Klimaanlage mit dem Balkonkraftwerk betreiben: Wie Sie im Sommer Stromkosten gezielt reduzieren
Die Sommermonate bringen nicht nur willkommenen Sonnenschein, sondern oft auch drückende Hitze in die eigenen vier Wände. Eine mobile Klimaanlage verspricht schnelle Abkühlung, doch der hohe Stromverbrauch trübt die Freude schnell.
An heißen Tagen wird ein solches Gerät leicht zu einem der größten Stromfresser im Haushalt. Es gibt jedoch eine clevere Lösung, mit der Sie genau dann gegensteuern, wenn die Sonne am stärksten scheint: die Kombination Ihrer Klimaanlage mit einem Balkonkraftwerk.
Inhaltsverzeichnis
Das Dilemma an heißen Tagen: Kühlung vs. Stromkosten
Mobile Klimageräte sind wahre Energiefresser. Je nach Modell und Kühlleistung verbrauchen sie zwischen 1.000 und 2.000 Watt (1 bis 2 kWh) pro Stunde. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von rund 42 Cent pro Kilowattstunde (Stand 2023) können bereits fünf Stunden Kühlung am Nachmittag mit über 4 Euro zu Buche schlagen. Auf einen heißen Monat hochgerechnet, entstehen so schnell Zusatzkosten von 50 bis 100 Euro – nur für ein einziges Gerät.
Die Lösung liegt darin, den teuren Netzstrom durch selbst erzeugten, kostenlosen Solarstrom zu ersetzen.
Die geniale Verbindung: Wenn die Sonne für Ihre Kühlung arbeitet
Das Prinzip ist ebenso einfach wie genial. Die größte Hitze in Ihrer Wohnung entsteht, wenn die Sonneneinstrahlung am intensivsten ist – typischerweise zur Mittags- und Nachmittagszeit. Genau dann erzeugt auch ein Balkonkraftwerk den meisten Strom.
Hier zeigt sich eine oft übersehene, aber logische Synergie: Die Sonne, die den Kühlbedarf erst verursacht, liefert gleichzeitig die kostenlose Energie, um ihn zu decken. Sie nutzen den Strom also genau dann, wenn er entsteht und am dringendsten gebraucht wird.

Wie ein Balkonkraftwerk Ihre Klimaanlage unterstützt
Ein Balkonkraftwerk wird an eine normale Steckdose angeschlossen und speist den erzeugten Solarstrom direkt in Ihr Hausnetz ein. Angeschlossene Geräte wie Ihre Klimaanlage nutzen automatisch zuerst diesen kostenlosen Solarstrom, bevor sie zusätzlichen Strom aus dem öffentlichen Netz beziehen. Dieser Vorgang wird als Eigenverbrauch bezeichnet.
Ein modernes Balkonkraftwerk liefert an einem sonnigen Tag eine Leistung von bis zu 600 Watt – und mit der bald geltenden neuen Regelung sogar bis zu 800 Watt. Es kann eine leistungsstarke Klimaanlage also nicht vollständig allein versorgen, aber deren Strombezug aus dem Netz drastisch reduzieren.
Ein praktisches Beispiel:
Ihre Klimaanlage benötigt 1.100 Watt. Ihr Balkonkraftwerk liefert zur gleichen Zeit 550 Watt. Anstatt 1.100 Watt teuren Netzstrom zu kaufen, beziehen Sie nur noch die Differenz von 550 Watt. Sie halbieren in diesem Moment Ihre Stromkosten für die Kühlung.
Rechnet sich das? Eine Beispielrechnung
Um den Effekt greifbarer zu machen, hilft eine einfache Rechnung. Nehmen wir realistische Werte an:
- Verbrauch der Klimaanlage: 1.000 Watt (1 kW)
- Leistung des Balkonkraftwerks (zur Mittagszeit): 550 Watt
- Strompreis: 0,42 € pro kWh
Szenario 1: Betrieb ohne Balkonkraftwerk
Die Klimaanlage läuft eine Stunde und verbraucht 1 kWh.
Kosten: 1 kWh * 0,42 €/kWh = 0,42 € pro Stunde
Szenario 2: Betrieb mit Balkonkraftwerk
Die Klimaanlage läuft eine Stunde, das Balkonkraftwerk deckt davon 550 Watt. Nur die restlichen 450 Watt (0,45 kW) kommen aus dem Netz.
Kosten: 0,45 kWh * 0,42 €/kWh = 0,19 € pro Stunde
Ihre Ersparnis beträgt in diesem Fall 0,23 € pro Stunde. Läuft die Anlage an 30 heißen Sommertagen jeweils vier Stunden am Nachmittag, summiert sich die Ersparnis allein durch den Betrieb der Klimaanlage auf über 27 Euro. Da das Balkonkraftwerk gleichzeitig auch die Grundlast Ihres Haushalts (Kühlschrank, Router, Stand-by-Geräte) deckt, fällt die Gesamtersparnis in der Praxis sogar noch höher aus.

