Solarpflicht Berlin 2024: Wie sie den PV-Ausbau beflügelt

Die Berliner Solarpflicht hat den Ausbau von Photovoltaikanlagen auf Dächern im Jahr 2024 erheblich beschleunigt. Eine von der Berliner Energieagentur (BEA) durchgeführte Untersuchung zeigt, dass die installierte Leistung von PV-Anlagen auf Dächern in der Hauptstadt im Jahr 2024 fast sechsmal so hoch war wie im Jahr 2021. Die gesetzliche Vorgabe, die seit Anfang 2023 greift, verpflichtet Eigentümer bei Neubauten und wesentlichen Dachsanierungen, mindestens 30 Prozent der Dachfläche für die solare Stromerzeugung zu nutzen.

Deutlicher Ausbau von PV-Anlagen dank Solarpflicht Berlin 2024

Die BEA hat ihre jährliche Erhebung zum Photovoltaik-Ausbau in Berlin veröffentlicht. Die Daten belegen, dass im Jahr 2024 insgesamt 1.706 PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 67,6 Megawatt (MW) neu installiert wurden. Dies stellt eine bemerkenswerte Steigerung von fast dem Sechsfachen im Vergleich zu den 13,9 MW dar, die im Jahr 2021, vor Inkrafttreten der umfassenden Regelungen, installiert wurden.

Der Gesamtbestand an Photovoltaik-Anlagen in Berlin erreichte bis Ende 2024 eine Kapazität von 189,6 MW, verteilt auf 11.314 Anlagen. Damit hat sich die installierte Leistung seit Anfang 2022 mehr als verdoppelt. Ein Drittel der neu installierten Anlagen wurde auf bestehenden Gebäuden errichtet. Dies ist direkt auf die Solarpflicht für Bestandsgebäude zurückzuführen, die seit Januar 2023 bei wesentlichen Dachsanierungen greift. Neben kompletten Dachanlagen gewinnen auch kleinere Lösungen für Mieter und Wohnungseigentümer an Bedeutung. So ermöglichen Balkonkraftwerke ohne Speicher einen unkomplizierten Einstieg in die eigene Stromerzeugung, während Modelle mit Balkonkraftwerke mit Speicher eine höhere Unabhängigkeit vom Stromnetz bieten.

Solargesetz Berlin treibt den PV-Ausbau voran

Nach Einschätzung der Berliner Energieagentur (BEA) ist der beschleunigte Ausbau der Photovoltaik in der Hauptstadt maßgeblich auf das Berliner Solargesetz zurückzuführen. Michael Geißler, Geschäftsführer der BEA, betonte, dass die Solarpflicht einen deutlichen Anstieg der errichteten Photovoltaik-Anlagen bewirkt habe. Dies zeige sich besonders in den Jahren 2023 und 2024.

Geißler stellte fest, dass die Solarpflicht insbesondere die Installation großer Photovoltaik-Anlagen auf Dächern mit einer Leistung von über 300 Kilowatt (kW) fördert. Dies sei vor allem bei Neubauten sichtbar, während in Bestandsgebäuden die durchschnittlich installierte Leistung mit weniger als 50 kW geringer ausfällt. Die rechtliche Grundlage für diesen forcierten Ausbau wird auch durch das bundesweite Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gestärkt, das erneuerbare Energien als im „überragenden öffentlichen Interesse“ stehend einstuft. Dies erleichtert die Genehmigung von Solaranlagen, selbst bei komplexen Sachverhalten wie dem Denkmalschutz.

Zusätzliche Förderprogramme für Solaranlagen in Berlin

Zusätzlich zur gesetzlichen Verpflichtung unterstützt die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe den Photovoltaik-Ausbau in Berlin mit gezielten Förderprogrammen. Im laufenden Jahr wurden zwei Millionen Euro für die Förderung von Photovoltaik-Anlagen auf Nichtwohngebäuden bereitgestellt. Für das kommende Jahr ist eine Aufstockung der Mittel auf vier Millionen Euro geplant. Diese Programme sollen die Investitionsentscheidung für Eigentümer erleichtern, die über die gesetzliche Pflicht hinaus in Solarenergie investieren möchten, beispielsweise in komplette PV-Anlagen mit Speicher und Montagesets.

Zusätzlich plant der Senat, die Kosten weiter zu senken. Wie berichtet wird, soll eine Berlin: Neue Förderung senkt 2025 die Preise für Solaranlagen die Anschaffung ab dem kommenden Jahr noch attraktiver machen und so die Akzeptanz weiter steigern.

Der beschleunigte Ausbau der Photovoltaik in der Hauptstadt verdeutlicht, wie politische Maßnahmen die Energiewende wirksam vorantreiben können. Die Kombination aus der Solarpflicht und finanziellen Anreizen hat zu einem signifikanten Wachstum der Photovoltaik-Kapazität geführt und leistet einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele Berlins. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und die CO2-Emissionen zu reduzieren. Die BEA erwartet, dass der Ausbau der Photovoltaik auch in den kommenden Jahren weiter an Dynamik gewinnen wird.

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