Solar Cluster: 4 GW jährlich für Solarausbau in Baden-Württemberg

Solarausbau in Baden-Württemberg: 4 GW jährlich notwendig?

Das Solar Cluster Baden-Württemberg hat in einer aktuellen Mitteilung den Ausbau der Photovoltaik im Land als unzureichend kritisiert und fordert eine deutliche Beschleunigung. Der Verband, der über 60 Unternehmen und Forschungseinrichtungen der Solarbranche vertritt, dringt auf einen jährlichen Zubau von 4 Gigawatt (GW) an Solarstromkapazität. Dies sei eine notwendige Maßnahme, um die Klimaschutzziele des Landes zu erreichen und den wachsenden Energiebedarf zu decken.

Laut Franz Pöter, dem Präsidenten des Solar Clusters, hinkt Baden-Württemberg beim Ausbau der Photovoltaik deutlich hinter den Erfordernissen zurück. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 wurden im Land lediglich 1,1 GW an neuer Leistung installiert – ein Bruchteil der nun geforderten 4 GW. Obwohl es Fortschritte gibt, wie die aktuellen Solar-Nachrichten aus Baden-Württemberg zeigen, reicht das Tempo nicht aus.

Pöter warnte: „Wir können es uns nicht leisten, den Ausbau der Photovoltaik auf die lange Bank zu schieben. Die Klimakrise wartet nicht.“ Ein zu langsamer Ausbau gefährde nicht nur die Klimaziele, sondern auch die langfristige Versorgungssicherheit in der Region. Positiv zu vermerken ist jedoch das Engagement auf kommunaler und privater Ebene. So hat sich beispielsweise der Main-Tauber-Kreis beim Solarzubau auf Gebäuden 2025 an die Spitze gesetzt, was das Potenzial auf Dächern von Wohn- und Gewerbeimmobilien unterstreicht.

Solar Cluster fordert 4 GW Solarausbau jährlich in Baden-Württemberg

Um die angestrebten 4 GW pro Jahr zu realisieren, hat das Solar Cluster einen konkreten Maßnahmenkatalog vorgelegt. Zu den Kernforderungen gehören ein beschleunigter Bürokratieabbau, die Ausweisung von mehr Flächen für Photovoltaik-Anlagen sowie die Sicherstellung höherer und langfristig planbarer Vergütungssätze für eingespeisten Solarstrom.

Diese Maßnahmen sind entscheidend, um Investitionen sowohl in große Freiflächenanlagen als auch in private Aufdachanlagen zu fördern. Projekte wie die neuen Solarparks in Baden-Württemberg zeigen, dass private Projektentwickler bereitstehen, den Ausbau voranzutreiben. Initiativen von Unternehmen wie wpd, die neue Photovoltaik-Projekte zur Stärkung der Solarenergie in Baden-Württemberg realisieren, sind ein wichtiger Baustein dieser Entwicklung.

Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der intelligenten Kopplung von Photovoltaik mit Energiespeichern. Die Kombination von Solaranlagen mit Batteriespeichern verbessert die Netzstabilität und erhöht den Eigenverbrauch, was für Hausbesitzer wirtschaftlich attraktiv ist. Entsprechende PV-Anlagen mit Speicher als Komplettsets machen den Einstieg unkompliziert. Auch Mieter und Wohnungseigentümer können einen Beitrag leisten, etwa durch Balkonkraftwerke ohne Speicher oder zunehmend populäre Balkonkraftwerke mit Speicher, die eine unkomplizierte Möglichkeit zur Stromerzeugung bieten.

„Die Landesregierung muss jetzt handeln, um den Ausbau der Photovoltaik zu beschleunigen“, so Pöter. „Die Klimaziele sind ambitioniert, aber erreichbar – wenn wir jetzt die richtigen Schritte einleiten.“

Solarenergie: Wirtschaftliche Vorteile für Baden-Württemberg durch Ausbau

Das Solar Cluster betonte neben den ökologischen Notwendigkeiten auch die erheblichen wirtschaftlichen Vorteile der Solarenergie. Laut Pöter schafft die Solarwirtschaft in Baden-Württemberg nachhaltige Arbeitsplätze und stärkt die regionale Wertschöpfung, da Planung, Installation und Wartung überwiegend von lokalen Fachbetrieben übernommen werden. Der Bau von neuen Solarparks, beispielsweise in Amstetten und Lautlingen, sorgt für direkte Investitionen in ländlichen Regionen.

Gleichzeitig leistet jede installierte Photovoltaik-Anlage einen direkten Beitrag zur Reduzierung von CO2-Emissionen und somit zur Bekämpfung des Klimawandels. „Die Solarenergie ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch ein Motor für die regionale Wirtschaft“, fasste Pöter zusammen. „Je schneller wir den Ausbau der Photovoltaik vorantreiben, desto mehr profitieren wir alle – ökologisch und ökonomisch.“

Die Forderung des Verbandes kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt, da die Bundesregierung ebenfalls ehrgeizige Klimaziele verfolgt, die ohne einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien nicht zu erreichen sind. Die Landesregierung in Baden-Württemberg ist nun gefordert, die Weichen zu stellen.

„Wir können es uns nicht leisten, noch länger zu warten“, schloss Pöter. „Die Zeit drängt. Wir müssen jetzt handeln, um die Klimaziele zu erreichen und eine nachhaltige Energiezukunft zu sichern.“

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