Nohfelden genehmigt innovativen Solarpark in Damwildgehege
Die saarländische Gemeinde Nohfelden beschreitet neue Wege bei der Erzeugung erneuerbarer Energien. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung grünes Licht für die Errichtung einer Freiflächen-Solaranlage im Damwildgehege des Ortsteils Sötern gegeben. Das Projekt, das in Zusammenarbeit mit dem Energieunternehmen Ørsted realisiert wird, gilt als bundesweites Pilotprojekt für die Kombination von nachhaltiger Stromerzeugung und artgerechter Wildtierhaltung.
Freiflächen Solaranlage in Sötern auf 6,9 Hektar
Das Vorhaben, das unter dem Namen „WildparkPV-Anlage“ entwickelt wird, sieht die Installation von Solarmodulen mit einer Gesamtleistung von 8,3 Megawatt vor. Die Anlage wird auf einer Fläche von 6,9 Hektar innerhalb des insgesamt rund 24 Hektar großen Damwildgatters errichtet. Entgegen ersten Überlegungen, die Tierhaltung aufzugeben, sieht das nun beschlossene Konzept eine dauerhafte Doppelnutzung der Fläche vor. Das Damwild wird weiterhin auf dem Gelände weiden und kann die Flächen unter und zwischen den Modulen nutzen, die zusätzlichen Schutz vor Witterung und Schatten im Sommer bieten.
Der Standort wurde nicht zufällig gewählt. Laut Bürgermeister Andreas Veit war der Betrieb des Damwildgeheges für die Gemeinde in den vergangenen Jahren defizitär und verursachte jährliche Verluste zwischen 15.000 und 20.000 Euro. Die Umwandlung eines Teils der Fläche in einen Solarpark soll nicht nur zur Energiewende beitragen, sondern auch eine langfristig stabile Einnahmequelle für die Gemeinde schaffen. Solche Projekte sind ein wichtiger Baustein, um den Ausbau von Solarparks in Deutschland voranzutreiben.
Planung und Umweltverträglichkeit der Solaranlage im Saarland
Da sich das Areal in einem Landschaftsschutzgebiet befindet, ist für die Realisierung des Projekts eine Änderung der Schutzgebietsverordnung erforderlich. Der Gemeinderat hat beschlossen, einen entsprechenden Antrag zu stellen. In den kommenden Monaten wird eine umfassende Prüfung der Umweltverträglichkeit durchgeführt, um sicherzustellen, dass das Vorhaben im Einklang mit Natur- und Artenschutz steht.
Die geplante Betriebsdauer der Anlage von 30 bis 40 Jahren macht deutlich, dass es sich um eine langfristige strategische Entscheidung handelt. Bürgermeister Veit betonte, dass die Energieerzeugung die Landschaftspflege nicht dauerhaft ersetzen, aber für einen langen Zeitraum sinnvoll ergänzen könne. Dieses Vorgehen zeigt, wie Kommunen neben der Nutzung von Dachflächen, wie es beispielsweise der Landkreis Fürstenfeldbruck auf Kreisgebäuden plant, auch innovative Freiflächenkonzepte umsetzen können.
Agri-Photovoltaik: Zukunftsmodell für Sötern und das Saarland
Das Projekt in Sötern ist ein herausragendes Beispiel für die sogenannte Agri-Photovoltaik (Agri-PV), bei der landwirtschaftliche Flächen gleichzeitig zur Nahrungsmittel- oder Tierproduktion und zur Energiegewinnung genutzt werden. Um die Pflege des Geländes zu gewährleisten, wird die Fläche weiterhin beweidet. Diese Doppelnutzung maximiert die Flächeneffizienz und kann als Blaupause für ähnliche Projekte in ganz Deutschland dienen.
Während solche Großprojekte für die Energiewende entscheidend sind, können auch Privatpersonen einen Beitrag leisten. Für Hausbesitzer stellt sich oft die Frage, ob eine Photovoltaikanlage eine sinnvolle Investition darstellt. Mieter haben mittlerweile ebenfalls einfache Möglichkeiten, eigenen Solarstrom zu erzeugen, beispielsweise durch Balkonkraftwerke ohne Speicher. Wer eine umfassendere Lösung anstrebt, kann auf komplette PV-Anlagen mit Speicher und Montagesets zurückgreifen. Interessierte können sich online ein unverbindliches Photovoltaik-Angebot anfordern, um die Möglichkeiten für das eigene Zuhause zu prüfen.






