Next2Sun: Senkrechte Solarmodule an Startbahn West als Vorbild?

Entlang der Startbahn West am Frankfurter Flughafen hat die Next2Sun GmbH eine Photovoltaikanlage in senkrechter Bauweise errichtet. Diese innovative Installationsmethode ermöglicht eine effiziente Doppelnutzung von Flächen und zeichnet sich durch eine geringe Flächenversiegelung sowie eine gute Integration in die Landschaft aus.

Next2Sun: Senkrechte Solarmodule an der Startbahn West

Das von der Fraport AG initiierte und von der saarländischen Next2Sun GmbH realisierte Projekt ist in mehrfacher Hinsicht ein Meilenstein. Es handelt sich nicht nur um das erste Solarkraftwerk auf dem Gelände eines deutschen Flughafens, sondern auch um eine der größten Vertikal-Photovoltaikanlagen in Deutschland. Der erzeugte Strom wird von der Energieversorgung MainSpessart GmbH (EMS) abgenommen und an Verbraucher direkt auf dem Flughafengelände verteilt.

Die Anlage am Flughafen Frankfurt ist ein wegweisendes Projekt für die Energiewende. Die senkrechte Installation der bifazialen Solarmodule – also Module, die auf beiden Seiten Sonnenlicht in Energie umwandeln können – bietet entscheidende Vorteile. Neben der reduzierten Flächenversiegelung liegt der Hauptvorteil im Erzeugungsprofil.

Anders als klassische, nach Süden ausgerichtete Anlagen produzieren die vertikal aufgestellten und nach Osten und Westen blickenden Module den meisten Strom in den Morgen- und Abendstunden. Dies deckt sich ideal mit den täglichen Spitzen im Stromverbrauch und entlastet somit die Stromnetze, da die Mittagsspitze herkömmlicher Anlagen vermieden wird.

17,4 MWp Leistung durch innovative Solarmodule

Die Dimensionen des Kraftwerks sind beachtlich: Rund 37.000 Solarmodule erstrecken sich über eine Länge von 2,8 Kilometern entlang der Startbahn. Mit einer installierten Gesamtleistung von 17,4 Megawatt-Peak (MWp) ist die Anlage ein bedeutender lokaler Energieerzeuger. Die Ost-West-Ausrichtung sorgt für eine gleichmäßige Energieproduktion über den Tag verteilt: Die Ostseite nutzt die Morgensonne, die Westseite die Abendsonne.

Die Anlage, die bereits zum Jahreswechsel in Betrieb genommen wurde, soll jährlich eine erhebliche Menge Strom produzieren, der direkt in das Netz des Flughafens eingespeist wird. Dies leistet einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der CO₂-Emissionen und unterstützt die Klimaziele der Fraport AG sowie der hessischen Landesregierung. Darüber hinaus ist die Anlage für sogenanntes Megawatt-Charging vorbereitet und verfügt bereits über einen ersten Ladepunkt mit 400 Kilowatt Ladeleistung für die E-Mobilität am Flughafen.

Für die Fraport AG ist dieses Projekt Teil einer umfassenderen Strategie zum Ausbau erneuerbarer Energien. In den kommenden Jahren sind weitere Solaranlagen geplant, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen weiter zu verringern und den steigenden Energiebedarf des Flughafens nachhaltig zu decken.

Next2Sun: Die Zukunft der Photovoltaik – auch in Hamburg?

Das Solarkraftwerk am Frankfurter Flughafen dient als Vorbild für ähnliche Projekte in ganz Deutschland. Die vertikale Bauweise eignet sich besonders für Standorte, an denen Flächenkonkurrenz besteht oder besondere Auflagen gelten. Denkbare Einsatzorte sind Flächen entlang von Autobahnen und Bahntrassen oder auch in der Landwirtschaft als sogenannte Agri-Photovoltaik. Dieses Projekt ist nur ein Beispiel für die dynamische Entwicklung im Sektor der erneuerbaren Energien, wie aktuelle Solar News immer wieder zeigen.

Das Prinzip der intelligenten Flächennutzung und der Optimierung des Eigenverbrauchs lässt sich auch auf den privaten Bereich übertragen. Für Mieter und Wohnungseigentümer, die ebenfalls einen Beitrag leisten möchten, bieten sich Balkonkraftwerke ohne Speicher als einfache Einstiegsmöglichkeit an, um ungenutzte Flächen am Balkon oder auf der Terrasse zur Stromerzeugung zu nutzen. Um den Eigenverbrauch weiter zu optimieren, insbesondere in den Morgen- und Abendstunden, gibt es auch Balkonkraftwerke mit Speicher. Hausbesitzer, die eine umfassendere Lösung anstreben, können auf komplette PV-Anlagen mit Speicher und Montagesets zurückgreifen, um ihre Energieunabhängigkeit zu maximieren.

Das Projekt in Frankfurt demonstriert eindrucksvoll, dass die Energiewende auch in hochkomplexen und sensiblen Infrastrukturbereichen wie einem internationalen Flughafen erfolgreich umgesetzt werden kann.

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