260-kW-Solarfassade in Berlin: Maßstäbe für Bürogebäude
In Berlin wurde am Verkehrsknotenpunkt Südkreuz ein Bürogebäude mit einer leistungsstarken Solarfassade ausgestattet, die eine Spitzenleistung von 260 Kilowatt (kWp) erreicht. Die innovative Photovoltaikanlage ist ein wegweisendes Beispiel für die Integration erneuerbarer Energien in die städtische Architektur. Sie soll jährlich rund 200 Megawattstunden (MWh) Strom erzeugen und damit bis zu 30 Prozent des Energiebedarfs des Gebäudes decken.
Innovative Solarfassade: Design, Funktion und Solarmodule
Das Projekt am Südkreuz, realisiert durch eine Partnerschaft zwischen dem Immobilienmanager BEOS AG und dem Technologieunternehmen Atron GmbH, demonstriert eindrucksvoll das Potenzial der gebäudeintegrierten Photovoltaik (BIPV). Insgesamt wurden 1.095 Solarmodule verbaut, davon allein 685 Module direkt in die Fassade integriert. Ergänzt wird die Anlage durch zwei weitere Installationen auf dem Dach des Gebäudes.
Ein zentraler Aspekt des Konzepts ist die ästhetische Integration. Die Farbe der Solarmodule wurde gezielt an die Umgebung und die Architektur des Gebäudes angepasst, um ein harmonisches Gesamtbild zu schaffen. Damit fungiert die Fassade nicht nur als Schutzhülle, sondern gleichzeitig als aktives Kraftwerk.
Diese doppelte Funktionalität ist charakteristisch für moderne BIPV-Lösungen. Die Solarmodule wurden sorgfältig ausgewählt, um sowohl hohen energetischen Ertrag als auch eine ansprechende Optik zu gewährleisten. Das Gebäude wird so zu einem Vorbild für nachhaltige Bauprojekte, bei denen Energieeffizienz und Design Hand in Hand gehen.
Nachhaltige Energieerzeugung mit Solarfassaden im urbanen Raum
Die Anlage ist darauf ausgelegt, pro Jahr etwa 200 MWh elektrische Energie zu produzieren. Diese Strommenge deckt einen signifikanten Teil des Eigenbedarfs des Bürokomplexes. An sonnenreichen Tagen erzeugt die Anlage sogar mehr Strom, als das Gebäude aktuell verbraucht.
Der erzeugte Solarstrom wird primär vor Ort genutzt, was die Betriebskosten senkt und das öffentliche Netz entlastet. Überschüssige Energie wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist und entsprechend vergütet. Gesteuert und überwacht wird das System durch eine spezielle Softwarelösung von Atron, die den Betrieb der Anlage optimiert und eine maximale Energieausbeute sicherstellt. Ähnliche Konzepte, wenn auch in kleinerem Maßstab, finden sich bei modernen PV-Anlagen mit Speicher und Montagesets für Eigenheime, die eine maximale Unabhängigkeit vom Stromnetz anstreben.
Für die BEOS AG, ein Unternehmen von Swiss Life Asset Managers, ist das Projekt ein weiterer Schritt zur Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsstrategie. Es zeigt, wie innovative Technologien im Immobiliensektor genutzt werden können, um CO2-Emissionen zu reduzieren und die Energiewende aktiv mitzugestalten.
Solarfassade Berlin: Vorreiterrolle in der Immobilienbranche
Die Solarfassade am Südkreuz ist zwar nicht das erste Photovoltaik-Projekt der BEOS AG, aber aufgrund ihrer Dimension und der nahtlosen architektonischen Integration besonders bemerkenswert. Solche Projekte verdeutlichen das enorme Potenzial von Solarfassaden, insbesondere in dicht besiedelten städtischen Gebieten, wo freie Dachflächen begrenzt sind. Fassaden bieten eine große, oft ungenutzte Fläche zur Energiegewinnung.
Doch nicht nur große Immobilienprojekte treiben die Energiewende voran. Auch für Mieter und Wohnungseigentümer gibt es zunehmend Möglichkeiten, sich zu beteiligen. Sogenannte Balkonkraftwerke ohne Speicher bieten einen einfachen Einstieg, um einen Teil des eigenen Strombedarfs zu decken. Für jene, die den erzeugten Strom auch nach Sonnenuntergang nutzen möchten, existieren inzwischen auch Balkonkraftwerke mit Speicher.
Zukunftsperspektiven der gebäudeintegrierten Photovoltaik (BIPV)
Das Projekt in Berlin ist ein wegweisendes Beispiel für die Zukunft des nachhaltigen Bauens. Es zeigt, dass Photovoltaikanlagen nicht länger als Fremdkörper auf Gebäuden wahrgenommen werden müssen, sondern als integraler Bestandteil der Gestaltung dienen können, der sowohl funktionale als auch ästhetische Mehrwerte schafft.
Es ist zu erwarten, dass in den kommenden Jahren vermehrt Gebäude mit ähnlichen Technologien ausgestattet werden. Die stetige Weiterentwicklung der Solartechnik und sinkende Produktionskosten machen Investitionen in gebäudeintegrierte Photovoltaik für Bauherren und Immobilienentwickler zunehmend attraktiv. Projekte wie dieses tragen maßgeblich dazu bei, die Akzeptanz für erneuerbare Energien im städtischen Raum zu fördern und die Energiewende dort voranzubringen, wo der Energiebedarf am größten ist. In Zeiten des fortschreitenden Klimawandels sind solche intelligenten Lösungen für die städtische Infrastruktur wichtiger denn je.












