Solarausbau in Berlin: Fokus auf Dachflächen und neue Förderstrategie
Berlin intensiviert seine Bemühungen, den Ausbau von Photovoltaik zu beschleunigen, um seine ambitionierten Klimaziele zu erreichen. Mit einer strategischen Neuausrichtung legt die Hauptstadt den Fokus künftig auf ertragsstarke Großanlagen. Das Förderprogramm „Solarausbau auf großen Dachflächen“ ist das zentrale Instrument dieser Photovoltaik-Offensive: Neue Förderung für Berliner Dächer …, die die installierte Leistung in der Stadt signifikant steigern soll.
Klimaneutralität durch Solarausbau: Berlins neue Förderstrategie
Berlin hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Ein entscheidender Baustein auf diesem Weg ist der massive Ausbau der Solarenergie. Die neue Strategie sieht vor, den Anteil der Solarenergie am Berliner Stromverbrauch von derzeit rund 5,6 Prozent auf 25 Prozent bis zum Jahr 2035 zu erhöhen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die installierte Solarleistung in der Hauptstadt fast verzehnfacht werden.
Um diese gewaltige Aufgabe zu bewältigen, hat der Senat das Förderprogramm „Solarausbau auf großen Dachflächen“ ins Leben gerufen. Mit einem jährlichen Fördervolumen von rund zehn Millionen Euro richtet sich das Programm gezielt an Eigentümer und Betreiber von Dächern ab einer Größe von 500 Quadratmetern. Der offizielle Startschuss für die Antragstellung war der 1. April 2024. Die Konzentration auf große Flächen ist ein wichtiger Schritt, um das immense Potenzial der Solarenergie für Berlins Klimaneutralität 2045 effektiver zu nutzen.
So funktioniert die Förderung für Solarausbau auf Berliner Dachflächen
Das Programm „Solarausbau auf großen Dachflächen“ gewährt finanzielle Unterstützung in Form eines nicht rückzahlbaren Zuschusses. Die Förderkonditionen sind gestaffelt, um den Bau leistungsstarker Anlagen besonders attraktiv zu machen:
- Bei einer Leistung von bis zu 100 Kilowattpeak (kWp) beträgt der Zuschuss 50 Euro pro kWp.
- Bei einer Leistung über 100 kWp steigt der Zuschuss auf 75 Euro pro kWp.
Die maximale Fördersumme pro Anlage ist auf 75.000 Euro begrenzt. Damit sollen gezielt Projekte auf großen Dächern von Gewerbe-, Verwaltungs- oder Mehrfamilienhäusern angereizt werden, um die finanziellen Hürden für die Investition zu senken.
Interessenten können ihren Antrag über einen Online-Formularassistenten bei der zuständigen Senatsverwaltung einreichen. Die Anträge werden in der Reihenfolge ihres Eingangs bearbeitet, weshalb eine frühzeitige Einreichung empfohlen wird. Für Eigentümer von Einfamilienhäusern, die nicht unter diese Förderung fallen, bieten sich alternativ komplette PV-Anlagen mit Speicher und Montagesets an, um einen Beitrag zur Energiewende zu leisten.
Energiewende mit Fokus: Solarausbau und Förderung in Berlin
Das Förderprogramm ist ein zentraler Baustein in der überarbeiteten Solarstrategie Berlins, die maßgeblich von Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey vorangetrieben wird. Der strategische Schwenk bedeutet auch eine Abkehr von der bisherigen Kleinförderung: Die Zuschüsse für Balkonkraftwerke sollen künftig entfallen. Als Begründung wird angeführt, dass diese Mini-Solaranlagen mittlerweile so günstig geworden sind, dass eine Subventionierung nicht mehr notwendig sei.
Während frühere Überlegungen eine Balkonkraftwerk Förderung in Berlin ab 2025 vorsahen, liegt der Fokus nun klar auf Großanlagen mit maximalem Ertrag. Dennoch bleiben Balkonkraftwerke ohne Speicher oder solche mit Speicher eine einfache und beliebte Möglichkeit für Mieter und Wohnungseigentümer, die Stromkosten zu senken und sich aktiv an der Energiewende zu beteiligen.
Solarausbau Berlin: Ziele und Vergleich mit anderen Bundesländern
Im bundesweiten Vergleich hat Berlin beim Photovoltaik-Ausbau noch erheblichen Nachholbedarf. Die installierte Leistung pro Quadratkilometer ist in der Hauptstadt niedriger als in vielen anderen Bundesländern. Die neue Strategie und die damit verbundene neue Förderung, die 2025 die Preise für Solaranlagen senken soll, soll diesen Rückstand aufholen.
Erste Erfolge sind bereits sichtbar: Die seit 2023 geltende Solarpflicht für Neubauten und bei wesentlichen Dachumbauten hat die Zahl der neu installierten Anlagen bereits verdreifacht. Das neue Förderprogramm für große Dachflächen ist der nächste logische Schritt, um das Solarpotenzial der Stadt, insbesondere auf den Dächern von Unternehmen, Supermärkten und öffentlichen Gebäuden, systematisch zu erschließen.
Mit dieser klaren Fokussierung will Berlin nicht nur seine Klimaziele schneller erreichen, sondern auch einen substanziellen Beitrag zum Klimaschutz leisten und die lokale Wertschöpfung im Bereich der erneuerbaren Energien stärken.