Balkonkraftwerk bei Umzug: Ein Leitfaden für Demontage, Transport und Neuanmeldung

Balkonkraftwerk bei Umzug: Ein Leitfaden für Demontage, Transport und Neuanmeldung

Ein Umzug bringt viel Organisation mit sich. Wer ein Balkonkraftwerk besitzt, stellt sich neben Kistenpacken und Möbeltransport eine besondere Frage: Kann meine Mini-Solaranlage einfach mit umziehen?

Die Antwort ist ein klares Ja, denn Balkonkraftwerke sind auf Flexibilität und Mobilität ausgelegt. Mit der richtigen Planung gelingt der Umzug Ihrer privaten Stromquelle unkompliziert. Dieser Leitfaden führt Sie durch alle wichtigen Schritte – von der sicheren Demontage über den Transport bis zur Wiederinbetriebnahme am neuen Wohnort.

Die gute Nachricht vorweg: Ihr Kraftwerk zieht mit Ihnen um

Einer der größten Vorteile von Mini-PV-Anlagen ist ihre Portabilität. Anders als große Dachanlagen sind sie nicht fest mit dem Gebäude verbunden und können daher bei einem Wohnungswechsel einfach mitgenommen werden. Sie haben in eine nachhaltige Technologie investiert, die sich Ihnen anpasst – nicht umgekehrt.

Der gesamte Prozess gliedert sich im Wesentlichen in drei Phasen: die Vorbereitung am alten Standort, der sichere Transport und die Inbetriebnahme im neuen Zuhause. Mit etwas Sorgfalt sorgen Sie dafür, dass Ihre Anlage auch nach dem Umzug zuverlässig Strom produziert.

Schritt 1: Die Vorbereitung am alten Standort

Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Bevor Sie auch nur eine Schraube lösen, gilt es, einige organisatorische und sicherheitsrelevante Punkte zu klären.

Abmeldung und Demontage – Was Sie beachten müssen

An erster Stelle steht die Sicherheit. Trennen Sie die Anlage vollständig vom Stromnetz, indem Sie den Stecker aus der Steckdose ziehen. Warten Sie einige Minuten, damit sich eventuelle Restspannungen im System abbauen können.

Die Demontage selbst gelingt in der Regel mit einfachen Werkzeugen. Lösen Sie die Befestigungsklammern der Solarmodule und heben Sie diese vorsichtig aus der Halterung. Am besten arbeiten Sie dabei zu zweit, da die Module recht unhandlich sein können. Anschließend werden Wechselrichter und Verkabelung abmontiert.

Es ist eine Geste der Höflichkeit, Ihren alten Vermieter über die Demontage zu informieren. Eine formelle Abmeldung beim bisherigen Netzbetreiber ist ebenfalls ratsam, um den Vorgang sauber abzuschließen. Meist genügt hierfür eine kurze E-Mail.

Schritt 2: Der sichere Transport der Komponenten

Die Komponenten Ihres Balkonkraftwerks sind robust, aber nicht unzerstörbar. Insbesondere die Solarmodule erfordern beim Transport besondere Aufmerksamkeit.

Solarmodule: Das empfindliche Herzstück

Die Glasoberfläche der Solarmodule ist anfällig für Kratzer und Brüche. Ein Haarriss, mit bloßem Auge kaum sichtbar, kann die Leistung des Moduls bereits spürbar verringern.

Praxistipp für den Transport:

  • Originalverpackung: Falls Sie die Originalverpackung aufbewahrt haben, ist dies die sicherste Transportlösung.
  • Alternative Verpackung: Wickeln Sie die Module einzeln in dicke Decken oder Luftpolsterfolie. Schützen Sie die Ecken und Kanten zusätzlich mit Kantenschutz aus Pappe oder Schaumstoff.
  • Sicherung im Fahrzeug: Transportieren Sie die Module stehend und sichern Sie sie so, dass sie während der Fahrt nicht verrutschen oder umfallen können. Legen Sie sie niemals flach hin und stapeln Sie keine anderen Gegenstände darauf.
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Der Wechselrichter und die Kabel sind zwar weniger empfindlich, sollten aber dennoch gut gepolstert in einem separaten Karton transportiert werden, um Schäden zu vermeiden.

Schritt 3: Die Inbetriebnahme am neuen Wohnort

Im neuen Zuhause angekommen, beginnt der Wiederaufbau. Doch bevor Sie die Anlage montieren und anschließen, stehen einige wichtige administrative und technische Prüfungen an.

