Neues Werk in Magdeburg: Solarmodule-Recycling für Sachsen-Anhalt

Neue Anlage für Solarmodule Recycling in Magdeburg (Sachsen-Anhalt)

Das Cleantech-Unternehmen Solar Materials hat in Magdeburg eine hochmoderne Recyclinganlage für Photovoltaik-Module in Betrieb genommen. Die Anlage ist darauf ausgelegt, jährlich bis zu 7.000 Tonnen ausgedienter Solarmodule zu verarbeiten, was einem Volumen von rund 100.000 Modulen entspricht. Mithilfe eines patentierten, vollautomatisierten Verfahrens werden wertvolle Rohstoffe wie Glas, Aluminium, Silber und Silizium zurückgewonnen und dem Wirtschaftskreislauf wieder zugeführt.

Das 2021 gegründete Unternehmen, das mittlerweile rund 60 Mitarbeiter beschäftigt, wurde für seine innovative Technologie bereits mit dem AURA-Award 2025 ausgezeichnet. Mit der neuen Anlage positioniert sich Solar Materials als wichtiger Akteur, um die wachsende Menge an Altmodulen nachhaltig zu bewirtschaften und die Abhängigkeit von Rohstoffimporten zu verringern. Dies ist besonders relevant, da die erste Generation von Solaranlagen, die in den frühen 2000er-Jahren in Deutschland installiert wurde, allmählich das Ende ihrer Lebensdauer erreicht.

AURA-Award für nachhaltiges Solarmodule Recycling in Sachsen-Anhalt

Für seinen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft wurde Solar Materials mit dem renommierten AURA-Award 2025 geehrt. Der Preis wird jährlich von der Investitionsbank Sachsen-Anhalt an Unternehmen vergeben, die durch nachhaltige und zukunftsweisende Technologien überzeugen.

Sachsen-Anhalts Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann würdigte die Leistung des Unternehmens und betonte, Solar Materials zeige eindrucksvoll, dass eine funktionierende Kreislaufwirtschaft in der Solarindustrie möglich sei. Damit werde eine nachhaltige Lösung für die Energiewende geschaffen, die auch das Lebensende von Solarmodulen berücksichtigt. Das von Solar Materials entwickelte Verfahren ermöglicht es, bis zu 95 Prozent der in den Modulen enthaltenen Rohstoffe zurückzugewinnen. Dies schont nicht nur natürliche Ressourcen, sondern senkt auch den Energieverbrauch und die CO₂-Emissionen, die bei der Neuproduktion von Materialien anfallen würden.

Effizientes Verfahren für Solarmodule Recycling

Der Recyclingprozess von Solar Materials ist auf maximale Effizienz und Reinheit der zurückgewonnenen Materialien ausgelegt. Im ersten Schritt werden der Aluminiumrahmen und die Anschlussdose mechanisch entfernt. Anschließend durchläuft das Modul eine thermische Behandlung in einem speziellen Ofen, um die verschiedenen Materialschichten voneinander zu lösen.

Das Glas wird danach in einer Brechanlage zerkleinert, während die Kunststofffolien durch den Erhitzungsprozess entfernt werden. Die wertvollen Metalle wie Aluminium, Silber und das Halbleitermaterial Silizium werden in nachgelagerten Schmelzprozessen voneinander getrennt. Dieses Vorgehen stellt sicher, dass die Materialien eine hohe Reinheit aufweisen und direkt wieder in industriellen Produktionsprozessen eingesetzt werden können. Das recycelte Aluminium kann beispielsweise für neue Modulrahmen verwendet werden, während Silber und Silizium für die Herstellung neuer Solarzellen oder anderer Elektronikkomponenten zur Verfügung stehen.

Nachhaltiges Solarmodule Recycling für die Solarindustrie

Angesichts des starken Zubaus von Photovoltaik in Deutschland – von großen Dachanlagen bis hin zu kompakten Steckersolargeräten – gewinnt das Thema Recycling zunehmend an Bedeutung. Solar Materials hat sich zum Ziel gesetzt, diesen Prozess nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich rentabel zu gestalten. Für Hausbesitzer, die in komplette PV-Anlagen mit Speicher und Montagesets investieren, bietet dies die Sicherheit, dass ihre Anlage auch nach 20 bis 30 Jahren umweltgerecht verwertet wird.

Das Unternehmen plant bereits die nächsten Wachstumsschritte: Bis 2026 soll die Recyclingkapazität verdreifacht werden. Zudem ist der Aufbau eines internationalen Standorts in Italien geplant, um die Kreislaufwirtschaft für Solarmodule auf europäischer Ebene voranzutreiben. Die Anlage in Magdeburg dient dabei als Vorbild und beweist, dass die Solarindustrie eine umfassende Antwort auf die Herausforderungen des Ressourcenmanagements finden kann. Dies betrifft sowohl ältere Anlagen als auch moderne Systeme wie Balkonkraftwerke mit Speicher, die für eine lange Lebensdauer konzipiert sind, aber letztendlich ebenfalls einer nachhaltigen Entsorgung bedürfen.

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