des Carports.

Diese Flächen sind oft weit mehr als eine Notlösung. Sie können eine strategisch kluge Ergänzung oder sogar die ideale Hauptfläche für Ihre private Energiewende sein. Dieser Beitrag zeigt Ihnen, wann sich eine solche Anlage lohnt, welche technischen Aspekte zu beachten sind und wie Sie das Maximum aus der vermeintlich kleinen Fläche herausholen.

Warum Garagen und Carports oft die perfekten Solarkraftwerke sind

Die Konzentration auf das Hauptdach ist verständlich, lässt aber wichtige Vorteile von Nebengebäuden außer Acht. Denn gerade für die Stromerzeugung bieten diese Flächen oft überraschend gute Bedingungen.

Ideale Ausrichtung und Flexibilität

Während die Ausrichtung des Hausdachs feststeht, bieten die Flachdächer von Garagen eine besondere Flexibilität. Hier lassen sich die Solarmodule mithilfe von Montagesystemen im optimalen Winkel zur Sonne aufständern. Selbst wenn eine reine Südausrichtung nicht möglich ist, können Ost-West-Anlagen den Stromertrag besser über den Tag verteilen. Erfahrungsgemäß reichen bereits Neigungswinkel von 10–15 Grad aus, um hohe Erträge zu erzielen und eine gute Selbstreinigung durch Regen zu gewährleisten.

Zusätzliche Fläche optimal nutzen

Das Dach eines durchschnittlichen deutschen Einfamilienhauses bietet 40 bis 60 Quadratmeter nutzbare Fläche. Doch was, wenn diese durch Dachfenster, Schornsteine oder eine ungünstige Verschattung nur eingeschränkt zur Verfügung steht? Eine Standardgarage bietet zusätzliche 15 bis 25 Quadratmeter, die oft frei von Hindernissen sind und optimal in der Sonne liegen.

  • Praxisbeispiel: Ein Hausdach wird vormittags von einem hohen Baum des Nachbarn verschattet. Die freistehende Garage hingegen liegt den ganzen Tag in der vollen Sonne. Eine PV-Anlage auf dem Garagendach kann hier die Ertragseinbußen des Hauptdachs ausgleichen oder diese sogar übertreffen.
Photovoltaik auf Garagendach

Geringerer Installationsaufwand

Garagen und Carports sind in der Regel deutlich niedriger als Wohnhäuser, was die Installation erheblich vereinfacht. Es wird weniger Gerüst benötigt, die Monteure haben einen leichteren Zugang und die Montagezeit verkürzt sich. Das spart nicht nur Nerven, sondern senkt auch die Installationskosten.

Die typischen Anwendungsfälle: Wann lohnt sich eine Anlage auf dem Nebengebäude?

Ob eine PV-Anlage auf Garage oder Carport für Sie sinnvoll ist, hängt von Ihrer individuellen Situation und Ihren Zielen ab. Drei Szenarien sind besonders verbreitet.

Fall 1: Die Ergänzung zur Dachanlage

Sie haben bereits eine Anlage auf dem Hausdach, aber Ihr Strombedarf steigt – zum Beispiel durch die Anschaffung eines Elektroautos oder einer Wärmepumpe. Die Garage bietet dann die perfekte Zusatzfläche, um die Gesamtleistung zu erhöhen und Ihren Autarkiegrad zu steigern. So können Sie den teuren Netzbezug reduzieren und Ihre Investition in die Elektromobilität mit selbst erzeugtem Solarstrom noch wirtschaftlicher gestalten.

Fall 2: Die Alternative bei ungeeignetem Hausdach

Nicht jedes Hausdach ist für Photovoltaik geeignet. Die Gründe dafür sind vielfältig:

  • Starke Verschattung durch Bäume oder Nachbargebäude
  • Eine reine Nordausrichtung, die den Ertrag stark mindert
  • Denkmalschutz, der bauliche Veränderungen am Dach verbietet
  • Eine komplexe Dachstruktur mit vielen Gauben, Fenstern und Winkeln

In solchen Fällen wird das Garagen- oder Carportdach zur ersten Wahl. Es ermöglicht Ihnen den Einstieg in die Solarenergie, auch wenn das Hauptdach keine Option ist. Wie bereits beschrieben, ist die richtige Photovoltaik Ausrichtung dabei entscheidend, die sich auf einem Flachdach besonders flexibel umsetzen lässt.

