Pilotprojekt in Pankow: So einfach kann man Solarstrom teilen in Berlin

Solarstrom teilen in Berlin-Pankow: Pilotprojekt für gemeinschaftliche Gebäudeversorgung

In Berlin-Pankow hat die Genossenschaft Bürger*innenEnergie Berlin eG (BEB) ein wegweisendes Projekt zur lokalen Energieversorgung realisiert. Erstmals wird in dem Quartier Solarstrom vom Dach eines Gebäudes direkt an die Bewohner eines anderen geliefert. Dieses Modell der gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung könnte ein wichtiger Baustein für die Energiewende in deutschen Städten werden.

Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung: Solarstrom direkt von Dach zu Dach

Das Projekt wurde in Kooperation mit der Wohnungsbaugenossenschaft Bremer Höhe und dem Berliner Photovoltaik-Unternehmen Solarimo umgesetzt. Konkret versorgt eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Kurt-Lade-Kindertagesstätte ein nahegelegenes Wohnhaus in der Hosemannstraße mit lokal erzeugtem Ökostrom. Die Verbindung der beiden Gebäude erfolgt über das öffentliche Stromnetz.

Oliver Hummel, Vorstand der Bürger*innenEnergie Berlin eG, unterstreicht die Signalwirkung des Vorhabens: „Die urbane Energiewende braucht Leuchtturmprojekte wie dieses, um zu zeigen, dass die Energiewende vor Ort machbar ist. Nun können auch in Berlin Gebäude direkt mit Ökostrom versorgt werden.“ Das Projekt zeigt, wie ungenutzte Dachflächen in der Stadt zur dezentralen Energieerzeugung beitragen können.

Solarstrom teilen: Technische und rechtliche Rahmenbedingungen für Berlin-Pankow

Die Realisierung des Projekts erfolgte im Rahmen der MehrWert-Initiative, die von der BEB gemeinsam mit der Berliner Stadtwerke GmbH ins Leben gerufen wurde. Ziel der Initiative ist es, innovative Ansätze für den Ausbau erneuerbarer Energien in der Hauptstadt zu fördern.

Technisch basiert die Lösung auf einem intelligenten Energiemanagementsystem. Dieses steuert die Einspeisung des Solarstroms von der Kita und den Verbrauch im Wohnhaus und leitet den Strom über das öffentliche Netz. Solche Systeme sind entscheidend, um Erzeugung und Verbrauch lokal zu optimieren, wobei moderne Smart Meter eine wichtige Rolle spielen. Die Umsetzung erforderte eine enge Abstimmung zwischen den Projektpartnern und dem Berliner Stromnetzbetreiber.

Auch rechtlich wurden Hürden überwunden. Lange Zeit erschwerte das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) den direkten Stromverkauf zwischen Gebäuden. Durch Gesetzesänderungen, wie das Solarpaket I, wurde das Modell der „gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung“ jedoch erheblich vereinfacht. Es ermöglicht nun, Solarstrom unbürokratischer innerhalb eines Quartiers zu teilen, ohne dass die Erzeuger zu vollwertigen Energieversorgern werden müssen.

Nachhaltige Energie durch Solarstrom teilen: Zukunftsperspektiven in Berlin

Das Modell der direkten Quartiersversorgung bietet erhebliche Vorteile. Es senkt die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern, reduziert die CO₂-Emissionen und kann die Energiekosten für die teilnehmenden Haushalte stabilisieren. Zudem wird die lokale Wertschöpfung gestärkt und die Energieunabhängigkeit des Stadtteils erhöht. Die Erfahrungen aus diesem Projekt sind besonders wertvoll für Wohnungseigentümergemeinschaften, die ebenfalls über eine PV-Anlage für die WEG nachdenken, um Stromkosten zu senken.

Das Pankower Projekt soll dabei nur der Anfang sein. Die Bürger*innenEnergie Berlin eG plant bereits die Umsetzung ähnlicher Vorhaben in anderen Berliner Bezirken. Das Ziel ist es, ein skalierbares Modell zu schaffen, das bundesweit Nachahmer findet. Dabei können nicht nur Hausbesitzer durch PV-Anlagen mit Speicher einen Beitrag leisten. Auch Mieter haben durch Balkonkraftwerke ohne Speicher oder Modelle mit Speicher die Möglichkeit, aktiv an der Energiewende teilzunehmen.

Solarstrom für Berlin: Ein Impuls durch gemeinschaftliche Gebäudeversorgung in Pankow

Das Projekt fügt sich nahtlos in die Bestrebungen des Berliner Senats ein, den Solarausbau massiv zu beschleunigen. Initiativen wie die geplante Photovoltaik-Offensive für Berliner Dächer schaffen die politischen Rahmenbedingungen für solche innovativen Ansätze. Zudem soll eine neue Förderung ab 2025 die Preise für Solaranlagen in Berlin weiter senken und die Investition für Eigentümer noch attraktiver machen.

Das Pilotprojekt in Pankow demonstriert eindrücklich, dass die gemeinschaftliche Versorgung mit Solarstrom in urbanen Räumen technisch und rechtlich umsetzbar ist. Es ist ein Beispiel dafür, wie die Zusammenarbeit verschiedener Akteure die Energiewende konkret voranbringen kann. Wer sich tiefergehend mit den technologischen Grundlagen der Solarenergie auseinandersetzen möchte, findet auf spezialisierten Portalen fundiertes Wissen, verständlich erklärt.

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