Der Solar-Carport am Stadionbad Koblenz ist ein innovatives Projekt, das nachhaltige Energiegewinnung mit praktischer Infrastruktur kombiniert. Die rund 4.000 Quadratmeter große Anlage erzeugt jährlich etwa 750.000 kWh Strom und versorgt damit das Stadionbad, das Freibad Oberwerth sowie die auf dem Gelände befindlichen E-Ladestationen. Neben der Stromerzeugung schützt die Konstruktion geparkte Fahrzeuge vor Witterungseinflüssen und verbessert durch eine integrierte Beleuchtung die Sicherheit.
Solarparkplatz Koblenz: Grünstrom für Schwimmbäder
Als wichtiger Baustein der lokalen Energiewende-Strategie wurde der neue Grünstrom für das Koblenzer Schwimmbad dank des Solarparkplatzes realisiert. Die Anlage auf dem Parkplatz des Stadionbads Oberwerth erstreckt sich über eine Fläche von rund 4.000 Quadratmetern und verfügt über eine installierte Leistung von 750 kWp (Kilowatt-Peak). Dieser Wert beschreibt die Nennleistung der Solarmodule unter standardisierten Testbedingungen.
Jährlich soll der Solar-Carport etwa 750.000 Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugen, was dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von rund 300 Vier-Personen-Haushalten entspricht. Der erzeugte Strom wird primär vor Ort genutzt, um den hohen Energiebedarf des Stadionbads und des benachbarten Freibads Oberwerth zu decken. Insbesondere der Betrieb von Pumpen und Heizsystemen in Schwimmbädern ist energieintensiv, weshalb sich die Kombination mit Photovoltaik als besonders effizient erweist, um Betriebskosten zu senken. Überschüssige Energie wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist und trägt so zur allgemeinen Versorgungssicherheit bei. Projekte wie dieses sind auch eine Reaktion auf gesetzliche Vorgaben wie die Solarpflicht in Rheinland-Pfalz, die den Ausbau erneuerbarer Energien auf geeigneten Flächen vorschreibt.
Solarparkplatz als Doppelnutzen: Mehrwert für Koblenz
Über die reine Energieerzeugung hinaus bietet der Solar-Carport praktische Vorteile und steht für eine intelligente, multifunktionale Nutzung städtischer Flächen. Mit einer Durchfahrtshöhe von 3,50 Metern bietet die Konstruktion ausreichend Platz für verschiedene Fahrzeugtypen, einschließlich kleinerer Transporter und Wohnmobile.
Die Überdachung schützt geparkte Fahrzeuge effektiv vor direkter Sonneneinstrahlung im Sommer, was das Aufheizen des Innenraums reduziert, sowie vor Niederschlägen wie Regen oder Hagel. Eine in die Struktur integrierte Beleuchtungsanlage erhöht zudem die Sicherheit auf dem Parkplatz bei Dunkelheit. Dieses Konzept der Flächen-Doppelnutzung wird zunehmend als Vorbild für andere Kommunen gesehen, um versiegelte Flächen ökologisch aufzuwerten. Während dieses Projekt die Vorteile im großen Stil demonstriert, können auch Privatpersonen von Solarenergie profitieren. So lässt sich beispielsweise mit einem Balkonkraftwerk die Poolpumpe betreiben, um die Stromkosten im eigenen Garten zu senken. Solche Kleinstanlagen sind als Varianten ohne Speicher oder als Komplettsets mit Speicher verfügbar.
Kosten und Förderung der Stromerzeugung in Koblenz
Die Realisierung des Projekts erfolgte durch die Koblenzer Bäder GmbH. Die Gesamtinvestition belief sich auf rund 1,25 Millionen Euro. Eine entscheidende Rolle bei der Finanzierung spielte eine Förderung der Europäischen Union, die 50 Prozent der förderfähigen Kosten übernahm. Solche öffentlichen Zuschüsse sind häufig ein zentraler Faktor, um große Infrastrukturprojekte im Bereich der erneuerbaren Energien umzusetzen.
Auch für private Bauherren und Unternehmen gibt es in Deutschland eine Vielzahl von Förderprogrammen auf Bundes- und Landesebene. Die Förderlandschaft ist dabei regional unterschiedlich. So bieten beispielsweise auch andere Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen gezielte Förderprogramme an, um den Ausbau der Photovoltaik weiter voranzutreiben.
Ausblick: Weiterer Ausbau der Solarenergie in Koblenz
Der Solar-Carport ist der erste sichtbare Teil eines umfassenderen Energiekonzepts der Koblenzer Bäder GmbH. Bis Ende des Jahres ist geplant, weitere Photovoltaikanlagen auf den Dächern des Stadionbads und des Freibads Oberwerth sowie auf den Umkleidekabinen zu installieren. Ziel dieser Maßnahmen ist es, den Grad der energetischen Selbstversorgung der Einrichtungen weiter zu erhöhen und die Abhängigkeit von externen Stromquellen zu reduzieren.
Dieser Ansatz, einen möglichst hohen Eigenverbrauchsanteil zu erzielen, ist auch für private Haushalte ein zentrales Ziel beim Umstieg auf Solarenergie. Moderne Photovoltaikanlagen mit Speicher und Montagesets ermöglichen es Hausbesitzern, den tagsüber erzeugten Strom zu speichern und abends oder nachts zu nutzen. Die Planung solcher Systeme zielt darauf ab, den Energiebedarf des Haushalts bestmöglich zu decken, ähnlich wie bei einer Photovoltaik-Inselanlage, die gänzlich ohne Anschluss an das öffentliche Netz auskommt.
Das Projekt in Koblenz dient als Beispiel dafür, wie kommunale Infrastruktur nachhaltig und zukunftsorientiert gestaltet werden kann. Es verbindet Klimaschutz mit praktischem Nutzen für die Bürger und leistet einen wichtigen Beitrag zur lokalen Energiewende.






