Vattenfall nimmt erste Agri-Photovoltaikanlage in Deutschland in Betrieb
Vattenfall hat seine erste Agri-Photovoltaikanlage (Agri-PV) in Deutschland in Betrieb genommen. Die Anlage im Landkreis Ludwigslust-Parchim kombiniert die Erzeugung erneuerbarer Energie mit landwirtschaftlicher Nutzung.
Vattenfalls Agri-PV Anlage in Mecklenburg-Vorpommern auf 30 Hektar
Der schwedische Energiekonzern Vattenfall gab die offizielle Inbetriebnahme seiner ersten Agri-Photovoltaikanlage in Deutschland bekannt. Die Anlage befindet sich im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern. Auf einer Fläche von 30 Hektar sind 38.000 Solarmodule installiert, die eine Leistung von 30 Megawatt (MW) erbringen. Damit können jährlich etwa 11.000 Haushalte mit Strom versorgt werden.
Die Bauarbeiten begannen im Februar, nachdem Vattenfall im Dezember 2023 die Genehmigung erhalten hatte. Bereits im Juli wurde der Betrieb aufgenommen. Ein besonderes Merkmal der Anlage ist die gleichzeitige Nutzung der Fläche für die Rinderhaltung. Dieses Konzept der Agri-Photovoltaik ermöglicht eine Doppelnutzung, bei der die Fläche sowohl für die Energieproduktion als auch für die Landwirtschaft verwendet wird. Die Rinder profitieren von der Beschattung durch die Solarmodule, während die Stromproduktion ungestört weiterläuft. Solche Projekte sind ein wichtiger Baustein für die Energiewende und können auch für Hausbesitzer interessant sein, die überlegen, eine PV-Anlage mit Speicher und Montagesets zu installieren.
Agri-PV Anlage: Strom für 11.000 Haushalte und Vorteile für die Landwirtschaft
Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Landwirt Jörg Knaack realisiert, der die Fläche weiterhin für die Rinderhaltung nutzt. Die Agri-PV-Anlage ermöglicht es Knaack, seine landwirtschaftliche Tätigkeit fortzusetzen und gleichzeitig erneuerbare Energie zu erzeugen. Diese Kombination von Landwirtschaft und Energieerzeugung stellt ein Beispiel für nachhaltige Landnutzung dar, die sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Vorteile bietet. Ähnliche Konzepte werden auch in anderen Bereichen der Landwirtschaft erprobt, wie beispielsweise im Agrivoltaik Solarmais Projekt.
Vattenfall setzt auf erneuerbare Energien mit Agri-PV in Mecklenburg-Vorpommern
Das Projekt in Mecklenburg-Vorpommern ist Teil der Strategie von Vattenfall zur Förderung erneuerbarer Energien in Deutschland. Das Unternehmen plant, bis 2030 insgesamt 2 Gigawatt (GW) an neuen Photovoltaik-Projekten im Land zu realisieren. Dazu gehören auch größere Projekte wie die 90-Megawatt-Solarprojekte in der Nähe von Cottbus und das 60-Megawatt-Projekt in der Nähe von Stralsund. Diese Projekte sollen dazu beitragen, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und den Anteil erneuerbarer Energien im deutschen Energiemix zu erhöhen.
Vattenfall setzt auch auf Batteriespeicher, um die Integration erneuerbarer Energien ins Stromnetz zu verbessern. In diesem Zusammenhang wurde kürzlich eine Partnerschaft mit dem Batteriehersteller LG Energy Solutions bekannt gegeben, um den Einsatz von Großbatteriespeichern in Deutschland zu testen. Diese Batterien sollen in Solaranlagen eingesetzt werden, um überschüssigen Strom zu speichern und bei Bedarf ins Netz einzuspeisen. Auch für private Haushalte gibt es mittlerweile interessante Lösungen im Bereich Balkonkraftwerke mit Speicher, die eine ähnliche Funktion erfüllen.
Die Inbetriebnahme der Agri-Photovoltaikanlage in Mecklenburg-Vorpommern ist ein wichtiger Schritt für Vattenfall und unterstreicht das Potenzial von Agri-PV-Anlagen für eine nachhaltige Energiegewinnung. Diese Anlagen bieten eine Möglichkeit, erneuerbare Energien zu erzeugen, ohne die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen zu beeinträchtigen. Gleichzeitig tragen sie zur Reduzierung der CO2-Emissionen bei und unterstützen die Ziele der Energiewende in Deutschland.
Vattenfall plant, seine Investitionen in erneuerbare Energien zu erhöhen, um das Ziel von 2 GW an neuen Photovoltaik-Projekten bis 2030 zu erreichen. Diese Projekte werden nicht nur zur Erzeugung sauberer Energie beitragen, sondern auch neue Möglichkeiten für die Nutzung landwirtschaftlicher Flächen schaffen. Für Hausbesitzer, die ebenfalls einen Beitrag zur Energiewende leisten möchten, gibt es vielfältige Möglichkeiten, wie beispielsweise die Installation einer Photovoltaikanlage auf Nebengebäuden.