Lärm vom Balkonkraftwerk? Wenn der Wechselrichter brummt oder pfeift

Lärm vom Balkonkraftwerk? Wenn der Wechselrichter brummt oder pfeift

Die Sonne scheint, Sie genießen die Ruhe auf Ihrem Balkon und freuen sich über den Strom vom eigenen Balkonkraftwerk. Doch plötzlich hören Sie ein leises, hochfrequentes Pfeifen oder ein monotones Brummen.

Die Quelle ist schnell ausgemacht: der Mikrowechselrichter. Obwohl moderne Geräte meist sehr leise arbeiten, können solche Geräusche in einer ruhigen Umgebung als störend empfunden werden. Wir erklären, warum Wechselrichter überhaupt Geräusche entwickeln, was als normal gilt und wie Sie mit einfachen Lösungen wieder für Ruhe sorgen.

Warum macht ein Wechselrichter Geräusche?

Ein Mikrowechselrichter hat eine zentrale Aufgabe: Er wandelt den Gleichstrom (DC) Ihrer Solarmodule in den Wechselstrom (AC) um, den Ihr Haushalt nutzt. Dieser Umwandlungsprozess ist ein aktiver elektronischer Vorgang, der nicht völlig geräuschlos vonstattengeht. Ein leises Betriebsgeräusch ist daher in den meisten Fällen physikalisch bedingt und kein Grund zur Sorge.

Wie laut und in welcher Tonart es klingt, hängt stark von der Qualität der verbauten Komponenten und der aktuellen Leistung ab. An einem sonnigen Mittag, wenn die Anlage unter Volllast läuft, ist der Wechselrichter daher oft etwas lauter als am frühen Morgen. Die meisten modernen Mikrowechselrichter sind mit einer Lautstärke von unter 25 Dezibel (dB) spezifiziert, was leiser als ein Flüstern ist. Dennoch wirkt ein hochfrequentes Pfeifen selbst bei geringer Lautstärke oft unangenehmer als ein tiefes Brummen.

Die technischen Ursachen für Brummen und Pfeifen im Detail

Um die Geräuschentwicklung zu verstehen, muss man keinen Elektrotechnik-Abschluss haben. Die Ursachen liegen in zwei physikalischen Effekten, die in den Bauteilen des Wechselrichters auftreten.

Mikrowechselrichter, der an einem Balkongeländer montiert ist und die Sonne scheint

1. Magnetostriktion in Spulen und Transformatoren

Im Inneren eines Wechselrichters befinden sich Spulen und kleine Transformatoren. Fließt Strom hindurch, erzeugen sie ein Magnetfeld. Dieses Feld bewirkt, dass sich das Material der Bauteile minimal zusammenzieht und wieder ausdehnt – es vibriert. Diese Schwingungen übertragen sich auf die Luft und werden als tiefes Brummen hörbar.

2. Piezoelektrischer Effekt in Kondensatoren

Für die Glättung der elektrischen Spannung sind Keramikkondensatoren zuständig. Unter dem Einfluss der schnell wechselnden Spannung beginnen auch sie zu schwingen. Da diese Schwingungen eine sehr hohe Frequenz aufweisen, erzeugen sie ein pfeifendes oder fiependes Geräusch. Dieses liegt oft in einem Frequenzbereich von bis zu 20.000 Hertz, den vor allem jüngere Menschen gut hören, während er für ältere Personen meist unhörbar ist.

Die Erfahrung zeigt, dass die Qualität der Bauteile einen entscheidenden Unterschied macht. Günstigere Modelle neigen eher zu hörbaren Geräuschen, weil bei der Herstellung von Spulen und Kondensatoren häufig an der Qualität der Verklebung oder der Vergussmasse gespart wird.

Nahaufnahme der elektronischen Bauteile in einem geöffneten Wechselrichter, Fokus auf Spulen und Kondensatoren

Wie laut ist zu laut? Ein Blick auf die Richtwerte

Die Wahrnehmung von Lärm ist sehr subjektiv. Was den einen nicht stört, kann für den anderen eine erhebliche Belästigung sein. Dennoch gibt es Orientierungswerte. Die Lautstärke wird in Dezibel (dB(A)) gemessen, wobei eine Erhöhung um 10 dB bereits als Verdopplung der wahrgenommenen Lautstärke empfunden wird.

  • 20 dB(A): Blätterrauschen oder ein sehr leises Flüstern
  • 30 dB(A): Ein ruhiges Schlafzimmer bei Nacht
  • 40 dB(A): Leise Radiomusik oder eine Bibliothek

Ein Mikrowechselrichter mit einer Lärmemission von unter 25 dB(A) gilt in der Regel als sehr leise. Diesen Wert finden Sie im technischen Datenblatt des Herstellers. Eine spezielle gesetzliche Norm für die Geräuschemission von Wechselrichtern gibt es zwar nicht, es gelten jedoch die allgemeinen Regeln des Immissionsschutzrechts, die vor erheblichen Belästigungen schützen – auch im Verhältnis zu den Nachbarn.

Praktische Lösungen: Was tun, wenn der Wechselrichter stört?

Wenn Sie die Geräusche Ihres Wechselrichters als störend empfinden, gibt es zum Glück mehrere wirksame und meist einfache Lösungen.