Fall 3: Das autarke E-Auto-Ladeparadies

Ein Carport mit Solardach ist die eleganteste Lösung für Besitzer von Elektrofahrzeugen. Die erzeugte Energie lässt sich direkt vor Ort zum Laden des Autos nutzen.

  • Alltagsszenario: Eine typische Carport-Anlage mit 3 kWp Leistung erzeugt in Deutschland jährlich etwa 2.800 bis 3.200 kWh Strom. Ein durchschnittliches E-Auto verbraucht ca. 15 kWh pro 100 km. Mit dem Strom vom Carportdach könnten Sie also rein rechnerisch eine Strecke von über 18.000 Kilometern pro Jahr zurücklegen – für die meisten Pendler mehr als ausreichend. In Kombination mit einer Wallbox wird das Carport so zur privaten Tankstelle mit kostenlosem Sonnenstrom.
Carport Solaranlage

Technische Aspekte und Planung: Was Sie beachten müssen

Eine gute Planung ist der Schlüssel zum Erfolg. Bevor die Module montiert werden, sollten Sie einige technische Punkte klären.

Statik und Dachbeschaffenheit

Eine Photovoltaikanlage bringt zusätzliches Gewicht auf das Dach. Moderne Solarmodule wiegen etwa 15 bis 20 kg pro Quadratmeter, hinzu kommt das Gewicht des Montagesystems. Bei aufgeständerten Systemen auf Flachdächern, die mit Gewichten beschwert werden (Ballastierung), kann die Last auf 25 kg/m² und mehr ansteigen.

Daher ist eine Prüfung der Statik durch einen Fachmann unerlässlich. Die meisten Dächer von Fertiggaragen sind für diese zusätzliche Last ausgelegt, bei älteren Bauten oder leichten Holz-Carports ist jedoch Vorsicht geboten.

Montagesysteme für Garage und Carport

Auf Flachdächern von Garagen kommen meist aufgeständerte Systeme zum Einsatz. Diese werden entweder fest mit der Dachhaut verbunden oder – als schonendere Variante – durch Gewichte beschwert, ohne die Dachabdichtung zu durchdringen.

Bei Schrägdächern auf Garagen verwendet man dieselben Dachhaken und Schienensysteme wie bei Wohnhäusern. Das passende Montagesystem für die Photovoltaikanlage ist entscheidend für Sicherheit und Langlebigkeit.

Anbindung an das Hausnetz

Der auf dem Garagendach erzeugte Strom muss ins Haus gelangen, wo er verbraucht oder ins Netz eingespeist wird. Dazu muss ein Kabel vom Wechselrichter (der sich in der Garage oder im Haus befinden kann) zum Zählerschrank im Haus verlegt werden. Das Kabel wird in der Regel als Erdkabel durch den Garten verlegt. Die Kosten für diese elektrische Anbindung liegen je nach Entfernung und Aufwand typischerweise zwischen 500 und 1.500 Euro.

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SKU: JSMINI2000Balko
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Kosten und Wirtschaftlichkeit: Rechnet sich die Investition?

Eine kleinere Anlage auf der Garage ist naturgemäß günstiger als eine große Dachanlage. Doch wie sehen die Zahlen konkret aus?

Was kostet eine PV-Anlage auf der Garage?

Rechnen Sie bei einer schlüsselfertigen PV-Anlage mit Kosten zwischen 1.200 und 1.800 Euro pro Kilowattpeak (kWp).

  • Beispielrechnung: Eine typische Anlage für ein Garagendach mit einer Leistung von 3 kWp kostet inklusive Montage und Anschluss zwischen 4.000 und 6.000 Euro. Wird die Garagenanlage zusammen mit einer Anlage auf dem Hauptdach installiert, sinken die spezifischen Kosten, da sich der Aufwand für Komponenten wie Wechselrichter oder Installation aufteilt. Einen detaillierten Überblick finden Sie in unserem Beitrag zu den allgemeinen Kosten einer PV-Anlage.