Balkon
Worauf Sie bei der Kombination achten sollten
Damit das Zusammenspiel optimal funktioniert, sollten Sie einige Punkte beachten:
Leistung des Klimageräts kennen
Achten Sie auf den kontinuierlichen Stromverbrauch Ihrer Klimaanlage, nicht nur auf die maximale Kühlleistung. Viele moderne Geräte laufen nach der ersten Abkühlphase in einem sparsameren Modus, der sich dann ideal von einem Balkonkraftwerk unterstützen lässt.Mobile Klimaanlagen sind ideal
Für Mieter und Eigentümer, die eine flexible Lösung suchen, sind mobile Monoblock-Klimageräte die erste Wahl. Sie werden einfach in die Steckdose gesteckt und sind sofort einsatzbereit – genau wie das Balkonkraftwerk.Eigenverbrauch intelligent maximieren
Die Anschaffung lohnt sich am meisten, wenn Sie den erzeugten Strom direkt verbrauchen. Versuchen Sie daher, große Verbraucher wie Waschmaschine oder Geschirrspüler ebenfalls in den sonnenreichen Mittagsstunden zu nutzen. So maximieren Sie Ihren Eigenverbrauch und senken die Stromrechnung zusätzlich.

Übrigens: Die Anmeldung eines Balkonkraftwerks ist unkompliziert und in wenigen Schritten erledigt.
Häufige Fragen (FAQ)
Kann mein Balkonkraftwerk die Klimaanlage komplett alleine betreiben?
In den meisten Fällen nicht. Eine typische Klimaanlage benötigt mehr Leistung, als ein einzelnes Balkonkraftwerk liefern kann. Es reduziert den Zukauf von teurem Netzstrom aber erheblich und senkt so die Betriebskosten.
Was passiert, wenn Wolken aufziehen?
Wenn die Leistung des Balkonkraftwerks durch Wolken kurzzeitig sinkt, gleicht Ihr Hausnetz das Defizit nahtlos aus. Ihre Klimaanlage läuft ohne Unterbrechung weiter. Sie bemerken von diesem Wechsel nichts.
Funktioniert das auch mit einer fest installierten Split-Klimaanlage?
Ja, das Prinzip ist identisch. Auch eine fest verbaute Klimaanlage bezieht ihren Strom aus dem Hausnetz. Der eingespeiste Solarstrom wird auch hier vorrangig verbraucht und senkt die Stromrechnung.
Lohnt sich das auch für andere Geräte im Sommer?
Absolut. Ventilatoren, Poolpumpen, Kühltruhen oder die Umwälzpumpe der Heizung sind weitere typische Sommer-Verbraucher, deren Kosten durch ein Balkonkraftwerk effektiv gesenkt werden können.
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Fazit: Eine clevere Strategie für einen kühlen Kopf und niedrige Kosten
Die Kombination einer Klimaanlage mit einem Balkonkraftwerk ist eine clevere und wirtschaftliche Strategie. Sie nutzen die Sonnenenergie genau dann, wenn sie am intensivsten ist, um die dadurch entstehende Hitze kostengünstig zu bekämpfen. Statt sich über hohe Stromrechnungen zu ärgern, genießen Sie so die sonnigen Tage in einem kühlen Raum – mit dem guten Gefühl, Ihren Strom teilweise selbst und umweltfreundlich zu erzeugen.
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