Vattenfall Agri-PV-Initiative in Mecklenburg-Vorpommern
Der Energiekonzern Vattenfall hat seine Aktivitäten im Bereich der Agri-Photovoltaik (Agri-PV) in Deutschland ausgeweitet und mehrere Projekte in Mecklenburg-Vorpommern realisiert. Nach der Fertigstellung einer Pilotanlage bei Güstrow wurde kürzlich der bislang größte Agri-PV-Park des Landes in Tützpatz in Betrieb genommen. Diese Projekte kombinieren die Erzeugung von Solarstrom mit landwirtschaftlicher Nutzung und sollen die Effizienz der Flächennutzung steigern.
Vattenfalls Agri-PV-Park: Vom Pilot zum Großprojekt
Bereits vor einiger Zeit schloss Vattenfall den Bau eines 4,4-Megawatt-Solarparks in der Nähe von Güstrow im Landkreis Rostock ab. Diese Anlage wurde als Pilotprojekt konzipiert, um die technische und wirtschaftliche Machbarkeit der Doppelnutzung von Ackerflächen zu demonstrieren. Die Solarmodule wurden aufgeständert in einer Höhe von 1,80 Metern installiert, um den Einsatz landwirtschaftlicher Maschinen zu ermöglichen. Die Anlage erzeugt jährlich rund 4,2 Millionen Kilowattstunden Strom, was dem Bedarf von etwa 1.000 Haushalten entspricht.
Aufbauend auf diesen Erfahrungen hat Vattenfall kürzlich Deutschlands bisher größten Agri-PV-Park in Tützpatz, ebenfalls in Mecklenburg-Vorpommern, in Betrieb genommen. Die Anlage erstreckt sich über eine Fläche von 93 Hektar und verfügt über eine installierte Leistung von 76 Megawatt-Peak (MWp). Das Projekt wurde ohne staatliche Förderung realisiert und nutzt bifaziale, also beidseitig lichtempfindliche, Solarmodule, die auf einem Nachführsystem montiert sind, um den Sonnenverlauf zu verfolgen und den Energieertrag zu maximieren. Auf den Flächen des Parks wird sowohl Ackerbau mit Fruchtfolge betrieben als auch artgerechte Hühnerhaltung in mobilen Ställen für 15.000 Legehennen umgesetzt.
Vattenfall: Innovative Energieprojekte mit Fokus auf Agri-PV
Diese Solarparks sind Teil der umfassenden Strategie von Vattenfall, den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland zu beschleunigen. Das Unternehmen verfolgt dabei verschiedene Ansätze und investiert in unterschiedliche Technologien. So hat Vattenfall in Mecklenburg-Vorpommern weitere Agri-PV-Parks geplant und umgesetzt, um die Synergien zwischen Landwirtschaft und Energieerzeugung weiter zu erforschen.
Über die Agri-PV hinaus erschließt Vattenfall auch andere Standorte für die Solarenergie. Ein Beispiel hierfür ist die Errichtung von neuen Photovoltaik-Parks an Pumpspeicherstandorten, wo die vorhandene Infrastruktur eine effiziente Anbindung an das Stromnetz ermöglicht. Zur Sicherstellung des reibungslosen Betriebs seiner Anlagen kooperiert Vattenfall zudem mit spezialisierten Dienstleistern wie GP Joule, die die technische Betriebsführung für die deutschen Solarparks übernehmen.
Agri-PV: Nachhaltige Synergie für Vattenfall und die Landwirtschaft
Die Agri-Photovoltaik gilt als zukunftsweisende Technologie, um den zunehmenden Flächenkonflikt zwischen Energieerzeugung, Landwirtschaft und Naturschutz zu entschärfen. Durch die erhöhte Installation der Solarmodule bleibt die landwirtschaftliche Nutzung der Böden möglich. Diese Doppelnutzung bietet mehrere Vorteile: Die Module schützen die angebauten Kulturen vor extremen Wetterereignissen wie Hagel, Starkregen oder übermäßiger Sonneneinstrahlung. Der Schattenwurf reduziert zudem die Bodenverdunstung, was den Wasserbedarf senken kann.
Das Prinzip der effizienten Flächennutzung lässt sich auch auf den privaten Sektor übertragen. Während große Energiekonzerne Ackerflächen nutzen, können auch Hausbesitzer und Mieter einen Beitrag zur Energiewende leisten. Für Eigenheimbesitzer bieten sich komplette PV-Anlagen mit Speicher und Montagesets an, um Dächer optimal zur Stromerzeugung zu nutzen. Mieter oder Wohnungseigentümer können auf kompakte Lösungen zurückgreifen, wie etwa ein Balkonkraftwerk ohne Speicher für den direkten Verbrauch oder fortschrittlichere Balkonkraftwerke mit Speicher, um den erzeugten Strom auch abends zu nutzen.
Mecklenburg-Vorpommern: Vattenfall Agri-PV und weitere Energieprojekte
Der Agri-PV-Park von Vattenfall ist ein bedeutendes, aber nicht das einzige große Solarprojekt in Mecklenburg-Vorpommern. Die Region entwickelt sich zunehmend zu einem wichtigen Standort für erneuerbare Energien in Deutschland. Ein weiteres Beispiel ist der Solarpark Lübesse im Landkreis Ludwigslust-Parchim, der von der EnBW Energie Baden-Württemberg AG entwickelt wurde. Mit einer Leistung von 172 Megawatt zählt er zu den größten Solarparks in Deutschland und erzeugt jährlich etwa 165 Millionen Kilowattstunden Strom.
Solche Projekte unterstreichen das Potenzial Mecklenburg-Vorpommerns für den Ausbau der Solarenergie und dessen zentrale Rolle bei der Erreichung der nationalen Klimaziele. Die Kombination von Landwirtschaft und Photovoltaik in Agri-PV-Anlagen bietet dabei eine besonders nachhaltige Lösung, um den steigenden Energiebedarf zu decken, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und gleichzeitig die heimische landwirtschaftliche Produktion zu sichern. Das Engagement von Unternehmen wie Vattenfall zeigt, dass innovative Ansätze entscheidend sind, um die Energiewende erfolgreich zu gestalten.






