PV-Anlagen in Schleswig-Holstein: Riesiges Dachflächenpotenzial wird erschlossen

Schleswig-Holstein stellt 555.000 m² Dachfläche für Photovoltaik bereit

In einem bedeutenden Schritt zur Förderung der erneuerbaren Energien stellt die Landesregierung von Schleswig-Holstein rund 555.000 Quadratmeter Dachfläche auf öffentlichen Gebäuden für die Installation von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) zur Verfügung. Die Initiative betrifft Liegenschaften im Besitz der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein (GMSH), der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen sowie der Beteiligungsgesellschaft BBG. Dieses Vorhaben ist ein zentraler Baustein der landesweiten Energiestrategie und soll einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten.

Hochgerechnet könnte diese Fläche einen erheblichen Solarertrag pro m² liefern und damit die dezentrale Energieerzeugung im Norden Deutschlands maßgeblich stärken.

Ausschreibung für PV-Anlagen in Schleswig-Holstein

Die Landesregierung hat eine entsprechende Ausschreibung für die Nutzung der Dachflächen angekündigt. Umweltminister Tobias Goldschmidt unterstrich die Dringlichkeit der Maßnahme im Rahmen der Energiewende: „Jede Kilowattstunde zählt, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen, die Kosten zu senken und die Klimaschutzziele zu erreichen.“

Die Initiative zielt darauf ab, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und die Stromkosten langfristig zu stabilisieren. Durch den Ausbau der Solarenergie wird das Stromnetz resilienter gegenüber Marktschwankungen und geopolitischen Unsicherheiten. Auch im Norden Deutschlands ist der Solarertrag ausreichend hoch, um Photovoltaikanlagen wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll zu betreiben.

Dachflächenpotenzial und strategische Ziele in Schleswig-Holstein

Die operative Bereitstellung der Flächen übernimmt die Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH). Laut GMSH-Geschäftsführer Frank Eisoldt werden die Dächer zu einem symbolischen Preis von einem Euro pro Quadratmeter und Jahr verpachtet, um Investitionsanreize zu schaffen.

Dieses Vorgehen ist Teil des 10-Punkte-Plans der Landesregierung zur Beschleunigung der Energiewende. Ein weiteres Kernziel dieses Plans ist die Vereinfachung und Beschleunigung von Genehmigungsverfahren, nicht nur für Dachanlagen, sondern auch für Windenergie und Freiflächen-Photovoltaik. Die Bemühungen zur Entbürokratisierung spiegeln sich auch im neuen Solar-Erlass für Schleswig-Holstein wider, der den Ausbau weiter erleichtern soll. Die Nutzung bereits versiegelter Flächen wie Dächer ist dabei von besonderer Bedeutung, um den Flächenverbrauch in der Landschaft zu minimieren. Moderne Planungsmethoden ermöglichen es heute, auch komplexe Dächer, beispielsweise PV-Anlagen bei Gauben und Fenstern, effizient zu nutzen.

Zeitplan und Ausblick für Bürger zum Thema PV-Anlagen

Die Landesregierung plante, das Ausschreibungsverfahren bis zum Frühjahr 2024 abzuschließen, um eine zügige Umsetzung des Projekts zu gewährleisten. Die Initiative sendet ein starkes Signal an die Öffentlichkeit und unterstreicht das Potenzial der Solarenergie.

Für private Hausbesitzer kann ein solches Großprojekt als Ansporn dienen, das eigene Dach ebenfalls für die Energiegewinnung zu nutzen. Der erste Schritt zur eigenen Anlage ist oft die Analyse des persönlichen Stromverbrauchs, um die passende PV-Anlagengröße zu schätzen. Darauf aufbauend lassen sich komplette PV-Anlagen mit Speicher und Montagesets realisieren.

Auch Mieter haben die Möglichkeit, sich an der Energiewende zu beteiligen. Sogenannte Balkonkraftwerke ohne Speicher sind eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, eigenen Strom zu produzieren und die Stromrechnung zu senken. Für eine höhere Unabhängigkeit vom Netz sind mittlerweile auch Balkonkraftwerke mit Speicher verfügbar, die den selbst erzeugten Strom für die Nutzung in den Abendstunden speichern.

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