Photovoltaik auf flachen Dächern: So nutzen Sie Ihr Dach optimal

Photovoltaik auf flachen Dächern: So nutzen Sie Ihr Dach optimal

Viele Hausbesitzer gehen davon aus, dass sich eine Photovoltaikanlage nur auf einem klassischen Schrägdach lohnt. Dächer mit geringer Neigung oder gar komplette Flachdächer werden oft als ungeeignet angesehen. Doch das ist ein weitverbreiteter Irrtum. Tatsächlich bieten gerade flache Dächer einzigartige Vorteile, die sie zu idealen Standorten für die Stromerzeugung machen können – vorausgesetzt, man kennt die richtigen Montagesysteme und prüft die Eignung sorgfältig.

Dieser Beitrag zeigt Ihnen, warum Ihr Flachdach eine ungenutzte Chance sein kann und worauf Sie bei der Planung achten müssen, um dessen volles Potenzial auszuschöpfen.

Warum ein flaches Dach ideal für Photovoltaik sein kann

Während bei einem Schrägdach Ausrichtung und Neigung durch die Architektur vorgegeben sind, haben Sie bei einem Flachdach die volle Kontrolle. Die Solarmodule werden dabei nicht direkt auf der Dacheindeckung montiert, sondern auf speziellen Konstruktionen – der sogenannten Aufständerung.

Das eröffnet entscheidende Vorteile:

  • Optimale Ausrichtung: Sie können die Module perfekt nach Süden ausrichten, um den maximalen Energieertrag um die Mittagszeit zu erzielen. Alternativ ist auch eine Ost-West-Ausrichtung möglich, die den Eigenverbrauch optimiert.


  • Idealer Neigungswinkel: Die Erfahrung zeigt, dass ein Neigungswinkel von 10 bis 15 Grad für aufgeständerte Module ideal ist. Er gewährleistet einen guten Kompromiss aus maximaler Sonneneinstrahlung und einem wichtigen Selbstreinigungseffekt durch Regen. Bei flacheren Winkeln können sich Schmutz und Staub leichter ablagern und den Ertrag mindern.


  • Bessere Hinterlüftung: Der Abstand zwischen Modul und Dachfläche sorgt für eine konstante Luftzirkulation. Diese Kühlung steigert die Effizienz der Solarmodule, da ihre Leistung bei hohen Temperaturen nachlässt.


Die richtige Montage: Das Herzstück Ihrer Flachdach-Anlage

Die Wahl des Montagesystems ist bei einem Flachdach entscheidend. Es muss Stabilität gewährleisten, die Dachhaut schützen und dauerhaft den Witterungsbedingungen standhalten. Hierfür gibt es grundsätzlich zwei bewährte Methoden.

System 1: Aufständerung mit Ballastierung (ohne Dachdurchdringung)

Dies ist die häufigste und schonendste Methode für Flachdächer. Anstatt die Halterungen fest im Dach zu verschrauben, wird das gesamte System durch gezielte Gewichte wie Betonplatten oder Kieswannen beschwert und so sicher fixiert.

Der größte Vorteil: Die Dachabdichtung bleibt vollständig intakt, was das Risiko von Undichtigkeiten minimiert.

Allerdings stellt dieses System hohe Anforderungen an die Statik des Gebäudes. Das Dach muss die zusätzliche Last durch die Module und die Ballastierung tragen können. Je nach Windlastzone und Gebäudehöhe ist mit einem Zusatzgewicht von 20 bis 50 kg pro Quadratmeter zu rechnen. Eine sorgfältige Prüfung der Dachlast für Photovoltaik durch einen Statiker ist hier unerlässlich.

Photovoltaik Montage auf Flachdach

System 2: Feste Verschraubung mit der Dachkonstruktion

Ist die Dachlastreserve für eine Ballastierung nicht ausreichend oder herrschen in der Region extrem hohe Windlasten, kommt eine feste Verschraubung infrage. Dabei werden spezielle Stockschrauben oder Montagefüße durch die Dachabdichtung hindurch in der tragenden Unterkonstruktion (z. B. aus Holz oder Beton) verankert.

Diese Methode erfordert höchste Präzision bei der Abdichtung der Durchdringungspunkte, um Feuchtigkeitsschäden sicher auszuschließen. Die Installation sollte daher ausschließlich von erfahrenen Fachbetrieben durchgeführt werden, die mit den spezifischen Anforderungen von Flachdächern vertraut sind.

"Feste Verschraubung mit der Dachkonstruktion"

Eignungsprüfung: Ist Ihr flaches Dach bereit für die Sonne?

Bevor Sie sich für eine Anlage entscheiden, sollten Sie einige wichtige Punkte prüfen. Diese sorgfältige Prüfung stellt sicher, dass sich Ihre Investition langfristig auszahlt.

