Balkonkraftwerk mit Speicher: Wann sich eine Mini-Batterie lohnt und welche Systeme es gibt

Ein Balkonkraftwerk ist für viele der erste Schritt in die persönliche Energiewende

Es ist faszinierend zu sehen, wie die eigene kleine Anlage Strom erzeugt und den Zähler langsamer laufen lässt. Doch schnell stellt sich eine zentrale Frage: Was passiert mit dem Solarstrom, wenn niemand zu Hause ist, um ihn zu verbrauchen? Genau hier setzen Speichersysteme an, die versprechen, den Eigenverbrauch zu maximieren und die Unabhängigkeit vom Stromnetz zu erhöhen.

Das Grundproblem: Warum der meiste Solarstrom vom Balkon ungenutzt bleibt

Die größte Stärke einer Solaranlage ist zugleich ihre größte Schwäche: Sie erzeugt dann am meisten Energie, wenn die Sonne am höchsten steht – also typischerweise zur Mittagszeit. In den meisten Haushalten ist der Stromverbrauch zu dieser Zeit jedoch am geringsten. Berufstätige sind bei der Arbeit, die Kinder in der Schule. Der Kühlschrank läuft, vielleicht der Router, aber große Verbraucher wie Waschmaschine, Herd oder Fernseher sind abgeschaltet.

Das Ergebnis: Ein Großteil des selbst erzeugten, kostenlosen Stroms wird für eine minimale Vergütung ins öffentliche Netz eingespeist. Am Abend, wenn die Familie nach Hause kommt und der Strombedarf steigt, muss teurer Strom vom Energieversorger zugekauft werden.

Praxisbeispiel: Ein typischer Zwei-Personen-Haushalt verbraucht oft nur 20–30 % des am Tag erzeugten Solarstroms direkt. Bei einer 800-Watt-Anlage können an einem sonnigen Tag leicht 3–4 kWh ungenutzt ins Netz fließen.

Das schmälert die Effizienz und Wirtschaftlichkeit des Balkonkraftwerks erheblich. Die Lösung liegt auf der Hand: die Energie vom Tag für den Abend zu speichern.

Wie ein Speicher für Balkonkraftwerke die Lösung sein kann

Ein Batteriespeicher für ein Balkonkraftwerk funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Er wird zwischen die Solarmodule und den Wechselrichter geschaltet und speichert den überschüssigen Strom, der tagsüber nicht direkt verbraucht wird.

Sobald die Sonne untergeht oder der Verbrauch die aktuelle Erzeugung übersteigt, gibt der Speicher die gesammelte Energie wieder an das Hausnetz ab. So können Sie Ihren eigenen Solarstrom auch in den Abendstunden nutzen, um die Grundlast zu decken oder sogar den Fernseher zu betreiben. Der Eigenverbrauchsanteil kann dadurch von den erwähnten 20–30 % auf beeindruckende 60–70 % ansteigen. Sie nutzen die Energie Ihrer Anlage also mehr als doppelt so effektiv.

Die Installation moderner Systeme ist denkbar einfach und folgt oft dem Plug-&-Play-Gedanken, der Balkonkraftwerke so beliebt gemacht hat.

Funktionsprinzip Speicher Balkonkraftwerk

Wirtschaftlichkeit im Fokus: Rechnet sich ein Balkonkraftwerk-Speicher?

Die entscheidende Frage für die meisten Interessenten ist die nach der Rentabilität. Pauschal lässt sich diese nicht beantworten, denn rein finanziell betrachtet, kann die Amortisationszeit eines Speichers lang sein.

