Neues Hybridkraftwerk: Statkraft setzt auf PV-Batterie in Zerbst, Sachsen-Anhalt

Statkraft PV-Batterie-Hybridanlage in Zerbst, Sachsen-Anhalt, gestartet

Der norwegische Energiekonzern Statkraft hat in Zerbst, Sachsen-Anhalt, ein wegweisendes Projekt für erneuerbare Energien in Betrieb genommen. Es handelt sich um Deutschlands größtes Hybridkraftwerk, das eine Photovoltaik-Anlage mit einem Batteriespeicher kombiniert und im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) gefördert wird. Die Anlage stellt einen bedeutenden Fortschritt für die Energiewende und die Netzstabilität in der Region dar.

Details zum Statkraft Hybridkraftwerk Zerbst

Das neue Kraftwerk, errichtet auf dem 41 Hektar großen Gelände einer ehemaligen Kiesgrube, kombiniert eine Photovoltaik-Anlage mit einer Spitzenleistung von 46,4 Megawatt (MWp) mit einem Batteriespeicher mit 16 Megawatt Leistung. Diese Konfiguration ermöglicht nicht nur die Erzeugung von sauberem Strom, sondern auch dessen Speicherung und bedarfsgerechte Einspeisung ins Netz.

Die Anlage wird jährlich rund 50 Gigawattstunden (GWh) Strom produzieren, was dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von etwa 14.000 Haushalten entspricht. Durch die Nutzung der Solarenergie werden im Vergleich zur konventionellen Stromerzeugung rund 32.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr vermieden. Die Investitionssumme für das Projekt belief sich auf circa 45 Millionen Euro. Bemerkenswert ist die kurze Bauzeit von nur zwölf Monaten vom ersten Spatenstich bis zur Inbetriebnahme.

Bedeutung der PV-Batterie-Hybridanlage für Zerbst und die Energiewende

Die Eröffnung des Hybridkraftwerks ist ein wichtiger Schritt für Sachsen-Anhalt, das sich zunehmend zu einem zentralen Standort für erneuerbare Energien entwickelt. Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff bezeichnete das Projekt bei der Eröffnung als Leuchtturm für die Energiewende, der durch die innovative Speichertechnologie einen entscheidenden Beitrag zur Netzstabilität leistet. Die Fähigkeit, Solarstrom zu speichern und auch dann zur Verfügung zu stellen, wenn die Sonne nicht scheint, ist ein Schlüsselfaktor für eine zuverlässige Energieversorgung aus volatilen Quellen.

Das Projekt zeigt zudem, wie durch die Umnutzung von Konversionsflächen, wie ehemaligen Kiesgruben oder Industriebrachen, wertvolle Ökosysteme geschont und gleichzeitig Flächen für die Energiegewinnung erschlossen werden können. Für die Stadt Zerbst ergeben sich durch Gewerbesteuereinnahmen und Kommunalabgaben zudem direkte wirtschaftliche Vorteile.

Zukunftsaussichten für erneuerbare Energien in Deutschland

Projekte wie das Hybridkraftwerk in Zerbst sind entscheidend, um die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen, die bis 2030 einen Anteil von 80 Prozent erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch vorsehen. Der Fokus liegt dabei zunehmend auf der Kombination von Erzeugungsanlagen mit Speicherkapazitäten, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Diesem Trend folgend sind in der Region weitere Großprojekte geplant, darunter ein 300 MW Photovoltaik-Speicher, der die Energiewende weiter vorantreiben soll.

Statkraft plant, seine Aktivitäten in Deutschland weiter auszubauen und bis 2029 insgesamt 2 Gigawatt an Solar- und Windkraftkapazitäten zu installieren. Die dynamische Entwicklung in Sachsen-Anhalt, zu der auch der geplante Wind- und Solarpark in Löberitz gehört, unterstreicht das Potenzial des Bundeslandes.

Was im Großen funktioniert, wird auch für private Haushalte immer relevanter. Die Kombination aus Stromerzeugung und -speicherung ermöglicht mehr Unabhängigkeit vom öffentlichen Netz. Hausbesitzer können dies mit kompletten PV-Anlagen mit Speicher umsetzen. Aber auch für Mieter und Wohnungseigentümer gibt es Möglichkeiten, sich zu beteiligen, etwa durch Balkonkraftwerke ohne Speicher oder zunehmend auch durch Modelle mit Speicher.

Weitere Informationen darüber, wie der Photovoltaik-Ausbau in Sachsen-Anhalt bis 2025 gelingen soll, sowie aktuelle Sachsen-Anhalt Solar News finden Sie in unseren weiterführenden Beiträgen.

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