Upgrade von 600W auf 800W: Was Betreiber von Altanlagen jetzt wissen müssen

Upgrade von 600W auf 800W: Was Betreiber von Altanlagen jetzt wissen müssen

Das Warten hat ein Ende: Mit dem Solarpaket I, das im Mai 2024 in Kraft getreten ist, wurde die Leistungsgrenze für Balkonkraftwerke offiziell von 600 auf 800 Watt angehoben. Viele Besitzer von Bestandsanlagen fragen sich nun, wie sie von dieser Neuregelung profitieren und ihr System aufrüsten können. Hier erfahren Sie, welche technischen Voraussetzungen und rechtlichen Schritte nötig sind und warum sich das Upgrade für die meisten Betreiber lohnt.

Die 800-Watt-Grenze ist da: Was das Solarpaket I für Sie bedeutet

Die Anhebung der Einspeisegrenze von 600 auf 800 Watt ist zwar die bekannteste, aber nicht die einzige wichtige Neuerung für Betreiber von Mini-PV-Anlagen. Das Ziel des Gesetzes: den Ausbau von Solarenergie für Privatpersonen so einfach wie möglich zu machen.

Die zwei wichtigsten Neuerungen im Überblick:

  1. 800 Watt Einspeiseleistung: Ihr Wechselrichter darf nun bis zu 800 Watt Leistung in Ihr Hausnetz einspeisen. Das sind über 33 % mehr als bisher.


  2. 2.000 Watt Modulleistung: Die Gesamtleistung Ihrer Solarmodule darf bis zu 2.000 Watt-Peak (Wp) erreichen. Dank dieser großzügigen Grenze lässt sich die 800-Watt-Einspeisung auch bei schwächerem Licht oder teilweiser Verschattung optimal ausnutzen.


Diese gesetzliche Klarstellung, die auch vom VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik) befürwortet wird, schafft endlich Planungssicherheit und vereinfacht den Betrieb erheblich.

Ein Balkonkraftwerk, angebracht an einem modernen Balkongeländer, produziert sauberen Strom.

Ein typisches Szenario für Besitzer von Bestandsanlagen: Ihre Anlage mit zwei 400-Wp-Modulen und einem 600-Watt-Wechselrichter kann an sonnigen Tagen oft mehr Strom produzieren, als der Wechselrichter verarbeiten kann. Die überschüssige Energie ging bisher verloren. Mit einem 800-Watt-Upgrade können Sie genau diese Leistungsspitzen endlich vollständig für sich nutzen.

Kann Ihr Balkonkraftwerk auf 800 Watt aufgerüstet werden?

Ob Ihr bestehendes System für das Upgrade bereit ist, hängt fast ausschließlich von einer Komponente ab: dem Wechselrichter. Die Solarmodule selbst sind in der Regel kein limitierender Faktor.

Der Wechselrichter: Das Herzstück Ihrer Anlage

Viele der in den letzten Jahren verkauften 600-Watt-Wechselrichter sind technisch bereits für 800 Watt oder mehr ausgelegt. Sie wurden lediglich per Software auf die alte 600-Watt-Grenze gedrosselt, um der damaligen Gesetzeslage zu entsprechen.

So finden Sie heraus, ob Ihr Wechselrichter update-fähig ist:

  • Blick ins Datenblatt: Suchen Sie nach der maximalen Ausgangsleistung oder einer Modellbezeichnung, die auf eine höhere Leistung hindeutet (z. B. „HM-800“ für einen auf 600 Watt gedrosselten Hoymiles-Wechselrichter).


  • Hersteller-App oder Website: Viele Hersteller bieten eine Software-Aktualisierung über ihre App oder eine Weboberfläche an. Prüfen Sie dort, ob ein Update zur Leistungssteigerung verfügbar ist.


  • Kontakt zum Händler: Wenn Sie unsicher sind, kann Ihr ursprünglicher Verkäufer oft Auskunft geben.


Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Markenhersteller wie Hoymiles, Deye oder APSystems solche Updates anbieten. Falls Ihr Modell kein Update erlaubt, ist der Austausch gegen ein neues 800-Watt-Modell nötig. Eine große Auswahl passender Wechselrichter für Balkonkraftwerke finden Sie direkt bei uns.

Die Solarmodule: Reicht die Leistung aus?

Die gute Nachricht zuerst: Ihre bestehenden Solarmodule müssen Sie in den allermeisten Fällen nicht austauschen. Die neue Regelung erlaubt eine Modulleistung von bis zu 2.000 Wp. Eine typische Altanlage besteht aus zwei Modulen mit je 380 bis 420 Wp, also insgesamt unter 850 Wp. Sie bleiben damit nicht nur weit unter der neuen Obergrenze, sondern haben sogar noch Spielraum für eine spätere Erweiterung.

