Solarpark Schkölen (Thüringen): Pionier für Netzstabilität durch Präqualifizierung
Der Solarpark Schkölen in Thüringen hat als erste Photovoltaik-Anlage in Deutschland die Präqualifikation für die Bereitstellung von automatischer sekundärer Regelleistung (aFRR) erhalten. Dieser Erfolg markiert einen Wendepunkt für die Rolle der Solarenergie im deutschen Stromnetz. Die Anlage kann nun aktiv zur Netzstabilität beitragen und potenziell die Netzentgelte für Verbraucher senken.
Solarenergie-Novum: Präqualifikation für Regelleistung im Solarpark Schkölen
Die im Mai 2024 von den Übertragungsnetzbetreibern bestätigte Präqualifikation ist ein technisches Novum. Bisher wurde diese anspruchsvolle Aufgabe zur Stabilisierung des Stromnetzes vornehmlich von konventionellen Kraftwerken übernommen. Der 37-Megawatt-Solarpark in Schkölen ist nun in der Lage, Schwankungen im Stromnetz innerhalb von Minuten auszugleichen, um die Netzfrequenz stabil bei 50 Hertz zu halten.
Konkret bedeutet dies, dass die Anlage sowohl positive als auch negative Regelleistung erbringen kann. Bei einem Frequenzabfall im Netz (drohender Strommangel) kann der Park zusätzliche Leistung bereitstellen, während er bei einem Frequenzanstieg (Stromüberschuss) seine Einspeisung gezielt drosselt. Diese Fähigkeit zur flexiblen Anpassung ist entscheidend für die Versorgungssicherheit in einem Energiesystem mit wachsendem Anteil erneuerbarer Energien. Für Verbraucher bedeutet eine höhere Netzstabilität durch solche dezentralen Dienstleistungen langfristig eine Entlastung, da teure Noteingriffe im Netzmanagement reduziert werden können. Weitere Solar News aus der Branche zeigen, dass solche Entwicklungen zunehmen.
Erfolgsfaktoren: Kooperation für den Solarpark Schkölen in Thüringen
Das Projekt in Schkölen hat eine lange Innovationsgeschichte. Die GP JOULE Service GmbH & Co KG, die den Solarpark seit seiner Inbetriebnahme im Jahr 2011 betreut, hatte die Anlage bereits zuvor als ersten Solarpark Deutschlands für die Bereitstellung von Minutenreserve qualifiziert. Das Unternehmen ist in Thüringen ein wichtiger Akteur, wie auch die Übernahme von Vattenfall-Solarparks durch GP Joule zeigt.
Für die aktuelle Präqualifikation arbeitete GP JOULE eng mit dem Direktvermarkter Clean Energy Sourcing (CLENS) zusammen. CLENS übernahm die Beantragung bei den Übertragungsnetzbetreibern und ist für die Integration des Solarparks in den Strommarkt verantwortlich. Durch diese Partnerschaft kann die Anlage ihre Erzeugung intelligent an die Bedürfnisse des Stromnetzes anpassen und am Regelleistungsmarkt teilnehmen.
Netzstabilität: Technische Innovation im Solarpark Schkölen
Um die strengen Anforderungen der Übertragungsnetzbetreiber zu erfüllen, waren gezielte technische Modifikationen am Solarpark notwendig. In Zusammenarbeit mit dem Wechselrichterhersteller SMA wurden die Wechselrichter umprogrammiert und die übergeordnete Steuerungstechnik aufgerüstet. Diese Maßnahmen ermöglichen es nun, die Leistung des Parks sekundenschnell und präzise zu regulieren.
Der Erfolg in Schkölen soll als Vorbild für weitere Anlagen dienen. GP JOULE plant bereits, die Präqualifikation auf zwei weitere Solarparks mit einer Gesamtleistung von 21 MW auszuweiten. Dies unterstreicht das enorme Potenzial, das in bestehenden und neuen Photovoltaik-Großprojekten steckt, und fügt sich in den allgemeinen Trend zum Ausbau von Solarparks in Thüringen ein.
Solarpark Schkölen: Wegweiser für die Zukunft der Solarenergie im Netz
Die erfolgreiche Qualifizierung des Solarparks Schkölen beweist, dass Photovoltaikanlagen weit mehr sind als reine Stromerzeuger. Sie entwickeln sich zu aktiven und unverzichtbaren Bausteinen für ein stabiles und sicheres Stromnetz der Zukunft. Die Fähigkeit, Systemdienstleistungen zu erbringen, stärkt die Position der Solarenergie im Energiemix und beschleunigt die Energiewende.
Was im Großen funktioniert, wird zunehmend auch für private Haushalte relevant. Die intelligenten Steuerungsmechanismen, die in Schkölen zum Einsatz kommen, finden sich in ähnlicher Form auch in modernen Heimspeichersystemen. So ermöglichen PV-Anlagen mit Speicher nicht nur eine hohe Eigenversorgung, sondern könnten in Zukunft ebenfalls zur Netzstabilisierung beitragen. Selbst Mieter können mit einem Balkonkraftwerk ohne Speicher oder Modellen mit Akku an der Energiewende teilhaben. Wer tiefer in die Materie einsteigen möchte, findet auf Photovoltaik.info fundiertes Wissen zu den technologischen Grundlagen.






