NRW führend bei BNetzA Ausschreibung für Solar Speicher Kombinationen
Nordrhein-Westfalen (NRW) hat sich in der ersten Ausschreibung der Bundesnetzagentur für kombinierte Solar- und Speicherprojekte als führender Standort etabliert. Von 53 bundesweit genehmigten Projekten mit einer Gesamtkapazität von 363 Megawatt (MW) sicherte sich NRW 30 Projekte mit einem Volumen von 165 MW. Damit entfielen mehr als die Hälfte aller Zuschläge und rund 45 Prozent der geförderten Leistung auf das Bundesland.
Dr. Rainer Rehfeldt, Geschäftsführer der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate, wertete das Ergebnis als Bestätigung für die Innovationskraft der regionalen Akteure: „Dass NRW fast die Hälfte der Projekte und das meiste Ausschreibungsvolumen gewinnen konnte, ist vor allem ein Erfolg der Projektentwickler:innen im Land.“
Dieser frühe Erfolg unterstreicht die Dynamik im Land, auch wenn sich der Wettbewerb in nachfolgenden Runden verschärft hat. So war eine spätere Innovationsausschreibung der Bundesnetzagentur mehr als vierfach überzeichnet, was das hohe Interesse an solchen Projekten verdeutlicht. In dieser Runde kamen vor allem Projekte in Bayern, Schleswig-Holstein und Brandenburg zum Zuge, was zeigt, dass die Energiewende bundesweit an Fahrt gewinnt.
Solaranlagen mit Speicher: Lösung für Netzengpässe in NRW
Die Kombination aus Photovoltaikanlagen und Batteriespeichern gilt als Schlüsseltechnologie zur Stabilisierung der Stromnetze. Sie ermöglicht es, an sonnenreichen Tagen erzeugten Strom zu speichern und ihn bei hoher Nachfrage oder geringer Sonneneinstrahlung wieder ins Netz einzuspeisen. Dies reduziert die Abhängigkeit von fossilen Kraftwerken und hilft, Netzengpässe zu vermeiden.
Ein entscheidender Fortschritt, der die Wirtschaftlichkeit von Speichern weiter erhöht, ist die von der Bundesnetzagentur geschaffene Möglichkeit zur sogenannten Doppelnutzung. Diese erlaubt es, Stromspeicher sowohl für den Eigenverbrauch zu nutzen als auch aktiv am Strommarkt teilzunehmen, um beispielsweise Netzdienstleistungen anzubieten.
Diese Flexibilität macht die Investition in PV-Anlagen mit Speicher und Montagesets für Hausbesitzer noch wirtschaftlicher. Auch im kleineren Maßstab, etwa bei Balkonkraftwerken mit Speicher, gewinnt die Zwischenspeicherung an Bedeutung, um den Eigenverbrauch zu maximieren, während klassische Balkonkraftwerke ohne Speicher weiterhin eine einfache Möglichkeit für den Einstieg in die Solarenergie bieten.
NRW: Vorreiterrolle durch Solar-Speicher in der Energiewende
Mit den erfolgreichen Projekten festigt NRW seine Position als ein führendes Bundesland bei der Energiewende. Laut dem Landeswirtschaftsministerium wurden bereits 2022 in NRW bundesweit die meisten Photovoltaik-Anlagen installiert. Die Landesregierung verfolgt das Ziel, bis 2040 klimaneutral zu werden, und der Ausbau der Solarenergie ist dafür ein zentraler Hebel.
Unterstützt wird dieser Trend durch ambitionierte landespolitische Maßnahmen. Ein zentraler Baustein ist die ab 2026 geltende Photovoltaikpflicht für Dachsanierungen in NRW, die den Zubau weiter beschleunigen wird. Diese gesetzliche Verpflichtung gilt für diverse Gebäudearten und wird durch Förderprogramme flankiert.
Der Erfolg ist Teil eines bundesweiten Trends, bei dem auch andere Bundesländer wie Niedersachsen bei Photovoltaik-Ausschreibungen stark abschneiden. Für Eigentümer bedeutet der Ausbau, dass neben der reinen Leistung auch technische Aspekte wie die Statik bei Wind- und Schneelasten und innovative Ansätze wie die Installation von Photovoltaik an der Fassade an Bedeutung gewinnen.
Die Ergebnisse der Ausschreibungen zeigen, dass Nordrhein-Westfalen eine entscheidende Rolle bei der Etablierung von Solar-Speicher-Kombinationen in Deutschland spielt. Diese Projekte sind ein wichtiger Schritt, um die Stromversorgung sicherer, sauberer und unabhängiger zu machen und die Klimaziele des Landes zu erreichen.