Die rechtlichen und baulichen Voraussetzungen prüfen

Der wichtigste Schritt vor der Montage ist, die Zustimmung des neuen Vermieters einzuholen. Auch wenn Balkonkraftwerke seit 2024 als privilegierte Maßnahme gelten, ist eine Absprache unerlässlich.

Prüfen Sie als Nächstes den neuen Montageort. Ist der Balkon, die Fassade oder das Garagendach stabil genug? Passt die vorhandene Balkonkraftwerk Halterung oder benötigen Sie eine neue? Bedenken Sie auch die neue Ausrichtung zur Sonne und mögliche Verschattungen durch Bäume oder Nachbargebäude, da diese den späteren Stromertrag beeinflussen.

Die Bürokratie: Anmeldung am neuen Standort

Mit dem Umzug ändert sich auch die Zuständigkeit. Daher muss Ihre Anlage an der neuen Adresse offiziell gemeldet werden. Dieser Schritt ist für den legalen Betrieb entscheidend.

  1. Ummeldung im Marktstammdatenregister (MaStR):
    Sie müssen Ihre Anlage nicht neu registrieren. Loggen Sie sich stattdessen in Ihr bestehendes Konto im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur ein und aktualisieren Sie den Standort Ihrer Anlage. Dieser Schritt ist gesetzlich verpflichtend und sollte innerhalb eines Monats nach dem Umzug erfolgen.


  2. Anmeldung beim neuen Netzbetreiber:
    Mit dem Umzug wechselt in der Regel auch der zuständige Netzbetreiber. Sie müssen Ihr Balkonkraftwerk anmelden, und zwar beim neuen lokalen Betreiber. Die meisten Netzbetreiber stellen dafür vereinfachte Online-Formulare auf ihrer Website bereit. Die Anmeldung ist kostenlos.


Sobald diese Schritte erledigt sind und die Anlage sicher montiert ist, können Sie sie wieder ans Stromnetz anschließen und von Ihrem selbst erzeugten Strom profitieren.

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Häufige Fragen (FAQ) zum Umzug mit einem Balkonkraftwerk

Was ist, wenn der neue Vermieter die Anlage nicht erlaubt?

Suchen Sie das Gespräch und weisen Sie auf die neue Gesetzeslage hin, die den Anspruch auf eine solche Anlage stärkt. Sollte eine Montage dennoch unmöglich sein, können Sie die Anlage verkaufen. Viele Nutzer finden schnell Abnehmer für gut erhaltene Komplettsets.

Muss ich meinen Stromzähler am neuen Wohnort tauschen lassen?

In der Regel nicht. Moderne digitale Stromzähler sind standardmäßig mit einer Rücklaufsperre ausgestattet. Sollte noch ein alter Ferraris-Zähler ohne Rücklaufsperre verbaut sein, wird der Netzbetreiber diesen im Zuge Ihrer Anmeldung kostenfrei austauschen.

Lohnt sich der Aufwand des Umzugs überhaupt?

Definitiv. Eine typische 800-Watt-Anlage kann je nach Standort und Ausrichtung jährlich Stromkosten von bis zu 200 Euro einsparen. Der einmalige Aufwand für den Umzug rechnet sich also oft schon innerhalb des ersten Jahres am neuen Standort.

Was ist ein Balkonkraftwerk eigentlich genau?

Falls Sie mit dem Thema noch nicht vertraut sind: Ein Balkonkraftwerk ist eine kleine Solaranlage, die aus ein oder zwei Modulen und einem Wechselrichter besteht. Sie wird einfach in die Steckdose gesteckt und versorgt Ihre Wohnung direkt mit Sonnenstrom. Mehr Grundlagen dazu, was ist ein Balkonkraftwerk, finden Sie in unserem Übersichtsartikel.

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Fazit: Ein Umzug ist kein Hindernis

Ein Balkonkraftwerk ist eine Investition in mehr Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit, die Sie bei einem Umzug nicht zurücklassen müssen. Mit etwas Planung ist der ganze Prozess gut zu bewältigen: Die sichere Demontage und der sorgfältige Transport schützen Ihre Hardware, während die Ummeldung im Marktstammdatenregister und beim neuen Netzbetreiber für die rechtliche Sicherheit sorgen. So geht Ihre private Energiewende auch am neuen Wohnort nahtlos weiter.


Weitere praxisnahe Informationen zur Auswahl der richtigen Komponenten und zur optimalen Nutzung Ihrer Anlage finden Sie direkt auf Photovoltaik.info. Sollten Sie nach dem Umzug eine Erweiterung oder ein neues System in Betracht ziehen, finden Sie im Shop von Photovoltaik.info Komplettsets, die auf typische Anlagengrößen zugeschnitten sind.

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