Schwimmende PV Anlage: Förderung in Bayern für Starnberg-Projekt

Die bayerische Staatsregierung fördert den Bau einer hochinnovativen, schwimmenden Photovoltaikanlage im Landkreis Starnberg. Anders als ursprünglich angenommen, entsteht das Projekt nicht direkt auf dem Starnberger See, sondern auf einem Baggersee des Kieswerks Jais bei Gut Schluifeld. Das Vorhaben wird von der Stadt Starnberg, den Starnberger Stadtwerken und dem Technologieunternehmen SINN Power in Kooperation mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften München realisiert.

Schwimmende PV Anlage in Starnberg: Innovation für Bayern

Das Projekt, das als wegweisend für die Energiegewinnung auf künstlichen Gewässern in Deutschland gilt, wurde von der bayerischen Staatsregierung mit Fördermitteln unterstützt. Die Besonderheit der Anlage liegt in ihrer Bauweise: Es handelt sich um die erste senkrechte Floating-PV-Anlage, die in Bayern ans Netz geht. Bei dieser Technologie werden die Solarmodule vertikal auf den schwimmenden Pontons montiert.

Diese als Weltneuheit geltende, senkrecht schwimmende PV-Anlage wurde speziell für den Einsatz auf Binnengewässern entwickelt und soll besonders robust gegenüber Wind und Wellen sein. Die Anlage besteht aus 160 Solarpaneelen und wird durch ein intelligentes Steuerungssystem, das unter anderem auf künstlicher Intelligenz (KI) basiert, in ihrer Effizienz maximiert.

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger unterstrich die Relevanz solcher Projekte für die Energiewende. Er bezeichnete schwimmende Photovoltaikanlagen als eine vielversprechende Technologie zur Erzeugung sauberer Energie und betonte die Notwendigkeit, innovative Ansätze zur Nutzung erneuerbarer Potenziale konsequent zu fördern.

Bayerns Förderung für zukunftsweisende Energielösungen

Die bayerische Staatsregierung positioniert sich mit der Förderung dieses Projekts als Vorreiter bei der Entwicklung zukunftsweisender Energielösungen. Ministerpräsident Dr. Markus Söder, der die schwimmende PV-Anlage in der Region Starnberg eröffnete, bezeichnete die Energiewende als eine der zentralen Herausforderungen der Gegenwart. Bayern strebe dabei eine führende Rolle an.

Dr. Söder würdigte die Initiative der beteiligten Partner und hob hervor, dass das Projekt nicht nur einen wichtigen Beitrag zur lokalen Energiewende leiste, sondern auch als Vorbild für andere Kommunen dienen könne. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf rund 3,8 Millionen Euro, wovon der Freistaat Bayern 700.000 Euro als Zuschuss beisteuert.

Die schwimmende Photovoltaikanlage verfügt über eine Leistung von etwa 50 Kilowatt-Peak (kWp) und wird voraussichtlich ausreichend Strom für den Jahresbedarf von rund 20 Haushalten produzieren. Der erzeugte Strom soll von den Stadtwerken Starnberg in das lokale Netz eingespeist werden. Während solche Großprojekte die Energiewende auf kommunaler Ebene vorantreiben, können auch Privatpersonen einen Beitrag leisten. Für Hausbesitzer bieten sich komplette PV-Anlagen mit Speicher und Montagesets an, um den Eigenverbrauch zu maximieren. Mieter und Wohnungseigentümer haben mit Balkonkraftwerken ohne Speicher oder Balkonkraftwerken mit Speicher ebenfalls die Möglichkeit, eigenen Solarstrom zu erzeugen und Kosten zu senken.

Schwimmende PV Anlagen: Neue Wege der Energiegewinnung in Bayern

Die Anlage bei Starnberg ist Teil einer umfassenderen Strategie Bayerns, den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben. Insbesondere künstliche Gewässer wie Baggerseen, Stauseen oder geflutete Tagebaue bieten ein enormes, bislang kaum genutztes Potenzial für die Solarenergie. Die erste senkrechte Floating-PV-Anlage liefert nun wichtigen Ökostrom und demonstriert die Machbarkeit solcher Konzepte.

Das Projekt ist ein Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand, kommunalen Versorgern, Privatwirtschaft und Wissenschaft. Die Hochschule für angewandte Wissenschaften München steuert ihre wissenschaftliche Expertise bei, um die Anlage technologisch zu optimieren und die Leistungsdaten zu analysieren. Zukünftige Projekte könnten sogar ohne staatliche Förderungen auskommen; so wird die nächste senkrecht schwimmende PV-Anlage, die 2025 in Bayern entstehen soll, vollständig über ein Power-Purchase-Agreement (PPA) finanziert, bei dem der Strom direkt an einen Abnehmer verkauft wird.

Die Inbetriebnahme der Anlage im Landkreis Starnberg ist somit ein wichtiger Meilenstein für eine nachhaltige Energiezukunft in Bayern. Sie liefert nicht nur saubere Energie, sondern dient auch als Blaupause für die Nutzung von Wasserflächen zur Stromerzeugung in ganz Deutschland.

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