1. Die Wahl des richtigen Geräts

Die beste Lösung ist natürlich, dem Problem vorzubeugen. Schon vor der Anschaffung lohnt sich daher ein Blick ins Datenblatt: Das Geräuschniveau ist bei der Auswahl des richtigen Mikrowechselrichters ein oft unterschätztes, aber wichtiges Kriterium. Markenhersteller investieren häufiger in höherwertige, vibrationsarme Bauteile.

2. Der richtige Montageort

Der Montageort hat einen gewaltigen Einfluss darauf, wie laut das Geräusch wahrgenommen wird. Wird der Wechselrichter direkt auf einer großen, schwingungsfähigen Fläche montiert, kann diese wie der Korpus einer Gitarre wirken und die Vibrationen verstärken.

  • Vermeiden Sie: Dünne Blechverkleidungen, hohle Metallgeländer oder leichte Trennwände.
  • Bevorzugen Sie: Eine massive Hauswand, einen schweren Betonpfeiler oder einen stabilen, massiven Teil der Balkonkonstruktion.

Praxisbeispiel: Stellen Sie sich vor, Sie legen ein summendes Smartphone auf einen Holztisch – das Geräusch wird sofort lauter und tiefer. Derselbe Effekt tritt auf, wenn der Wechselrichter direkt auf ein dünnes Balkongeländer geschraubt wird. Schon ein Versetzen um wenige Zentimeter an eine solidere Stelle kann einen großen Unterschied machen.

3. Entkopplung durch Dämpfung

Bei bereits installierten Anlagen ist dies die wirksamste Methode. Ziel ist es, die Übertragung der Vibrationen vom Wechselrichter auf die Montagefläche zu unterbinden. Dafür eignen sich spezielle Gummipuffer oder Silentblöcke, die Sie zwischen dem Wechselrichter und der Halterung montieren. Diese kleinen, kostengünstigen Bauteile absorbieren die Schwingungen effektiv und können das Störgeräusch erheblich dämpfen oder sogar ganz beseitigen.

4. Standortwechsel als letzte Option

Wenn die bisherigen Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen, kann eine Verlegung des Wechselrichters die letzte Lösung sein. Wählen Sie einen Ort, der weiter von Fenstern, Türen oder dem Sitzbereich entfernt ist. Bei einem Balkonkraftwerk ist der Spielraum durch die Kabellängen begrenzt, doch manchmal reicht schon die Montage an der Außenseite des Balkons statt an der Innenseite.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Wechselrichter-Geräuschen

Ist es normal, dass mein Wechselrichter Geräusche macht?
Ja, ein sehr leises elektronisches Summen oder Surren ist ein normales Betriebsgeräusch, das durch die Leistungselektronik entsteht. Ein lautes Brummen oder schrilles Pfeifen kann jedoch auf eine ungünstige Montage oder ein Gerät mit weniger hochwertigen Bauteilen hindeuten.

Ändert sich die Lautstärke im Tagesverlauf?
Ja, das ist typisch. Die Geräuschentwicklung hängt oft direkt mit der erzeugten Leistung zusammen. Bei starker Sonneneinstrahlung und maximaler Stromproduktion kann der Wechselrichter lauter sein als in den Morgen- oder Abendstunden.

Kann ein lauter Wechselrichter ein Zeichen für einen Defekt sein?
Nicht zwangsläufig. Wenn das Geräusch aber plötzlich auftritt, sich verändert oder ein mechanisches Klappern hinzukommt, sollten Sie das Gerät überprüfen und gegebenenfalls den Hersteller oder Verkäufer kontaktieren.

Höre nur ich das Geräusch, aber mein Partner nicht?
Das ist sehr gut möglich. Das Hörvermögen für hohe Frequenzen nimmt mit dem Alter ab. Insbesondere das Pfeifen von Kondensatoren liegt oft in einem Frequenzbereich, den jüngere Menschen deutlich wahrnehmen, während Ältere ihn oft nicht mehr hören können.

Helfen spezielle Gehäuse gegen den Lärm?
Davon ist eher abzuraten. Ein Wechselrichter erzeugt Wärme, die abgeführt werden muss. Ein selbstgebautes Gehäuse kann einen Hitzestau verursachen, was die Leistung des Geräts mindert und seine Lebensdauer drastisch verkürzen kann.

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Fazit: Mit dem richtigen Wissen zu einem leisen Balkonkraftwerk

Ein störendes Geräusch vom Wechselrichter kann die Freude an der eigenen Solaranlage zwar trüben, lässt sich in den meisten Fällen aber einfach beheben. Die wichtigste Erkenntnis ist: Obwohl die Geräuschentwicklung physikalisch bedingt ist, hängt die Lautstärke maßgeblich von der Qualität der Bauteile und vor allem vom Montageort ab.

Achten Sie also schon beim Kauf auf ein leises Modell und wählen Sie einen soliden Montagepunkt. Sollte Ihr bestehendes Gerät zu laut sein, sind vibrationsdämpfende Gummipuffer eine kostengünstige und äußerst effektive Lösung. So steht einem ruhigen und entspannten Sonnenbad auf dem Balkon – versorgt mit eigenem Solarstrom – nichts mehr im Wege.

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