Ertrag und Amortisation

Eine 3-kWp-Anlage erzeugt je nach Standort und Ausrichtung jährlich etwa 2.700 bis 3.300 kWh Strom. Der Schlüssel zur Wirtschaftlichkeit liegt in einem hohen Eigenverbrauch. Jede Kilowattstunde, die Sie selbst verbrauchen, müssen Sie nicht für rund 35 Cent (Stand 2024) vom Energieversorger kaufen.

  • Amortisationsbeispiel: Wenn Sie von den 3.000 erzeugten kWh rund 50 % selbst verbrauchen (z. B. durch das Laden des E-Autos am Tag), sparen Sie allein dadurch über 500 Euro pro Jahr. Hinzu kommt die Einspeisevergütung für den überschüssigen Strom. Erfahrungsgemäß rechnet sich eine solche Anlage, insbesondere bei intensiver Nutzung für ein E-Fahrzeug, bereits nach 7 bis 9 Jahren.

Häufige Fragen (FAQ) zur Photovoltaik auf Garage und Carport

Benötige ich eine Baugenehmigung?
In den meisten Bundesländern sind PV-Anlagen auf bestehenden Gebäuden genehmigungsfrei. Es gibt jedoch Ausnahmen, etwa bei denkmalgeschützten Gebäuden oder wenn lokale Bebauungspläne besondere Vorschriften vorschreiben. Eine kurze Nachfrage beim zuständigen Bauamt schafft Klarheit.

Wie groß kann die Anlage auf meiner Garage sein?
Eine Standard-Einzelgarage (ca. 3×6 Meter) bietet eine Fläche von rund 18 m². Darauf finden typischerweise 8 bis 10 Solarmodule Platz, was einer Leistung von etwa 3 bis 4 kWp entspricht.

Kann ich die Anlage selbst installieren?
Die mechanische Montage der Module und Halterungen ist für handwerklich geschickte Personen oft machbar. Den elektrischen Anschluss an das Hausnetz muss jedoch zwingend ein zertifizierter Elektrofachbetrieb übernehmen. Dies ist nicht nur eine Frage der Sicherheit, sondern auch Voraussetzung für die Anmeldung beim Netzbetreiber.

Was passiert bei Verschattung durch das Haus oder Bäume?
Schon die teilweise Verschattung eines einzigen Moduls kann die Leistung eines ganzen Strangs reduzieren. In diesem Fall helfen Leistungsoptimierer oder Modulwechselrichter. Diese stellen sicher, dass jedes Modul seine maximale Leistung erbringt, unabhängig von den anderen Modulen. Eine professionelle Verschattungsanalyse im Vorfeld ist hier Gold wert.

Lohnt sich ein Stromspeicher für eine kleine Garagen-Anlage?
Bei einer reinen Garagen-Anlage ist ein Stromspeicher oft nicht die wirtschaftlichste Lösung. Da die erzeugte Strommenge überschaubar ist, ist es sinnvoller, den Verbrauch gezielt auf die Sonnenstunden zu legen (z. B. E-Auto laden, Waschmaschine laufen lassen). Ein Speicher rechnet sich eher bei größeren Anlagen auf dem Hauptdach, um auch den Abend- und Nachtverbrauch mit Solarstrom zu decken.

Fazit: Eine kleine Fläche mit großer Wirkung

Das Dach Ihrer Garage oder Ihres Carports ist weit mehr als nur ein Wetterschutz – es ist eine wertvolle Ressource für Ihre Unabhängigkeit vom Stromnetz. Ob als clevere Ergänzung, als primäre Stromquelle bei ungeeignetem Hausdach oder als private Tankstelle für Ihr E-Auto – eine Photovoltaikanlage auf dem Nebengebäude ist eine flexible, wirtschaftliche und oft unterschätzte Option.

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