15-Megawatt-Solarpark entsteht auf ehemaligem Wildpark-Gelände in Thüringen
Auf dem Gelände des ehemaligen Wildparks des Gutes Herrmannsberg bei Saalfeld in Thüringen entsteht eine neue Photovoltaikanlage. Die seit 2019 brachliegende Fläche wird von der Solarcomplex AG aus Baden-Württemberg umgestaltet, um zukünftig erneuerbare Energie für die Region zu erzeugen. Das Projekt ist ein weiteres Beispiel für die Umnutzung von Flächen zur Förderung der Energiewende im Freistaat.
Thüringen: Rückbau des Damwildgatters für Solarpark-Umwandlung gestartet
Die Bauarbeiten auf dem Gelände haben mit dem Rückbau des alten Damwildgatters offiziell begonnen. Wie Bene Müller, Geschäftsführer der Solarcomplex AG, mitteilte, plant das Unternehmen die Fertigstellung der Anlage bis zum Frühjahr 2025. Das Areal wurde vor einigen Monaten von der Stadt Saalfeld erworben, um den Weg für das Energieprojekt zu ebnen.
Die geplante Freiflächen-Photovoltaikanlage soll eine Nennleistung von 15 Megawatt erreichen. Rechnerisch kann damit der jährliche Strombedarf von etwa 5.000 Haushalten gedeckt werden. Die Umwandlung von ungenutzten Flächen in Energieparks ist in Thüringen ein bewährtes Konzept. Ein ähnliches Projekt wurde beispielsweise auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz realisiert, wo der TEAG Solarpark Ohrdruf ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur lokalen Energieversorgung leistet.
Solarpark Thüringen: Kombination aus Energieerzeugung und Beweidung
Das Vorhaben in Saalfeld wird in enger Kooperation mit dem Landschaftspflegeverband Saalfeld-Rudolstadt umgesetzt und verfolgt das Konzept der Agri-Photovoltaik (Agri-PV). Dabei werden die Solarmodule in Reihen mit einem Abstand von rund fünf Metern installiert. Diese Bauweise ermöglicht eine doppelte Nutzung der Fläche: Während auf den Modulen Solarstrom erzeugt wird, kann der Boden dazwischen weiterhin landwirtschaftlich, beispielsweise zur Beweidung durch Schafe oder Rinder, genutzt werden.
Agri-PV gilt als innovative Lösung, um den Konflikt zwischen Energieerzeugung und Landwirtschaft zu entschärfen. Solche Konzepte sind entscheidend, damit der Ausbau von Solarparks in Deutschland gelingt, ohne wertvolle Agrarflächen vollständig zu versiegeln. Das Projekt in Saalfeld demonstriert, wie die Erzeugung erneuerbarer Energien mit traditioneller Landnutzung in Einklang gebracht werden kann.
Solarpark-Projekt: Energieerzeugung und Naturschutz im Einklang
Die Solarcomplex AG verfügt bereits über Erfahrung mit Agri-PV-Projekten und betreibt eine vergleichbare Anlage in Südbaden. Die dort gewonnenen Erkenntnisse sollen direkt in die Planung und Umsetzung des neuen Solarparks in Saalfeld einfließen.
Die doppelte Nutzung der Fläche durch Beweidung fördert nicht nur die Artenvielfalt, sondern leistet gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz. Dieses Modell der Sektorenkopplung gewinnt an Bedeutung. Ein ähnliches Konzept, bei dem die Tierhaltung direkt in den Solarpark integriert wird, verfolgt auch das Energieunternehmen Ørsted mit seinem „WildparkPV“-Projekt, bei dem Damwild sich frei zwischen den Solarmodulen bewegen kann.
Die Stadt Saalfeld stärkt mit diesem Projekt ihre Bemühungen um eine nachhaltige Energiezukunft. Solche Entwicklungen sind ein wichtiger Teil der Solar-Nachrichten aus Thüringen, wo der Ausbau der Photovoltaik stetig voranschreitet. Während Großprojekte wie dieses die Grundlage der Energiewende bilden, wächst auch das Engagement im privaten Sektor. Immer mehr Hausbesitzer entscheiden sich für komplette PV-Anlagen mit Speicher, um ihren eigenen Strom zu erzeugen. Gleichzeitig ermöglichen Balkonkraftwerke ohne Speicher auch Mietern, sich aktiv an der Energiewende zu beteiligen.






