Nordrhein-Westfalen intensiviert den Ausbau von Photovoltaikanlagen auf Mehrparteienhäusern mit einem gezielten Förderprogramm. Die vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie initiierte Maßnahme soll finanzielle Anreize schaffen, um das bisher oft ungenutzte Potenzial auf den Dächern großer Wohngebäude zu erschließen und die Energiewende im urbanen Raum voranzutreiben.
NRW Förderung für Photovoltaik auf Mehrfamilienhäusern
Im Rahmen des Programms stellt das Land insgesamt 20 Millionen Euro bereit, um die Errichtung von Solaranlagen auf Mehrparteienhäusern mit mindestens fünf Wohneinheiten zu unterstützen. Diese neue Photovoltaik-Förderung für Mehrfamilienhäuser ist Teil der landesweiten Förderrichtlinie „progres.nrw“. Gefördert werden Anlagen mit einer Leistung zwischen 10 kWp und 100 kWp. Die Unterstützung deckt bis zu 50 % der förderfähigen Kosten ab, wobei die maximale Fördersumme pro Projekt auf 50.000 Euro begrenzt ist.
Antragsberechtigt sind die Eigentümer der Gebäude, seien es Privatpersonen, Unternehmen oder Organisationen wie Wohnungsbaugenossenschaften und Stiftungen. Ein wesentlicher Aspekt des Programms ist, dass nicht nur die Anschaffung der PV-Module, sondern auch notwendige Vorarbeiten wie Beratungsleistungen und die Ertüchtigung der Hauselektrik finanziell unterstützt werden. Dies adressiert eine häufige Hürde bei der Umsetzung solcher Projekte. Die PV-Initiative für die Wohnungswirtschaft zielt darauf ab, gerade für große Immobilienbestände den Einstieg zu erleichtern.
Photovoltaik im Mehrfamilienhaus: Günstiger Strom und CO2-Reduktion
Ein zentrales Ziel der Initiative ist die Senkung der Energiekosten für Mieterinnen und Mieter. Durch sogenannte Mieterstrommodelle kann der auf dem Dach erzeugte Solarstrom direkt und zu günstigeren Konditionen an die Bewohner des Hauses geliefert werden. Überschüssige Energie wird in das öffentliche Netz eingespeist, was den Gebäudeeigentümern zusätzliche Einnahmen sichert und zur Netzstabilität beiträgt.
Gleichzeitig leistet jede installierte Anlage einen Beitrag zur Reduzierung von CO2-Emissionen und unterstützt die Klimaschutzziele des Landes. Nordrhein-Westfalen hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil erneuerbarer Energien massiv auszubauen und zeigt bei Solarausschreibungen der Bundesnetzagentur bereits bemerkenswerte Erfolge. Das neue Förderprogramm für Mehrfamilienhäuser ist ein weiterer Baustein dieser Strategie.
NRW Förderung: Einfache Antragstellung für Photovoltaik
Um eine breite Teilnahme zu ermöglichen, wurde das Antragsverfahren bewusst unbürokratisch gestaltet. Anträge können online über die Plattform progres.nrw im Zeitraum vom 1. Juli bis zum 30. Juni 2025 gestellt werden. Nach der Bewilligung haben die Antragsteller 24 Monate Zeit, um die Projekte umzusetzen.
Diese Fördermaßnahme ergänzt die gesetzlichen Rahmenbedingungen, die in den kommenden Jahren verschärft werden. So wird ab 2026 eine Photovoltaikpflicht für Dachsanierungen in NRW eingeführt. Das aktuelle Programm bietet somit einen Anreiz, schon jetzt proaktiv zu handeln, anstatt auf gesetzliche Vorgaben zu warten.
Photovoltaik als Schlüsseltechnologie für Mehrfamilienhäuser
Die Photovoltaik ist eine zentrale Säule der Energiewende. Sie ermöglicht nicht nur die Erreichung von Klimazielen, sondern stärkt auch die Energieunabhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Die Nutzung von Dachflächen auf Mehrfamilienhäusern ist dabei besonders effizient, da sie bereits versiegelte Flächen für die dezentrale Stromerzeugung nutzbar macht. Für Eigentümer, die in solche Projekte investieren, stehen komplette PV-Anlagen mit Speicher und Montagesets zur Verfügung, um den Eigenverbrauch zu maximieren.
Auch Mieter können unabhängig von der Entscheidung ihres Vermieters aktiv werden. Sogenannte Balkonkraftwerke ohne Speicher oder zunehmend auch Balkonkraftwerke mit Speicher ermöglichen es, einen Teil des eigenen Strombedarfs direkt zu decken und die Stromrechnung zu senken.
Das Förderprogramm in Nordrhein-Westfalen ist ein wichtiger Impuls für eine nachhaltige Energiezukunft. Es verbindet ökologische Ziele mit sozialen Vorteilen und zeigt, dass die Landesregierung die Energiewende umfassend fördert. Initiativen auf kommunaler Ebene, wie der forcierte Photovoltaik-Ausbau im Rhein-Kreis Neuss, unterstreichen diesen landesweiten Trend und könnten NRW zu einem Vorreiter in der dezentralen Energiegewinnung in Deutschland machen.