Wenn Sie dennoch über eine komplette Neuanschaffung nachdenken, etwa weil Ihre alten Module nicht mehr die volle Leistung bringen, sind moderne Anlagen eine gute Option. Ein Balkonkraftwerk 800 Watt Komplettset ist bereits optimal auf die neue Gesetzgebung abgestimmt und enthält alle benötigten Komponenten.

Schritt für Schritt zum 800-Watt-Upgrade

Der Weg zur erhöhten Leistung ist unkomplizierter, als viele denken. Folgen Sie einfach diesen vier Schritten.

  1. Technischen Check durchführen
    Prüfen Sie wie oben beschrieben, ob Ihr Wechselrichter per Software-Update auf 800 Watt freigeschaltet werden kann oder ob ein Austausch nötig ist.


  2. Upgrade durchführen (Software oder Hardware)
    Führen Sie das Software-Update über die App des Herstellers durch. Dies dauert oft nur wenige Minuten. Falls ein neuer Wechselrichter nötig ist, tauschen Sie das Gerät aus. Achten Sie dabei darauf, die Anlage vorher vollständig vom Stromnetz zu trennen.


  3. Zähler prüfen
    Die neue Gesetzgebung duldet vorübergehend auch alte Ferraris-Zähler. Diese können rückwärtslaufen, wenn Sie mehr Strom erzeugen als verbrauchen. Das ist zwar temporär erlaubt, doch der Netzbetreiber ist nun verpflichtet, bei Ihnen kostenlos einen modernen digitalen Zähler oder ein Smart Meter zu installieren. Sie müssen den Tausch nicht selbst anstoßen – der Netzbetreiber wird von sich aus auf Sie zukommen.


  4. Vereinfachte Anmeldung im Marktstammdatenregister (MaStR)
    Die umständliche Anmeldung beim Netzbetreiber entfällt. Sie müssen Ihr aufgerüstetes Balkonkraftwerk lediglich im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur registrieren bzw. Ihre bestehende Registrierung aktualisieren. Der Prozess ist auf wenige, einfache Angaben reduziert und in Minuten online erledigt.

Häufige Fragen zum 800-Watt-Upgrade

Lohnt sich der Aufwand für 200 Watt mehr?
Ja, absolut. Eine Anlage, die mit 800 statt 600 Watt einspeist, kann an sonnigen Tagen bis zu 33 % mehr Strom für Ihren Eigenverbrauch bereitstellen. Diese zusätzliche Leistung deckt die Grundlast (Kühlschrank, Router, Standby-Geräte) noch zuverlässiger ab. Über das Jahr gerechnet ergibt sich je nach Standort und Verbrauchsprofil eine zusätzliche Ersparnis von 30 bis 60 Euro.

Was passiert, wenn mein Wechselrichter nicht update-fähig ist?
Wenn Ihr Wechselrichter nicht per Software aktualisiert werden kann, müssen Sie in ein neues 800-Watt-Modell investieren. Die Kosten hierfür liegen in der Regel zwischen 100 und 200 Euro. Angesichts der zusätzlichen Stromersparnis amortisiert sich diese Investition oft schon nach zwei bis vier Jahren.

Muss ich meinen Schuko-Stecker gegen einen Wieland-Stecker tauschen?
Nein. Das Solarpaket I hat den gängigen Schuko-Stecker für Anlagen bis 800 Watt nun auch offiziell für zulässig erklärt. Die lange Debatte um den speziellen Wieland-Einspeisestecker ist damit beendet. Sie können Ihre Anlage weiterhin sicher über eine normale Steckdose betreiben.

Mein alter Zähler wurde noch nicht getauscht. Darf ich trotzdem auf 800 Watt upgraden?
Ja. Das Gesetz sieht eine Übergangsfrist vor. Sie dürfen Ihre Anlage auf 800 Watt umstellen, auch wenn noch ein alter Zähler verbaut ist. Der Netzbetreiber ist für den Austausch zuständig und wird den Zählertausch für Sie kostenlos vornehmen.

Ich habe mein 600-Watt-System nie angemeldet. Was soll ich jetzt tun?
Nutzen Sie die Gelegenheit und holen Sie die Registrierung jetzt nach. Mit dem neuen, stark vereinfachten Verfahren im Marktstammdatenregister ist das schnell erledigt. Es sind keine Sanktionen für die verspätete Anmeldung von Altanlagen bekannt.

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Fazit: Ein lohnendes Upgrade für fast jeden Betreiber

Die Anhebung auf 800 Watt ist mehr als nur eine Zahl: Sie ist ein klares Signal für eine bürgerfreundlichere Energiewende. Für Besitzer von Bestandsanlagen ist das Upgrade in den meisten Fällen einfach, kostengünstig und rechtlich unbedenklich. Sie maximieren den Ertrag Ihrer Solaranlage, senken Ihre Stromkosten weiter und nutzen die Sonnenenergie noch effizienter.

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