Statkraft PV-Hybridkraftwerk Zerbst: Ein Meilenstein in Sachsen-Anhalt
Der norwegische Energiekonzern Statkraft hat in Zerbst, Sachsen-Anhalt, offiziell das derzeit größte PV-Hybridkraftwerk Deutschlands in Betrieb genommen, das im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) gefördert wird. Die Anlage, die auf dem Gelände einer ehemaligen Kiesgrube errichtet wurde, kombiniert eine Photovoltaikanlage mit einem leistungsstarken Batteriespeicher und stellt einen wichtigen Schritt für die Integration erneuerbarer Energien in das deutsche Stromnetz dar.
Fakten zum PV-Hybridkraftwerk Zerbst von Statkraft
Das am 12. November 2025 eingeweihte Kraftwerk verbindet eine Freiflächen-Solaranlage mit einer Spitzenleistung von 46,4 Megawatt (MWp) mit einem Batteriespeicher, der eine Leistung von 16 Megawatt und eine Kapazität von 57 Megawattstunden (MWh) aufweist. Diese Kombination ermöglicht es, den erzeugten Solarstrom bedarfsgerecht zu nutzen und ins Netz einzuspeisen.
Die Anlage erstreckt sich über eine Fläche von 41 Hektar und wird jährlich rund 50.000 MWh Grünstrom produzieren. Diese Menge reicht aus, um den Bedarf von etwa 14.000 Haushalten zu decken und spart gleichzeitig jährlich rund 32.000 Tonnen CO₂ ein. Die Finanzierung des erzeugten Stroms wird durch eine Marktprämie aus der EEG-Innovationsausschreibung unterstützt, was die Wirtschaftlichkeit solcher Projekte sichert. Die Grundlagen der Photovoltaik werden hier in großem Maßstab angewendet, um einen signifikanten Beitrag zur Energieversorgung zu leisten.
Hybridkraftwerk Zerbst als Vorbild für die Energiewende
Das Konzept des Hybridkraftwerks gilt als zukunftsweisend. Der Batteriespeicher kann überschüssigen Solarstrom, der zur Mittagszeit produziert wird, aufnehmen und in den Abendstunden oder bei geringer Sonneneinstrahlung wieder abgeben. Dies ist entscheidend, um die Netzstabilität bei einer zunehmend von wetterabhängigen Quellen geprägten Stromerzeugung zu gewährleisten. Darüber hinaus kann der Speicher sogenannte Regelenergie bereitstellen, um Frequenzschwankungen im Stromnetz aktiv auszugleichen – eine systemrelevante Dienstleistung.
Dieses Prinzip, die Erzeugung von Solarenergie mit Speichermöglichkeiten zu koppeln, ist nicht nur für Großprojekte relevant. Auch für private Haushalte gibt es PV-Anlagen-Sets mit Batterie und Montagesets, die es ermöglichen, den Eigenverbrauch zu maximieren und sich unabhängiger vom öffentlichen Netz zu machen. Projekte wie in Zerbst sind ein wichtiger Baustein, damit der Solarparks Ausbau in Deutschland gelingt und die nationalen Klimaziele erreicht werden können.
Statkrafts Investition in Zerbst: Regionaler Mehrwert durch PV-Hybrid
Statkraft investierte rund 45 Millionen Euro in das Projekt in Zerbst. Bemerkenswert ist die kurze Bauzeit von nur zwölf Monaten vom ersten Spatenstich bis zur Inbetriebnahme. Für den norwegischen Konzern ist die Anlage das erste eigenentwickelte Erneuerbare-Energien-Projekt dieser Art in Deutschland und ein Meilenstein in der Unternehmensstrategie.
Auch die Region profitiert von der Investition. Die Stadt Zerbst/Anhalt erhält Einnahmen durch die Gewerbesteuer sowie eine jährliche freiwillige Kommunalabgabe von rund 100.000 Euro, die für lokale Infrastrukturprojekte verwendet werden kann. Dies zeigt, wie die Energiewende auch auf lokaler Ebene wirtschaftliche Vorteile schaffen kann. Solche Großprojekte werden durch bürgerschaftliches Engagement ergänzt, wie das Beispiel einer Bürger-PV-Anlage in Sachsen zeigt, wo Bürger selbst die Initiative ergreifen. Innovative Ansätze für den Netzanschluss, wie sie in einem Pilotprojekt in Bayern erprobt werden, sind ebenfalls entscheidend für den Erfolg zukünftiger Projekte. Statkraft plant bereits weitere Hybridkraftwerke, um die Energieversorgung in Deutschland weiter zu dekarbonisieren.