Eine einfache Beispielrechnung:
Anschaffungskosten Speicher (1 kWh): ca. 800 €
Anzahl der Voll-Ladezyklen pro Jahr (realistisch): 250
Gespeicherte Energie pro Jahr: 250 Zyklen × 1 kWh = 250 kWh
Aktueller Strompreis: 0,35 €/kWh
Jährliche Ersparnis: 250 kWh × 0,35 €/kWh = 87,50 €
Amortisationszeit (rein rechnerisch): 800 € / 87,50 €/Jahr ≈ 9 Jahre

Diese Rechnung zeigt, dass sich die Investition aus rein finanzieller Sicht erst nach vielen Jahren auszahlt. Die Erfahrung lehrt jedoch, dass für viele Nutzer andere Faktoren ebenso wichtig sind:

  1. Erhöhte Autarkie: Das Gefühl, den eigenen Strom zu nutzen und unabhängiger von steigenden Strompreisen zu sein, hat einen hohen ideellen Wert.


  2. Grundlastdeckung in der Nacht: Der Speicher kann den nächtlichen Stand-by-Verbrauch von Geräten wie Kühlschrank, Router und Heizungssteuerung vollständig mit Solarstrom decken.


  3. Versorgungssicherheit: Einige Modelle bieten eine Notstromfunktion. Bei einem Stromausfall können so wichtige Verbraucher wie die Beleuchtung oder der Kühlschrank weiterlaufen – ein unschätzbarer Vorteil.


Viele Kunden entscheiden sich daher bewusst für einen Speicher, auch wenn die Amortisation länger dauert. Sie sehen es als Investition in Komfort, Unabhängigkeit und Krisenvorsorge.

Technische Umsetzung: Wie wird ein Speicher integriert?

Moderne Speichersysteme für Balkonkraftwerke sind darauf ausgelegt, die Installation so einfach wie möglich zu gestalten. Sie bestehen in der Regel aus einer Steuereinheit (oft Hub oder Controller genannt) und dem eigentlichen Akkumodul.

Der Aufbau sieht typischerweise so aus:

  1. Die Solarmodule werden direkt an die Steuereinheit angeschlossen.
  2. Die Batterie wird ebenfalls mit der Steuereinheit verbunden.
  3. Die Steuereinheit wird mit dem Mikro-Wechselrichter verbunden, der den Strom ins Hausnetz einspeist.

Die intelligente Steuereinheit misst den aktuellen Stromverbrauch im Haushalt und entscheidet, wohin der Solarstrom fließt: direkt zu den Verbrauchern, in die Batterie oder – wenn der Bedarf gedeckt und der Akku voll ist – ins Netz. Die meisten Systeme lassen sich bequem per App steuern und überwachen, sodass Sie jederzeit den vollen Überblick über Ihre Energieflüsse haben.

Wichtig ist die Kompatibilität, denn nicht jeder Speicher funktioniert mit jedem Wechselrichter. Die einfachste Lösung sind Komplettsets, wie sie auch auf Photovoltaik.info angeboten werden. Hier sind alle Komponenten bereits perfekt aufeinander abgestimmt, was eine reibungslose Funktion garantiert. Wer ein bestehendes System nachrüsten möchte, muss daher unbedingt die Kompatibilität des Wechselrichters prüfen.

Marktüberblick: Welche Speichersysteme gibt es?

Der Markt für Mini-Speicher wächst rasant und einige etablierte Hersteller bieten durchdachte, nutzerfreundliche Lösungen an.

  • Zendure SolarFlow: Dieses System ist für seine Modularität bekannt. Die Batterien sind stapelbar, sodass die Kapazität (typischerweise in 1-kWh-Schritten) nachträglich erweitert werden kann. Die intelligente App-Steuerung gilt als besonders ausgereift.


  • Anker SOLIX Solarbank: Anker setzt auf langlebige und sichere LFP-Akkus (Lithium-Eisenphosphat) mit einer hohen Zyklenfestigkeit. Die Solarbank ist oft als robuste All-in-One-Lösung mit hoher Kapazität konzipiert.


  • EcoFlow PowerStream: EcoFlow kombiniert seine Expertise aus dem Bereich mobiler Powerstations mit dem Balkonkraftwerk-Markt. Eine Besonderheit ist die Möglichkeit, den Stromfluss zu einzelnen Steckdosen intelligent zu steuern.