  1. Statik und Dachlastreserve: Dies ist, wie bereits erwähnt, der kritischste Punkt. Lassen Sie von einem Statiker berechnen, wie viel zusätzliches Gewicht Ihr Dach tragen kann. Berücksichtigen Sie dabei nicht nur das Gewicht der Anlage, sondern auch potenzielle Schnee- und Windlasten. Ein typisches Flachdach auf einem Bungalow oder einer Garage ist nicht immer für hohe Zusatzlasten ausgelegt.


  2. Zustand der Dacheindeckung: Die Dachabdichtung (meist aus Bitumenbahnen, Kunststofffolien oder Flüssigkunststoff) sollte in einem einwandfreien Zustand sein. Eine PV-Anlage hat eine Lebensdauer von über 25 Jahren. Eine anstehende Dachsanierung sollte deshalb immer vor der Installation stattfinden.


  3. Verschattung: Prüfen Sie, ob Schornsteine, Lüftungsrohre, Gauben oder hohe Bäume in der Nachbarschaft zu bestimmten Tageszeiten Schatten auf die geplante Fläche werfen. Die Aufständerung bietet hier einen kleinen Vorteil, da sie die Module über kleinere Hindernisse heben kann.


  4. Entwässerung: Die Montagekonstruktion darf die Dachabläufe nicht behindern. Eine fachgerechte Planung sorgt dafür, dass Regenwasser auch weiterhin ungehindert abfließen kann.


Ost-West-Ausrichtung: Der Geheimtipp für Flachdächer

Eine reine Südausrichtung liefert zwar die höchste Spitzenleistung zur Mittagszeit, doch für viele Haushalte ist eine Ost-West-Ausrichtung die wirtschaftlichere Wahl. Dabei werden die Module dachförmig gegeneinander aufgeständert – eine Hälfte zeigt nach Osten, die andere nach Westen.

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Die Vorteile dieser Anordnung sind überzeugend:

  • Gleichmäßigere Stromproduktion: Die Anlage produziert bereits am Morgen Strom, wenn der erste Kaffee gekocht wird, und liefert auch am späten Nachmittag noch Energie, wenn Sie von der Arbeit nach Hause kommen.


  • Höherer Eigenverbrauch: Da der Strom dann erzeugt wird, wenn er typischerweise verbraucht wird, können Sie einen größeren Teil Ihrer eigenen Energie direkt nutzen. Das senkt Ihre Stromrechnung effektiver als die reine Einspeisung von Mittagsspitzen.


  • Bessere Flächennutzung: Da die Module flacher aufgestellt werden und sich gegenseitig stützen, kann die Dachfläche oft effizienter belegt werden als bei einer reinen Südanlage mit größeren Reihenabständen.


Deshalb entscheiden sich viele Hausbesitzer, die ihren Eigenverbrauch maximieren möchten, für dieses System. Es passt ideal zum Strombedarf eines typischen Vierpersonenhaushalts.

Ost-West-Ausrichtung auf Flachdach

Häufige Fragen (FAQ) zur Photovoltaik auf flachen Dächern

Wie viel Neigung braucht ein Solarmodul auf dem Flachdach?
Ein Winkel zwischen 10 und 15 Grad hat sich in der Praxis als ideal erwiesen. Er bietet einen hervorragenden Ertrag und sorgt dafür, dass Regenwasser Schmutz und Staub von den Modulen spülen kann, was die Leistung langfristig sichert.

Muss ich für die Montage in mein Dach bohren?
Nicht zwangsläufig. Das gängigste Verfahren ist die ballastierte Aufständerung, bei der die Konstruktion durch Gewichte beschwert wird und die Dachhaut unversehrt bleibt. Nur wenn die Statik dies nicht zulässt, ist eine feste Verschraubung notwendig.

Kann ich eine PV-Anlage auch auf einem Garagendach installieren?
Ja, das ist eine sehr beliebte Möglichkeit, ungenutzte Flächen zu aktivieren. Es gelten jedoch dieselben Voraussetzungen: Die Statik der Garage muss die zusätzliche Last tragen können und die Dacheindeckung muss intakt sein. Gerade bei Fertiggaragen ist eine Prüfung durch einen Fachmann unerlässlich.

Fazit: Ihr Flachdach ist eine ungenutzte Chance

Ein flaches oder flach geneigtes Dach ist kein Hindernis für eine eigene Photovoltaikanlage – im Gegenteil. Es bietet Ihnen die Flexibilität, die Ausrichtung und Neigung der Module perfekt auf Ihren Verbrauch und maximale Effizienz abzustimmen.

Die entscheidenden Faktoren für den Erfolg sind eine sorgfältige Prüfung der Statik und die Wahl des passenden Montagesystems. Ob eine beschwerte Aufständerung oder eine feste Verschraubung die richtige Lösung für Sie ist, hängt von den Gegebenheiten Ihres Daches ab. Mit der richtigen Planung verwandeln Sie Ihr Flachdach in ein ertragreiches Kraftwerk, das Ihnen über Jahrzehnte hinweg sauberen und günstigen Strom liefert.

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