NRW reaktiviert Förderprogramm für Freiflächen-Photovoltaik mit 20 Millionen Euro
Nordrhein-Westfalen intensiviert seine Bemühungen zum Ausbau der Solarenergie und hat die Förderung für Freiflächen-Photovoltaikanlagen neu aufgelegt. Im Rahmen des Programms „Progres.NRW-Klimaschutztechnik“ können ab dem 22. Oktober 2024 wieder Anträge gestellt werden. Die Maßnahme ist Teil einer umfassenden Photovoltaik-Förderinitiative für mehr Solarstrom und zielt darauf ab, die installierte PV-Leistung im Land bis 2030 signifikant zu erhöhen.
NRW Förderung für Freiflächen Photovoltaik: Details
Das Programm richtet sich an Projektierer, die Photovoltaikanlagen auf Freiflächen sowie auf Konversionsflächen – beispielsweise ehemaligen Industrie- oder Militärbrachen – errichten wollen. Die Zuschüsse sind gestaffelt und an die Leistung der geplanten Anlagen gekoppelt:
- 10.000 Euro pro Megawatt für Projekte zwischen fünf und 20 Megawatt.
- 5.000 Euro pro Megawatt für Anlagenteile zwischen 20 und 40 Megawatt.
- 1.000 Euro pro Megawatt für Anlagenteile über 40 Megawatt.
Die Mindestgröße für eine förderfähige Anlage beträgt fünf Megawatt. Explizit eingeschlossen sind auch innovative Konzepte wie Agri-Photovoltaik (die gleichzeitige Nutzung von Flächen für Landwirtschaft und Solarstromerzeugung) und Floating-PV auf Gewässern.
Ziel: Mehr Teilnahme an Ausschreibungen für Freiflächen-Photovoltaik in NRW
Die Landesförderung soll als zusätzlicher Anreiz dienen, um die Teilnahme von Projektentwicklern aus NRW an den Ausschreibungen der Bundesnetzagentur zu steigern. Eine erfolgreiche Teilnahme an diesen Ausschreibungen ist die Voraussetzung für den Erhalt einer Marktprämie nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Diese Prämie gleicht die Differenz zwischen den Gestehungskosten für Solarstrom und dem Marktpreis aus und sichert so die Wirtschaftlichkeit der Projekte.
Für das Jahr 2025 sind drei bundesweite Ausschreibungsrunden für Freiflächenanlagen mit einem Gesamtvolumen von 1,75 Gigawatt angesetzt:
* Februar 2025: 500 Megawatt
* Juni 2025: 625 Megawatt
* Oktober 2025: 625 Megawatt
Der gesetzlich festgelegte Höchstwert für Gebote in diesen Runden liegt bei 7,37 Cent pro Kilowattstunde.
Erfolgsbilanz der NRW Förderung für Freiflächen-Photovoltaik
Das Förderprogramm wurde ursprünglich im August 2023 ins Leben gerufen, nachdem mehrere vorangegangene Ausschreibungsrunden der Bundesnetzagentur bundesweit unterzeichnet waren, was den Ausbau der Solarenergie bremste. Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen reagierte mit dem Förderaufruf, um die Investitionsbereitschaft zu erhöhen.
Die Maßnahme zeigte schnell Wirkung: Die erste Ausschreibungsrunde nach Einführung der Förderung im August 2023 war die erste seit Langem, die wieder vollständig gezeichnet wurde. In der darauffolgenden Runde im September 2023 überstieg das Gebotsvolumen mit 767 Megawatt sogar das ausgeschriebene Volumen. Bislang wurden im Rahmen des Programms Fördermittel in Höhe von 15,9 Millionen Euro zugesagt.
Die Landesregierung ordnet die NRW Förderung für Freiflächen-Photovoltaik ein
Energie- und Klimaschutzminister Oliver Krischer hob die strategische Bedeutung des Programms hervor: „Wir haben mit der Förderung für Freiflächen-Photovoltaik im vergangenen Jahr einen wichtigen Schritt gemacht, um den Ausbau der erneuerbaren Energien in Nordrhein-Westfalen voranzutreiben. Die Förderung hat dazu beigetragen, dass die Ausschreibungen der Bundesnetzagentur wieder stärker nachgefragt werden.“
Nordrhein-Westfalen ist das einzige Bundesland mit einem derartigen Zusatzförderprogramm. Für das kommende Jahr stehen insgesamt 20 Millionen Euro zur Förderung von Freiflächen-PV ab 2025 zur Verfügung. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
NRW Förderung Freiflächen Photovoltaik: Ein Baustein der PV-Strategie
Die Neuauflage des Programms ist ein klares Bekenntnis der Landesregierung zu ihren Klimazielen. Die neue Förderung für Freiflächen-PV soll das Ziel 2030 sichern und ist Teil einer breiteren Strategie. Neben der Förderung von Großanlagen treibt das Land den Ausbau auch im privaten und gewerblichen Sektor voran, etwa durch die neue Photovoltaik-Förderung für Mehrfamilienhäuser ab 2025 und die kommende Photovoltaikpflicht für Dachsanierungen ab 2026.
Während sich dieses spezielle Programm an Großprojekte richtet, wird die Erzeugung von Solarstrom auch für Privatpersonen immer zugänglicher. Die steigende Nachfrage und technologische Entwicklung führen zu einer breiten Verfügbarkeit von Lösungen, von kompletten PV-Anlagen mit Speicher für Eigenheime bis hin zu kompakten Balkonkraftwerken ohne Speicher für Mieter. Auch für diese Kleinstanlagen gibt es mittlerweile leistungsfähige Balkonkraftwerke mit Speicher, die eine noch höhere Eigenverbrauchsquote ermöglichen.