Die Systeme unterscheiden sich in Merkmalen wie Kapazität, Akkutechnologie (meist das langlebige LFP), maximaler Eingangsleistung der Solarmodule und Zusatzfunktionen wie einer Notstromversorgung. Ein genauer Vergleich lohnt sich, um die passende Lösung für den eigenen Bedarf zu finden.

Anker SOLIX Solarbank 2 E1600 Pro Balkonkraftwerk Speicher Set 1000 Watt 800 Watt – Trina Doppelglassolarmodule – JurSol Storage Mini 1000 W | 1.6 kWh

Bisher bei uns Ursprünglicher Preis war: 1.399,00 €Aktueller Preis ist: 1.199,00 €.

1000 Watt Gesamtleistung / 800 Watt Ausgangsleistung / 1.6 kWh Batteriekapazität

✔ 2 Stück Stück Trina Solar 500 Watt DOPPELGLAS SOLARMODULE  inkl. 25 Jahre Produkt- sowie 30 Jahre Leistungsgarantie. Abmessung 1961 x 1134 x 30mm 

✔ 1 Stück Anker Solix Solarbank 2 E1600 Pro System inkl. Mikrowechselrichter, 1.6 kWh Batterie

✔ 1 Stück Anker Netzanschlusskabel 5m inkl. Schukostecker 

✔ 1 Stück Anker Solix Smart Meter

✔ 8 Stück Solarkabel Verlängerung – 3,0m – MC4 

 

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie groß sollte der Speicher für mein Balkonkraftwerk sein?

Als gute Faustregel gilt: Planen Sie pro 400 Wp Modulleistung etwa 1 kWh Speicherkapazität ein. Für eine typische 800-Wp-Anlage ist ein Speicher mit 1 bis 2 kWh ideal, um den Überschuss eines sonnigen Tages aufzunehmen.

Benötige ich für den Speicher eine Genehmigung?

Nein. Der Speicher ist Teil des Balkonkraftwerks. Solange die Gesamtanlage die gesetzlichen Vorgaben (aktuell 800 Watt Einspeiseleistung) einhält, ist keine zusätzliche Genehmigung für die Batterie erforderlich. Die Anlage muss lediglich im Marktstammdatenregister angemeldet werden.

Kann ich einen Speicher an mein bestehendes Balkonkraftwerk nachrüsten?

Ja, viele Systeme sind explizit zur Nachrüstung konzipiert. Die wichtigste Voraussetzung ist die Kompatibilität mit Ihrem vorhandenen Mikro-Wechselrichter. Prüfen Sie die Herstellerangaben des Speichers genau, um sicherzustellen, dass Ihr Wechselrichter unterstützt wird.

Was passiert bei einem Stromausfall?

Das hängt vom System ab. Standard-Speicher schalten sich wie der Wechselrichter bei einem Stromausfall aus Sicherheitsgründen ab. Nur Modelle mit einer ausgewiesenen Notstrom- oder USV-Funktion (unterbrechungsfreie Stromversorgung) können bei einem Netzausfall weiterhin Strom für ausgewählte Verbraucher liefern.

Fazit: Für wen lohnt sich die Investition?

Ein Speicher für das Balkonkraftwerk ist mehr als nur ein Rechenexempel. Er ist der nächste logische Schritt für alle, die das Maximum aus ihrer Mini-Solaranlage herausholen wollen.

Die Investition lohnt sich besonders für:


  • Technikbegeisterte, die ihre Energieflüsse optimieren und ihre Autarkie maximieren möchten.



  • Haushalte mit geringem Stromverbrauch am Tag, die ihren selbst erzeugten Strom gezielt in den Abendstunden nutzen wollen.



  • Nutzer mit einem hohen Sicherheitsbedürfnis, die mit einer Notstromfunktion für Stromausfälle vorsorgen möchten.


Wer hingegen eine möglichst schnelle finanzielle Amortisation anstrebt, sollte die Investition sorgfältig durchrechnen. Der größte Gewinn liegt oft nicht im Geldbeutel, sondern im Gefühl der Unabhängigkeit und der effizienten Nutzung sauberer Energie.

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